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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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niedlichen kleinen Fallen für die Leute spicken, die versuchten, sich durch die Hintertür einzuschleichen. Und zum anderen konnte sie die ganze Programmierung ihrer Website selber durchführen und so ihre Anonymität wahren.
    So weit die kleine Reise in die Vergangenheit. Sie sollte das Foto von Tommy wirklich woanders hinstellen. Jedes Mal, wenn sie es anschaute, fluteten die Erinnerungen ihr Gehirn. Wirklich, sie sollte es umstellen. Doch sie würde es nicht tun.
    Colleen stand auf und streckte sich. Dann ging sie in die Küche, an dem Schrank vorbei, der dringend repariert werden müsste – er hing quasi am seidenen Faden –, und zu dem Kühlschrank mit seinem kaputten Eiswürfelzubereiter. Sie öffnete die vierte Dose Cola light des Vormittags und fing an, über die Perspektive für die Fortsetzung der Geschichte nachzudenken. Es passierte nicht jeden Tag, dass ein Jugendlicher aus einer der besseren Gegenden Nashvilles spurlos verschwand. Aber wenn sie diese Geschichte großmachen wollte, brauchte sie einen Exklusivbericht, irgendetwas Einmaliges. Etwas Offizielles.
    Sie kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück, stellte die Coladose ab und öffnete ihren Internetbrowser. Sie versuchte, pro Tag fünf Originalgeschichten zu posten, dazu alle Aktualisierungen, die sich im Laufe des Tages ergaben. Das bedeutete, dass sie den Großteil ihrer Zeit dafür verwendete, das Netz zu durchkämmen und ihre Quellen anzuzapfen. Sobald eine gute Geschichte im Kasten war, eilte sie auch schon zur nächsten.
    Wo ist Peter Schechter?
    Ihr Nachrichtensymbol blinkte, also schaute sie sich zuerst ihre E-Mails an. Sie erhielt Tonnen an Hinweisen von Fans aus dem ganzen Land – oft so viele, dass sie sie gar nicht alle bearbeiten konnte. Um einen schnelleren Überblick zu haben, hatte sie einige ihrer besten Quellen aus den wichtigsten Städten markiert, damit sie aus der Menge herausstachen. Drei Nachrichten zeigten ihre Dringlichkeit durch rotes Blinken an. Eine kam aus San Francisco, eine aus Boston und eine aus New York.
    Sie öffnete die aus San Francisco zuerst, da sie als Erste eingegangen war. Alle Gedanken an den vermissten Jungen verschwanden, als sie die Nachricht las. Ihr Herz schlug ein kleines bisschen schneller. Sie las die E-Mail ein zweites Mal, schloss sie dann und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Konnte das sein? Und war sie die Einzige, die davon erfahren hatte?
    Sie versuchte, ihre Aufregung im Zaum zu halten. Das gelang am besten durch Ablenkung. Also öffnete sie die Nachricht aus New York.
    Es summte in ihren Ohren, das Adrenalin rauschte durch ihren Körper und erweckte jeden einzelnen Nerv zum Leben. Sie öffnete die E-Mail aus Boston und wäre beinahe ohnmächtig geworden.
    Wenn diese Nachrichten stimmten, dann war sie einer Riesensache auf der Spur. Einer unglaublich riesigen Sache.
    Sie machte sich sofort an die Arbeit, antwortete ihren drei Kontakten, stellte die wichtigsten Fragen, die ihr einfielen. Dann ging sie an ihr Bücherregal, in dem sie ihr Referenzmaterial, ihr Hintergrundwissen aufbewahrte. Auf der linken Seite des dritten Regalbodens steckte ein Buch, das sie schon so oft in Händen gehalten hatte, dass die Ecken ganz abgegriffen und der Rücken gebrochen war. Die Enzyklopädie der Serienmörder .
    Andächtig strich sie über das Cover, dann schlug sie es auf. Das Buch war alphabetisch nach den wahren Namen sortiert, nicht nach den Spitznamen, die den Männern und Frauen auf diesen geheiligten Seiten für ihre Verbrechen verliehen worden waren.
    Sie musste schrittweise vorgehen. Einen Moment debattierte sie mit sich, dann traf sie eine Entscheidung. San Francisco zuerst. Sie blätterte zu einer eselohrigen Seite ganz am Ende vor, zu einem der wenigen Mörder, die unter einem Künstlernamen eingetragen waren – einem der bekanntesten aller Zeiten. Dem Mann, der nach all den Jahren immer noch anonym war. Dem Mann, den man nie gefasst hatte.
    Sie begann mit dem Zodiac-Killer.

4. KAPITEL
    Outer Banks, North Carolina
    Taylor durfte zwanzig Minuten mit Fitz verbringen, bevor Renee Sansom an die Tür klopfte und ihnen mitteilte, dass es an der Zeit war, ihn für seine anstehende Operation ins Duke zu überführen.
    Taylor hatte versucht, ihm Fragen zu stellen, aber Fitz war überraschend einsilbig, was die Tortur anging, die er erlitten hatte. Er wiederholte ständig die gleichen Sätze. „Ich glaube, ich stand unter Medikamenteneinfluss.“ Ich erinnere mich an gar nichts mehr. „Ich weiß

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