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Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Armbanduhr, und er fragte sich, ob es nicht schon zu spät und Mitternacht vielleicht schon vorbei war. In diesem Fall würde sich das Tor schon geöffnet haben – irgendwo in der Nazca-Ebene oder in einem anderen Teil von Peru. Die Alten würden bereits auf der Erde wandeln. Er weigerte sich, das zu akzeptieren. Diego Salamanda war vor ihm, in seinem Labor. Matt hatte immer noch Zeit, das zu tun, was getan werden musste. Alles, was er seit seiner Ankunft in Peru erlebt hatte, sogar schon lange vorher, war auf diesen Moment hinausgelaufen. Er war nur aus einem Grund hier. Matt schloss seine Augen.
    Die Kraft. Finde sie. Nutze sie. Lenke sie. Sie ist in dir. Du musst nur wissen, was der Auslöser ist.
    Es war der Geruch von Verbranntem. Matt begriff, dass all dies mit dem Tod seiner Eltern begonnen hatte. Mit dem Autounfall, als er acht Jahre alt war. An besagtem Morgen hatte seine Mutter Toast anbrennen lassen. Und immer, wenn seine Kraft zu ihm zurückkam, dann auch seine Erinnerung an diesen einen, prägenden Moment in seinem Leben. Als Gavin Taylors Freund ihm in Forrest Hill ein Bein gestellt hatte, war ihm der Brandgeruch aufgefallen. Und am nächsten Tag, in der Klasse, als Gwenda auf dem Weg war, den Tanklaster in die Schule zu fahren, war es wieder passiert.
    Das Geheimnis war es, etwas zu riechen, was nicht da war. Es sich vorzustellen. Er hatte keine Ahnung, wie es funktionierte, aber wenn er sich in die damalige Situation hineinversetzen könnte, als seine Kraft sich zum ersten Mal bemerkbar gemacht hatte, dann würde das einen Schalter in ihm umlegen, und es würde beginnen.
    Matt blieb stehen, wo er war, seine Arme locker vor der Brust verschränkt. Er atmete langsam und hielt dabei seine Augen noch immer geschlossen. Er konnte die Kühle der Nacht an seinem Nacken spüren. Er strengte sich nicht übermäßig an, wohl wissend, dass ihm das nicht weiterhelfen würde. Ihn überkam das Gefühl der Ruhe. Er sollte hier sein. Alles war vorbestimmt. Und tief in ihm fühlte er es. Es war wie ein Zug in einem endlos langen Tunnel, nur war er der Tunnel und der Zug war eine Kraft, die sich in ihm zusammenbraute. Er sah einen gelben Blitz, nicht hier in der Wüste, aber tausende von Kilometern entfernt, vor sechs Jahren. Die Küche. Er war dort mit seinen Eltern. Er konnte seine eigenen Beine in den kurzen Hosen sehen, wie sie an einer Stuhlseite baumelten. Eine kleine Rauchwolke entstieg seiner Nase. Da war er, der Brandgeruch. Er war zu ihm zurückgekehrt.
    Matt schlug die Augen auf.
    Er wusste, was er machen würde. Und er wusste, dass es ihm gelingen würde. Er musste nicht einmal mehr darüber nachdenken. Er nahm seine Hände runter und hielt seine Handflächen parallel zum Himmel. Vor ihm begann die Satellitenschüssel zu schimmern und sich zu verbiegen, als wäre sie von einer Hitzewelle erfasst worden. Matt konzentrierte sich. Es war, als würde er einen Teil von sich vorwärts schieben. Etwas Unsichtbares strömte aus ihm heraus. Er hörte einen Schuss, aber er wusste, dass niemand auf ihn geschossen hatte. Matt hatte einen Bolzen aus dem Dach gerissen. Er lächelte, und ein weiterer Bolzen flog heraus, es folgten noch zwei. Vier starke Männer hätten diese Satellitenschüssel nicht bewegen können, aber Matt riss sie aus der Verankerung, als wäre sie aus Papier.
    Die Schüssel ratterte, als versuchte sie, sich selbst loszureißen. Matt half ihr dabei. Er hob nur kurz den Blick, und sie riss ab und wirbelte davon. Und damit war es vorbei. Wer immer in diesem Fahrzeug war, hatte nicht länger die Kontrolle über den Satelliten. Matt war erstaunt, dass die Zerstörung des Satelliten nach allem, was er durchgemacht hatte, so einfach gewesen war.
    Die Tür des Labors öffnete sich, und jemand erschien.
    Es war Diego Salamanda. Matt hatte ihn zwar nur einmal gesehen, aber der verlängerte Kopf, die Leberflecken, die winzigen Augen und der kleine Mund waren unverkennbar. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Vorsichtig verließ er den Wagen. Sogar die drei Stufen waren eine Herausforderung für ihn. Er konzentrierte sich darauf, den Kopf hochzuhalten. Das tat er nun schon sein Leben lang. Hinter ihm bemerkte Matt andere Männer und eine Frau in einem weißen Umhang. Miss Klein. Er hatte sie auf der hacienda gesehen. Diego Salamanda hatte den Satelliten nicht allein verfolgen können. Er hatte seine Techniker mitgebracht.
    Fast beiläufig fragte sich Matt, was als Nächstes passieren würde. Sein

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