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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Was soll das alles hier? Du könntest niemals in die Dimension der Sterblichen, und wenn du wirklich mit ihr zusammen sein willst, dann bitte Vater darum.«
    Die nächste Gondel tauchte ein ins Feuer.
    »Akzeptiere dein wahres Ich, und dann hol das Mädchen zu dir. Hier ist der einzige Ort, an dem du sie haben kannst. Ich verstehe zwar nicht, was du an ihr findest, aber wenn du sie unbedingt behalten willst, bitte. Du musst bloß aufhören, so stur zu sein.«
    Die Hitze strich über seine Haut. Damian biss die Zähne zusammen und versuchte, die Worte seiner Schwester zu ignorieren. Mit jedem Mal wurden sie verlockender. Mit jeder Umdrehung des Rads klangen sie logischer. Mit jeder Umdrehung verfluchte er sein Herz aufs Neue, das ihm verbot, Emily einfach in die Hölle zu führen, um mit ihr die Ewigkeit an diesem Ort der Dunkelheit zu verbringen. Mit jeder Umdrehung verfluchte er Emily aufs Neue, da sie in ihm so etwas wie ein Gewissen geweckt hatte. Es könnte alles so einfach sein.
    »Nun.« Seine Schwester richtete sich neben ihm auf. »Viel Spaß, Damian. Wir sehen uns auf dem Weg nach oben wieder.«
    Das Schließen der Augen nützte nichts, das letzte Mal Luftholen ließ nur die Hitze in seine geschundene Kehle. Das Feuer umschloss ihn und schluckte seine Schreie ebenso wie seinen Körper.
    ***
    »Damian!«
    Die Flammen wollten nicht weichen, leckten immer noch über seinen Körper, drangen in ihn und verzehrten ihn. Die Grelle vor seinen geschlossenen Lidern stach in seine Augen, sein eigener Schrei drohte ihm den Kopf zerspringen zu lassen. Jemand berührte ihn, packte ihn an den Schultern, doch es fühlte sich an, als brächen seine Knochen unter dem Griff.
    »Verdammt, Alter!«
    Er kannte diese Stimme, konnte sie jedoch nicht zuordnen. Sie war neu, bedeutete Veränderung. Alles war anders. Sein Atmen, sein Herzschlag. Es tat weh, so weh.
    »Hey, jetzt beruhig dich! Du hast geträumt! Schon wieder«, fügte die Stimme hörbar genervt hinzu, und endlich ließ der Schmerz wie eine zurückweichende Welle von ihm ab. Seine Lunge pumpte immer noch verzweifelt um jedes bisschen Sauerstoff und sein Herz raste. Dennoch schaffte er es endlich, die Lider zu öffnen.
    Das Licht blendete, rührte aber nicht vom Feuer, sondern von einer Stehlampe neben der Couch. Am Boden lagen ein umgestoßener Holztisch und einige Gläser. Der Fernseher neben dem erkalteten Kamin flackerte grau vor sich hin. Das Gesicht eines jungen Mannes schob sich in sein Blickfeld. Verschlafene und rot geränderte Augen sahen ihn hinter den zerzausten Strähnen eines blonden Schopfes hervor an. Der Griff um seine Schultern löste sich, und allmählich kehrte seine Erinnerung zurück. Damian fiel wieder ein, wo er war und wer sich hier vor ihm befand.
    »Will«, brachte er krächzend hervor, als müsse er sich selbst die Antwort geben und beweisen, dass er wirklich zurück war.
    Sein Gegenüber atmete auf und strich sich das halblange Haar zurück. »So langsam fängt das an zu nerven«, meinte er und griff hinter sich, um den Couchtisch wieder aufzustellen. »Wieder ein Traum?«
    Damian kniff die Augen zusammen und versuchte die Bilder und Gefühle von sich fernzuhalten, sie auszusperren, damit sie niemals wiederkämen. »Oder eine Botschaft«, sagte er mit heiserer Stimme und nahm dankbar das Glas Wasser entgegen, das Will ihm reichte. Er hatte gelernt, dass ihm die Kühle in der Kehle guttat und seinen Körper neu belebte. Seinen menschlichen Körper. »Vielleicht auch Erinnerungen.« Er atmete tief ein. »Ein Traum?«
    Zu träumen war eine neue Erfahrung für ihn. Einen Teil seines Selbst in eine andere Ebene gleiten zu lassen, auch wenn das Unterbewusstsein direkt mit dieser Dimension verbunden war, machte ihm eine höllische Angst. Träume bedeuteten nichts Gutes, und er konnte nicht verstehen, wie die Menschen damit leben konnten. Er wusste, dass auch Emily von Träumen geplagt geworden war – von Erinnerungen an ihre verstorbene Freundin. Erst jetzt begriff er wirklich, was sie durchgemacht haben musste, bevor er damit begonnen hatte, sie zu treffen, wenn sie schlief. Diese Momente, in denen er sie zu sich geführt hatte, schienen ihm hunderte Leben entfernt; seine erwachenden Gefühle in einer Wiese aus Gänseblümchen, die all seine Pläne und Absichten über den Haufen geworfen hatten.
    »Willst du darüber reden?« Will ließ sich neben ihn auf die Couch fallen und trank selbst etwas Wasser. »Das geht jede Nacht so. Ich finde das echt

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