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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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Vorstellung musste sie beinahe lachen.
    „Mir geht es gut. Du hast mich erschreckt.“
    „Tut mir leid. Ich dachte, du hättest vielleicht Kopfschmerzen, weil du deine Stirn so zusammengezogen hast.“ Er fuhr mit dem Daumen sanft über die zwei kleinen Falten, die zwischen ihren Brauen erschienen, wenn sie frustriert war oder sich stark konzentrierte. „Ihre Schienen“ sagte er immer zu den kleinen Falten auf ihrer ansonsten glatten Haut. Ihre Mutter hatte schöne Haut gehabt, genau wie ihre Großmutter. Viel Kollagen. Sie waren beide gut gealtert, und sie hoffte, dass es bei ihr auch so wäre.
    Irgendetwas tat allerdings weh, damit hatte er recht. Die blutende Stelle ihrer Seele, an der sie in dem Augenblick mit einem scharfen Messer ein Stück abgeschnitten hatte, in dem sie sich für Rache als einzigen Ausweg, um nicht verrückt zu werden, entschieden hatte. Sie schob es beiseite. Später wäre noch Zeit genug, sich im Schmerz zu suhlen.
    „Mir geht es gut. Ich denke nur nach. Was ist bei dir los?“
    „Ich warte auf einige Rückrufe. Es ist ziemlich frustrierend, nichts tun zu können.“
    „Du bist hier. Das ist etwas tun.“ Sie stieß sich von der Wand ab. „Willst du eine Cola?“
    „Nein, danke. Nichts Kaltes für mich. Ich brauche einen Kaffee. In diesem Befragungsraum ist es eiskalt.“
    „Ich brauche eine Cola. Tut mir leid, dass du leiden musst. Es ist da mit Absicht so kalt. Dann gestehen die bösen Jungs schneller. Es fällt mir immer schwer, vor Gericht ernst zu bleiben, wenn sie ein Video von der Befragung zeigen. Zuzusehen, wie die Verdächtigen versuchen, sich trotz der Handschellen die Hände warmzureiben, amüsiert mich jedes Mal.“
    „Taylor, meine Liebe, du bist eine Sadistin erster Güte.“
    „Das ist doch nichts Neues für dich.“
    Sie gingen nebeneinander her; Taylor fand Trost in der Berührung ihrer Schultern. Es erinnerte sie daran, dass sie nicht alleine war, dass sie jemanden hatte, an den sie sich wenden konnte, wenn sie doch kneifen sollte oder einen sicheren Ort brauchte, zu dem sie zurückkehren konnte.
    „Wie ist Colleen Keck so?“, fragte Baldwin.
    Sie waren am Getränkeautomaten angekommen. Baldwin zog einen Dollar aus seiner Hosentasche, fütterte den Automaten damit und reichte Taylor galant eine Dose Cola light. Taylor machte sie auf und trank einen großen Schluck, bevor sie antwortete.
    „Ich musste Lincoln bitten, ihren Blog aus dem Netz zu nehmen, aber mehr kann ich nicht tun. Colleen kooperiert nicht so, wie ich es gerne hätte. Sie sorgt sich mehr darum, ihre Quellen zu schützen, als uns zu helfen, den Pretender aufzuhalten. Ohne ihre Erlaubnis dürften wir die privaten Informationen ihrer Kommentatoren nicht einsehen, also muss ich mir einen entsprechenden Beschluss besorgen, und wir wissen alle, wie lange das dauert. Ich habe ein wenig gelogen und gesagt, dass wir bereits mit den Leuten in Kontakt getreten sind, aber sie ist nicht dumm und wusste, dass wir das ohne richterliche Anordnung nicht tun dürfen. Ich habe Lincoln bei ihr gelassen. Sie scheint ein gewisses Interesse an ihm zu haben. Wenn das auch nicht funktioniert, dachte ich, dich auf sie loszulassen. Vielleicht wird sie dann ja weich.“
    „Was verbirgt sie?“
    „Wenn ich das nur wüsste. Sie ist sich der Dringlichkeit der Situation sehr bewusst und hat mir genug gegeben, damit ich anfangen kann, mich mit anderen Zuständigkeitsbereichen in Verbindung zu setzen. Aber sie hält irgendetwas zurück, und ich will verdammt sein, wenn ich weiß, was oder warum.“
    „Welche anderen Zuständigkeitsbereiche?“
    „Bislang Boston und New York. Ich habe einen weiteren Anruf von Paul Friend von Fox News bekommen. Sie stellen gerade die Geschichte zusammen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bevor die ganze Welt davon weiß.“
    „Müssen wir Hall und die North-Carolina-Truppe mit einbeziehen?“
    „Laut Colleen ja. Sie hat den Fall analysiert und das Gefühl, dass das alles miteinander in Verbindung steht.“
    Baldwin schwieg einen Moment. „Sie hat vermutlich recht.“
    „Verdammt, das weiß ich. Copelands Schwester in North Carolina und einige seiner anderen Kumpel quer übers Land verteilt? Er gibt an, zeigt uns, wie viel Macht er hat. Und er ist uns zwei Schritte voraus. Das ist das Problem. Wie in Dreiteufelsnamen kann eine Bloggerin die Puzzleteile meines Falles zusammenfügen, bevor ich auch nur den Hauch einer Möglichkeit dazu hatte?“
    „Dein Fall. Du glaubst, er fällt in

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