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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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Washington Parkway und konzentrierte sich wieder. Der Park lag hinter der Innenstadt, das wusste er von der Landkarte. Heutzutage hatten alle Autos Navigationsgeräte – das war so cool. Trotzdem ließ er sich manchmal ablenken – Bullshit, du bist nur ein verfickter Irrer –, und er wollte auf keinen Fall die richtige Abzweigung verpassen. Selbst bei Tageslicht gab es in diesem Park immer wieder Übergriffe. Und jetzt war es stockfinster, und er musste versuchen, dem richtigen Weg zu folgen.
    Er berührte den Schalldämpfer und spürte die rauen Kanten, wo er ihn abgeschliffen hatte, damit er auf seine Waffe passte. Das jetzt war der spaßige Teil. Er liebte die Augenblicke direkt vor dem Töten. Einen abartigen Bastard vom Angesicht der Erde zu tilgen war ein Vergnügen; er war mehr als glücklich gewesen, als ihm dieser Teil der Liste zugeteilt worden war. Überglücklich sogar. Es war ihm egal, dass er selber leichte Tendenzen hatte, dass er sich spätnachts Träumen von anderen Männern hingab.
    Du bist kein Homo, Mann. Mach dir keine Sorgen. Würde ich zulassen, dass du ein Homo bist? Mein Kumpel ist kein Homo .
    Der Engel fing an zu lachen; er hielt sich den Bauch und lehnte sich so weit nach hinten, dass er von seiner Schulter fiel. Er spürte, wie er sich an seinem Rücken abmühte, um wieder Fuß zu fassen. Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und versuchte, ihn zu zerquetschen. Die gedämpften Schreie ignorierte er.
    Arschloch .
    Niemand musste je von seinen … Neigungen erfahren. Das war sein Geheimnis, eines, das er selbst vor dem Engel bewahrte, der gerade etwas außer Atem zurück auf seine Schulter krabbelte.
    Es gibt keine Geheimnisse vor mir, Bruder. Ich weiß, was für einer du bist .
    Halt’s Maul .
    Wenn er erst im Gefängnis wäre, wo man so etwas erwartete, konnte er sich dem endlich hingeben. In der Zwischenzeit löschte er die Abartigen aus, die ihr Begehren offen zur Schau stellten.
    Der Eingang zum Park lag zu seiner Rechten. Er bog auf den Parkplatz ab. Leckte sich über die Lippen. Der Engel hielt sich an seinem Ohr fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie lächelten beide. Das hier würde gut werden. Sehr, sehr gut.

19. KAPITEL
    Colleen Keck stand kurz vor dem Zusammenbruch. Flynn war endlich eingeschlafen. Der Junge hatte gespürt, dass etwas mit seiner Mutter los war, und sich den ganzen Abend wie eine Klette an ihr festgeklammert. Es war auch nicht ganz leicht gewesen, ihn zur Ruhe zu bringen. Er hatte festgehalten werden wollen. Keine Geschichte aus seinem Lieblingsbuch, kein Fernsehen, nicht einmal Ich-Zeit. Jedes Mal, wenn sie ihren Griff um ihn gelockert hatte, fing er an zu schreien. Am Ende war sie einfach aus seinem Zimmer gegangen und hatte ihn in sein Kissen weinend zurückgelassen, während ihr Magen sich vor lauter Schuldgefühlen zu einem Knoten zusammenzog. Sie hatte Tommys Geist gebeten, über Flynn zu wachen und ihn wenn möglich zu trösten. Es schien funktioniert zu haben – kurz nach zehn war er endlich weggedöst.
    Zwischen Flynns Heulanfällen hatte sie verschiedene Anrufe getätigt, um Gewissheit über das traurige Ende des Peter-Schechter-Falls zu erlangen. Gegen zwanzig Uhr hatte das Telefon angefangen zu klingeln, eine ihrer Quellen bei der Metro, auf die sie immer bauen konnte. Man hatte am Percy Priest Lake eine Wasserleiche geborgen, und die anfängliche Beschreibung passte auf den Schechter-Jungen: weiß, jung, dunkelhaarig. Niemand wollte voreilige Schlüsse ziehen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Peter handelte, war sehr groß. Es gab im Moment nicht allzu viele Vermisstenfälle in der Region, auf die seine Beschreibung passte.
    Colleen hatte arge Schwierigkeiten mit Fällen, die Kinder oder Jugendliche betrafen. Da der Großteil ihrer täglichen Arbeit sich jedoch damit beschäftigte, stand sie ständig unter Anspannung. Heute Nacht war es nur noch schlimmer. Der Schechter-Junge, der Zodiac-Brief, die Berichte, die sie von ihren Kontakten in Boston und New York erhalten hatte – alles wies darauf hin, dass Nachahmungstäter des Zodiac, des Son of Sam und des Boston Strangler aufgetaucht waren. So viele Tote, so sensationsheischend und dreist. Die Medien würden diesen Morden größte Aufmerksamkeit widmen. Sie selber hatte ihre Spekulationen den Tag über gepostet, und inzwischen waren auch die großen Nachrichtenstationen darauf angesprungen. Sie war natürlich die Erste gewesen, aber gekürzte Versionen der Geschichten

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