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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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Gemeinheiten. Angst zerrte an Colleens Magen, ein nagendes, schmerzendes Gefühl des Grauens. Sie schaute ins Forum, sah, dass die Unterhaltung über die beiden regelmäßigen Leser und Kommentatoren ihres Blogs, die letzte Nacht erschossen worden waren, weitergingen. Sie suchte in den Registrierungsinformationen des Forums, bis sie ihre echten Namen fand. @chaosmaster war Ike Sharp und @kittycrime hieß Vivi Waters.
    Sie musste nicht in ihren Aufzeichnungen nachschauen. Sie kannte die Namen. Sie passten zu den Opfern des Zodiac-Mordes in San Francisco, der heute Morgen gemeldet worden war.
    Ich weiß, wer du bist .
    Colleen wusste nicht, ob sie panisch werden oder ruhig bleiben sollte. Zwei Worte schlüpften ihr voller Ernsthaftigkeit über die Lippen.
    „Oh, Scheiße.“
    Das konnte sie nicht mehr für sich behalten. Sie musste an die Öffentlichkeit gehen. Nicht auf dem Blog, in der Welt der Spekulationen und Berichte. Nein, das hier war ein Fall für die Polizei.

20. KAPITEL
    Das dunkle Wasser schlug träge ans Ufer. Taylor hörte das Geraschel von Tieren in den umliegenden Wäldern. Es war hier sehr ruhig, der Hafen lag ziemlich isoliert. Deshalb hatte der Mörder ihn ausgesucht. Weil er abseits der viel genutzten Wege lag.
    Ein vertrautes Zirpen drang an ihre Ohren, drang durch das Hintergrundgemurmel und die Gespräche der Leute von der Spurensicherung.
    Grillen. Grillen im Winter. Bestimmt gab es irgendein Ammenmärchen, das sich darum drehte. Vermutlich würde die Erde aufhören, sich um ihre Achse zu drehen, oder Sam würde einen Jungen bekommen, oder eine Katze würde über ihr Grab laufen. Sie sollte Ariadne fragen, die Hexe wüsste bestimmt, was es damit auf sich hatte. Das tat sie immer.
    Taylor beobachtete, wie Sam die Leiche in den Van der Rechtsmedizin schieben ließ. Ihre Anweisungen waren ehrerbietig und dennoch effizient. Marcus kümmerte sich um die Ermittlungen; Taylor musste eigentlich nicht länger hierbleiben. Sie beschloss, noch ein paar Minuten zu warten. Irgendwie fühlte sie sich verantwortlich. Nein, eher schuldig, wenn sie ehrlich war. Was verrückt war, denn sie war weder für den Tod des Jungen noch für diesen Fall verantwortlich. Aber die Tatsache, dass ein weiteres Kind gestorben war, war einfach zu viel für sie.
    Wann würde das aufhören? Lag es an ihr, hatte sie etwas falsch gemacht? Und wenn der Pretender doch so verdammt allwissend war, wieso ergriff er seine Chance nicht endlich? Es machte ihn an, wenn Polizisten in der Nähe waren. Sie war extra ganz allein an den Rand der Szenerie getreten. Wenn er sie beobachtete, würde er jetzt vielleicht zuschlagen. Aus der Ferne, in der Dunkelheit, wäre das Einfachste ein Schuss auf ihren Körper, den ihre Weste allerdings abfangen würde.
    Ihr wurde bewusst, dass sie annahm, der Schechter-Junge wäre nur ein Trick, um sie abzulenken, was ihre Sinne nur noch mehr schärfte. Der Tod war ein unbegrenztes Gut.
    Wut flammte in ihr auf. Komm schon, du Hurensohn. Legen wir los . Die Dunkelheit antwortete mit Schweigen, das nur von den Grillen und dem Stöhnen der Ermittler durchbrochen wurde.
    In den letzten paar Monaten war die Mordrate in Nashville gestiegen. Obwohl die Aufklärungsrate ihres Teams immer noch zwischen achtzig und dreiundachtzig Prozent lag und damit höher als bei jedem anderen Team in der Metro und überhaupt im County, bedeuteten mehr aufzuklärende Morde mehr Arbeit und damit Stress für alle. Sie wusste, dass der Pretender seinen Anteil daran trug, schließlich hatte er ganz allein dafür gesorgt, dass die Opferzahl um fünfzehn Prozent gestiegen war. Aber auch andere Fälle hatten dieses Jahr dazu beigetragen. Nashville war eigentlich eher eine Stadt der niederen Verbrechen – Drogen, Prostitution, Gangs – als der Serienmörder, doch irgendwie spürten die Irren sie immer auf.
    Ein weiterer Grund, warum sie das Problem lösen musste, und zwar schnell. Wenn sie den Pretender eliminierte, würde die Verbrechensrate sofort sinken. Der Chief wäre glücklich mit ihr, Delores Norris, Chefin des Office of Professional Accountability, wie die Dienstaufsichtsbehörde offiziell hieß, würde aufhören, jeden ihrer Schritte zu überwachen, Fitz würde wieder zur Arbeit kommen, ihr Team wäre endlich wieder zusammen, und das Leben würde weitergehen.
    Ja, sein Tod war der Schlüssel.
    Sam unterbrach ihre Tagträumerei. „Wir können jetzt fahren. Tabor trifft sich dort mit uns.“
    Taylor drehte sich zu ihrer besten

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