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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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konnte.
    „Beruhige dich. Wo bist du jetzt?“
    „Ich habe gerade Sams Büro verlassen.“
    „Wo wohnt Barclay Iles?“
    „Offiziell bei Kris. Aber er muss noch irgendeinen anderen Ort haben. Kris hat ihn seit ein paar Tagen nicht gesehen. Er hat ihr erzählt, er müsse seine kranke Mutter besuchen und wäre die ganze Woche über in Florida. Er hat Sams Auto lahmgelegt und sie unter dem Vorwand, über sein Beurteilungsgespräch mit ihr reden zu wollen, aus dem Gebäude gelockt. Der Mistkerl hat sie, Baldwin. Ich habe alle Informationen, aber ohne Lincoln kann ich ihn nicht auftreiben und komme nicht weiter.“
    „Wieso ohne Lincoln? Was ist passiert?“
    Er hörte, wie sie den Wagen startete. „Ich fahre jetzt in Richtung Innenstadt. Lincoln ist in eine Schießerei verwickelt, und Colleen Keck ist tot. Ich weiß noch keine Einzelheiten, nur, dass sie rausgerannt ist und angegriffen wurde.“
    Alles brach zusammen. Er musste zu Taylor.
    „Wir treffen uns am CJC. Fahr vorsichtig. Mach dir keine Sorgen, okay? Der Nachahmer des Boston Strangler ist immer noch irgendwo da draußen, aber die Polizei von Knoxville hat einen anderen verhaftet, der vermutlich der Son of Sam ist. Er singt wie ein Vögelchen. Vielleicht weiß er, wo Sam ist. Wir finden sie. Versprochen.“
    „Ich hoffe es“, sagte sie und legte auf.
    Baldwin hatte inzwischen den Parkplatz erreicht. Er schloss sein Auto auf, glitt hinters Lenkrad und stellte die Heizung an. Er war so durcheinander, dass ihm erst als er schon auf der Straße war, auffiel, wie kurz angebunden Taylor gewesen war. Sie legte normalerweise nie auf, ohne ihm zu sagen, dass sie ihn liebte. Und er auch nicht. Das war ihnen beiden heilig. Taylor hatte ihm mal gesagt, dass sie nicht sterben wollte, ohne den ihr wichtigen Menschen gesagt zu haben, dass sie sie liebte. Ihm ging es genauso – seine Eltern waren gestorben, als er gerade sechzehn Jahre alt gewesen war, und sie hatten ihm, bevor sie an dem Abend das Haus verließen, noch gesagt, wie sehr sie ihn liebten … er hatte ihre Worte nicht erwidert. Die Schuldgefühle hatten ihn jahrelang gequält und taten es manchmal noch immer.
    Er wählte noch einmal Taylors Nummer. Sie ging nicht ran.
    Was zum Teufel war da los?
    Stress. Sie war einfach nur gestresst. Ihre beste Freundin wurde vermisst, war der Köder in einem obszön unfairen Spiel. Natürlich war sie da mit ihren Gedanken woanders.
    Er hinterließ ihr eine Nachricht, sagte ihr, dass er sie liebte, und rief dann Garrett an.

49. KAPITEL
    Taylor ignorierte das Klingeln des Handys.
    Sie hasste es, Baldwin anzulügen. Obwohl er sie seit wer weiß wann belog, wollte sie nicht diese Art Frau sein. Eine, die sagt, sie geht mit ihren Freundinnen shoppen, wenn sie sich in Wahrheit mit ihrem Lover im Park trifft. Eine, die den Wert eines Mannes abschätzte, bevor sie mit ihm sprach. Eine, die sagte, Ich liebe dich , und es nicht meinte. So eine Frau war sie nicht, und doch hatte sie ihren Verlobten jetzt gerade bezüglich ihres Ziels angelogen. Und bezüglich ihres Vorhabens.
    Es dient dem Wohle aller, Taylor. Du weißt, dass er dich aufhalten würde, wenn er bei dir wäre. Es war klug von dir, ihn woanders hinzuschicken. Dorthin, wo er in Sicherheit ist .
    Und sieh der Tatsache ins Auge. Du willst ihn nicht in der Nähe haben, wenn du einen Mord begehst .
    Als Kris ihr erzählt hatte, dass Barclay/Ewan bei ihr wohnte, war ihr das Herz in die Hose gerutscht. Eine eigene Adresse wäre ja auch zu einfach gewesen. Natürlich hatte er darauf geachtet. Sie saß gute fünf Minuten in ihrem Auto, atmete, dachte nach, traf eine Entscheidung. Sie hatte das Gefühl, zu wissen, wo er war, wohin er Sam gebracht hatte. Wenn sie Ewan Copeland wäre, wäre das genau der Ort, den sie sich in Nashville aussuchen würde, um die Dinge zu einem Ende zu bringen. Er kannte sie inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie darauf kommen würde. Die Bühne war perfekt bereitet worden.
    Sie rief schnell bei Julia Page, der stellvertretenden Bezirksstaatsanwältin, an, weil es ihr bei ihr am leichtesten fiel, sie um einen Gefallen zu bitten.
    Julia ging sofort ran. „Taylor, Gott sei Dank, dass es dir gut geht. Ich habe gerade erst von der Schießerei erfahren.“
    „Von welcher?“
    „Es gibt mehr als eine? Ich spreche von Colleen Keck.“
    „Wir hatten außerdem einen möglichen Nachahmungstäter auf dem Parkplatz der Rechtsmedizin. Er wurde ausgeschaltet.“
    „Guter Gott. Hast du ihn erschossen?

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