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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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des Spiegelbildes.
    Sofort beschleunigte sich sein Herzschlag wieder, das menschliche Organ pochte schmerzhaft gegen seine Brust. Schweiß bedeckte seine Stirn, und seine Hände klammerten sich an den Waschbeckenrand.
    Er sah sich selbst im Spiegel, seine Augen waren vollkommen schwarz. Seelenlose Höhlen in einem kränklich blassen Gesicht mit blutverschmierten, zu einem widerwärtig geformten Lächeln verzogenen Lippen. An seinem Hals zeugten die blutverkrusteten Löcher noch von den Eisendornen, und sein dunkles Haar hing ihm schweißverklebt in die Stirn.
    »Wie lange glaubst du, dich verstecken zu können?«, fragte seine eigene, dämonisch entstellte Stimme im Spiegel. »Wie viele Jahre dauert ein menschliches Leben? Du wirst sterben und zur Hölle fahren. Du wirst zurückkommen.«
    Damians Beine wurden schwächer, zitterten auf einmal, ein völlig unbekanntes Gefühl. Er kannte diese körperliche Schwäche nicht. Alles um ihn herum begann sich zu drehen. Zurück in die Hölle. Immer wieder hallten die Worte in seinem Kopf, und die Angst lähmte ihn, machte es ihm unmöglich, den Blick von seinem Spiegelbild abzuwenden. Er konnte nicht zurück in die Hölle, er würde es nicht durchstehen. Nicht noch einmal.
    »Du kannst uns noch retten. Bitte Luzifer um Verzeihung.«
    »Nein.«
    »Dann gehst du wieder in den Tartaros. Und das wird dort aus uns werden.«
    Sein Spiegelbild riss den Mund auf, Blut schoss daraus hervor, und Damian meinte zu spüren, wie es ihn besudelte. Die schwarzen Augen starrten ihn an, während ein bestialisches Knurren ertönte.
    Damian presste seine Hände an die Ohren und schloss die Augen. Er sackte zu Boden und kauerte sich auf den Fliesen wie ein Kleinkind zusammen. Früher oder später würde er zurück in den Tartaros müssen. Dieses Leben dauerte nicht ewig. Und er würde zu einem wahrhaftigen Dämon werden, egal, ob durch Kapitulation vor seinem Vater oder durch die Qualen des Tartaros. Der Himmel war unerreichbar.
    Nur am Rande hörte er, wie die Tür geöffnet wurde und jemand eintrat.
    »Verdammter Mist! Hört das denn nie auf?«
    Genau das fragte Damian sich auch.

Realität
    W eihnachten war die Zeit der Freude, des besinnlichen Zusammenseins und des Friedens. Zumindest sollte es so sein. Wofür sonst waren diese Phrasen auf all den Grußkarten zu lesen, die ohnehin nur den Mülleimer fütterten?
    Etwas inneren Frieden könnte Emily im Moment durchaus gebrauchen. Die Stille um sie herum war dabei nicht besonders hilfreich. So unheimlich das Weihnachtsfest dieses Jahr auch gewesen war, es konnte nicht einmal annähernd mit den darauffolgenden Tagen mithalten: den allgemein gefürchteten Verwandtenbesuchen. Eine Großmutter, sechs Onkel und Tanten mit einem ganzen Haufen Cousins und Cousinen, die sie alle nur ein Mal im Jahr sah, und sie hatte sogar Wills Onkel an den Feiertagen ertragen müssen. Stress und Trubel, die sie die ganzen Tage über auf Trab gehalten hatten, und ihr noch nicht einmal nachts etwas Ruhe ließen. Denn in den ungewohnt stillen Momenten, in denen sie in den Schlaf zu sinken versuchte, schwirrten die wildesten Gedanken durch ihren Kopf. Jeden Abend fürchtete sie bereits den kommenden Morgen – den Moment, in dem sie mit der Hoffnung aufwachte, dass die letzten Tage nur ein verrückter Traum gewesen waren. Doch mit jedem Öffnen der Augen stellte sich heraus, dass sie tatsächlich in dieser verdrehten Wirklichkeit lebte, die sie immer noch nicht begreifen konnte – geschweige denn die Zeit hatte, sich richtig damit zu befassen. So wie jetzt, wo ihr der schlimmste Verwandtenbesuch bevorstand, den sie wohl kaum heil überstehen würde.
    Ein Blick in die Runde bestätigte, dass sie mit dieser Meinung nicht alleine war. Ihr gegenüber saß ihre Mutter Mary am Esstisch und warf immer wieder einen bangen Blick zur Uhr, die mit dem bedrohlich fortführenden Takt die Stille durchbrach. Daneben knetete Emilys Vater die Tischdecke und strich sie wieder glatt. Dass er damit ohne eine Bemerkung von Seiten ihrer Mutter durchkam, war äußerst bedenklich. Genauso bedenklich wie das Verhalten ihrer besten – und einzigen – Freunde Will und Annie, die sich zu ihrer linken Seite auf ihren Tee konzentrierten, und Emily nur hin und wieder mit dem Klirren der Löffel in den Tassen aufschreckten.
    Verursacher ihres nervösen Bauchflatterns, das selbst den angedrohten Besuch ihrer Großtante unwichtig erscheinen ließ, war jedoch die Person zu ihrer Rechten. Ihr Freund .

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