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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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morgendlichen Dämmerung gingen aus – und Will und Annie stiegen aus. Die beiden zusammen als Paar zu sehen, war für Emily immer noch ein ungewohnter Anblick.
    Will trug wieder seine Sonnenbrille. Er wollte nicht wegen seiner Narben um die Augen angestarrt werden. Annie war unter ihrer Fellmütze und mit dem flauschigen Fransenschal kaum auszumachen. Es war ein ums andere Mal erstaunlich, wie winzig sie neben Will wirkte. In der dicken Winterjacke sah er noch mehr wie ein riesiger Fels mit blondem Schopf aus.
    »Unheimlich«, ließ sich Matt neben ihr vernehmen.
    Emily sah zu ihm auf. »Was meinst du?«
    »Na, die beiden. Das sieht irgendwie komisch aus. Ich meine – wer hätte damit gerechnet? Will und Annie?«
    Wie recht du hast, wollte sie antworten, doch solche Gedanken würde sie niemals laut aussprechen. Annie war gut für Will, sie war besser als alle anderen in der Schule. Sie machte ihn glücklich, und das sollte wiederum Emily glücklich machen. Sicher war es immer noch etwas befremdlich, ihren besten Freund mit einem anderen Mädchen zu sehen, aber sie würde sich daran gewöhnen.
    Und sie hatte ja Damian.
    »Sie passen gut zusammen«, erwiderte sie daher und ging auf die beiden zu. Matt verabschiedete sich mit einem einfachen »Na dann …«, was deutlich machte, was er von ihrer Meinung hielt.
    »Oh, welch himmlischer Anblick«, stieß Will hervor, als er die Autotür schloss und zum unheilvollen Schulgebäude hochblickte. »Ich hab dich kein bisschen vermisst.«
    Emily konnte nicht umhin, einen Blick auf den Rücksitz des Wagens zu werfen, auch wenn sie nicht wirklich damit gerechnet hatte, dort jemanden vorzufinden. Zu ihrem Pech war Will ihr kurzes Abschweifen nicht entgangen.
    »Er ist weg«, beantwortete er ihre unausgesprochene Frage, was ihr Herz einen entsetzten Satz machen ließ.
    »Weg?«, japste sie und starrte ihren besten Freund an. »Was soll das heißen? Weg?«
    Will winkte ab. »Nicht komplett weg, sondern einfach nur weg – also heute. Er meinte, er müsse etwas erledigen.«
    »Und was bitte schön?«
    »Bin ich sein Kindermädchen?«
    Annie schob sich zwischen die beiden und hängte sich bei ihrem Freund ein, während sie sich langsam der Schule näherten. »Was soll er denn machen, wenn wir den ganzen Tag hier sind?«, fragte sie, und in ihren grasgrünen Augen schien tatsächlich ein leichter Vorwurf zu glimmen. »Er ist ja die ganze Zeit bei Will eingesperrt, und du willst auch nichts von ihm wissen.«
    Emily blieb schlagartig stehen. »Wie bitte?« Das wurde ja immer besser. »Natürlich will ich etwas von ihm wissen. Es ist einfach nur …« Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Du verstehst das nicht.« Natürlich verstand Annie sie nicht, wie könnte sie auch? Sie war schließlich nicht um ein Haar in den Tartaros gefallen. Sie hatte sich nicht in den Sohn des Teufels verliebt, sondern in den gutmütigsten Menschen der Welt. Sie hatte gut reden.
    »Ist ja egal«, meinte Annie, ohne sie dabei anzusehen. »Er soll sich ja um seine Angelegenheiten kümmern, und das macht er jetzt wohl auch.«
    »Du weißt ja gut Bescheid.«
    »Ich weiß gar nichts, ich kann nur vermuten.«
    »Ja, und ich vermute, er wird schon auf sich aufpassen«, mischte Will sich ein und öffnete die Glastür zur Schule. »Oder hast du Angst, dieser mysteriöse Wolf könnte ihn fressen?«
    Emily gab ein Schnauben von sich, sah sich aber gleichzeitig nach unliebsamen Zuhörern um. Dieses Thema war heikel, und sobald sie auch nur an die Schutzengel und das ganze Drumherum dachte, fühlte sie sich schon beobachtet. »Wer weiß«, sagte sie schließlich schnippisch und steuerte auf ihren Schrank zu. »Nach allem, was war, fällt es mir schwer, da keinen Zusammenhang zu sehen.«
    »Ich bitte dich.« Annie lachte auf. »Du bist echt paranoid, Emily. Genieß einfach mal die Zeit, die du jetzt hast … mit ihm. Sie ist ein Geschenk.«
    »Das tue ich doch!«
    Annie und Will warfen ihr beide einen Blick zu, den sie keineswegs gebrauchen konnte und selbst durch das dunkle Glas von Wills Brille spüren konnte, weshalb sie sich an ihrem Schrankschloss zu schaffen machte. Was wussten die beiden schon?
    »Und du meinst wirklich, dieser … Angriff hat etwas mit Damian zu tun?«
    Emily ließ die Hände sinken und sah zu Will hoch, der über sie gebeugt dastand und sie mit seinem Körper vor den vorbeiziehenden Schülern abschirmte. Annie war nicht mehr da. Vermutlich war sie zu ihrem eigenen Schrank gegangen. Eine

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