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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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Sansom.
    Baldwin lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander. „Mit der Nachricht, die Sie in dem Wohnwagen in Asheville gefunden haben. Sie ist handgeschrieben. Ich habe eine der herausragendsten Expertinnen für soziopathische Grafologie an der Hand, die nur darauf wartet, die Nachricht zu sehen. Mit etwas Glück wird sie uns etwas über ihn sagen können, das wir noch nicht wissen.“
    Sansom wandte sich an Taylor. „Das ist ihr Startpunkt. Ich habe noch eine Entführung und einen Mord auf meinem Zettel, die ich aufklären muss. Also fangen wir an. Ich zeige Ihnen meins, wenn Sie mir Ihres zeigen. Was wissen Sie noch über den Pretender? Wie können wir ihn fassen? Lieutenant, ich würde gerne auch von Ihnen etwas hören. Was glauben Sie, wie sieht sein nächster Schritt aus?“
    „Sein nächster Schritt?“ Taylor lachte leise. „Das bin ich. Er wird sich mich als Nächste vorknöpfen.“

5. KAPITEL
    Taylor hatte einen USB-Stick mit einer Powerpoint-Präsentation dabei, der ihr ursprünglich von ihrem Team übergeben worden war, als sie es mit dem Lehrling des Schneewittchenmörders zu tun hatten, der brutal in Nashville getobt hatte. Der Schneewittchenmörder selber hatte in den Achtzigerjahren zehn Mädchen aus Nashville getötet und der Polizei dann einen Brief geschickt, in dem er ankündigte, dass seine Gewaltherrschaft nun ein Ende gefunden habe. Über zwanzig Jahre lang hatte er Wort gehalten. Aber dann, an letzten Weihnachten, war der Mörder wieder aufgetaucht. Aus heiterem Himmel waren vier Mädchen grausam im Stil des Schneewittchenmörders getötet worden. Taylor und ihr Team hatten einen Nachahmungstäter vermutet, womit sie teilweise recht hatten. Damals waren sie das erste Mal auf den Pretender aufmerksam geworden. Aber er hatte schon lange, bevor er mit Taylors Welt in Kontakt kam, existiert.
    Sie steckte den Stick in Sansoms Laptop. Yeager und Polakis stellten sich hinter sie, um ebenfalls etwas sehen zu können.
    Taylor begann zu erzählen und versuchte dabei, den Schauer zu ignorieren, der ihr über den Rücken lief. Als sie diese Informationen das letzte Mal gehört hatte, waren sie von FBI Special Agent und Profilerin Charlotte Douglas vorgetragen worden. Charlotte hatte sie als Waffe benutzt, um Taylor schlecht dastehen zu lassen. Das war später dann allerdings böse auf sie zurückgefallen.
    Taylor glaubte nicht, dass sie jemals den Anblick von Charlottes roten, in Blut schwimmenden Haaren vergessen würde oder das Bild der untergehenden Sonne, die sich in den blutigen Laken des Hotelzimmers zu spiegeln schien.
    Taylor klickte sich durch die Präsentation, berichtete von den ursprünglichen Morden des Pretenders und fügte hier und da weitere Details hinzu, von denen sie inzwischen erfahren hatten. Als der Pretender schließlich nach Nashville gekommen war, konnten ihm bereits achtzehn Morde zugerechnet werden. Unter der Anleitung des Schneewittchenmörders beging er weitere vier, dann entgleiste er. Er tötete drei weitere Mädchen, bevor er angeschossen wurde und floh. Rechnete man Charlotte noch dazu, kam er inzwischen auf sechsundzwanzig Morde.
    Taylor hörte ein Echo aus der Vergangenheit. Charlottes Stimme hallte triumphierend durch ihren Kopf. Diese vier Morde in Nashville konnten direkt mit den anderen achtzehn in Verbindung gebracht werden. Ihr habt es nicht mit einem Nachahmungstäter zu tun, ihr habt einen obszön produktiven Serienmörder an der Hand, dessen Opfer sich über fünf Staaten erstrecken. Die Ergebnisse aus CODIS sind unumstößlich. Sein Muster ist nicht zu leugnen. Es ist gut möglich, dass er in einen anderen Staat weiterziehen und noch mehr junge Frauen umbringen wird, wenn ihr ihn nicht hier in Nashville aufhaltet .
    Trotz ihrer missionarischen Art hatte Charlotte Douglas recht behalten. Sie hatten ihn nicht aufgehalten. Und nun sahen sie, wo sie das hingebracht hatte.
    Taylor spielte mit der Fernbedienung in ihrer Hand. „Wie Sie sehen, ist Susie McDonald das offiziell bestätigte siebenundzwanzigste Opfer. Natürlich nur, wenn die Beweise zu unseren bereits vorhandenen Spuren passen.“
    „Ich dachte, Sie wären sicher, dass wir es hier mit dem Pretender zu tun haben? Immerhin haben Sie einen Augenzeugen, auch wenn der sich an nichts erinnern kann“, warf Sansom ein.
    Taylor ignorierte den letzten Kommentar. „Sie wissen genauso gut wie ich, dass wir noch nichts haben, was unsere Vermutung ohne Zweifel bestätigt. Wir

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