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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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ihr herunterhing. Wasser tropfte von ihrem Pferdeschwanz, und das Make-up, das sie zu Ehren ihrer Tante aufgelegt hatte, war bestimmt schon völlig zerlaufen. Hach, wie sehr sie solche Zufälle doch liebte!
    »Marita«, sagte sie daher nur knapp und hoffte, einfach weitergehen zu können, aber Marita wäre nicht Marita, ließe sie sich diese Gelegenheit entgehen.
    »Hochwasser auf dem Friedhof?«, fragte sie nicht sehr originell und musterte abfällig Emilys erbärmliche Erscheinung. »Wurde deine Gruft überspült?«
    Emily setzte ein Lächeln auf, das besonders widerwärtig ausfiel. »Weder noch«, gab sie gespielt fröhlich zurück, während Maritas kleiner Bruder bereits in Richtung See vorauslief, um sich dieses dumme Gequatsche nicht anzutun. »Ich genieße lediglich das Wetter. Du weißt ja: Sonnenschein bekommt mir nicht.«
    »Und wo hast du deinen riesigen Schatten gelassen? Oder ist der bei Annie?«
    Diese ewig gleichen Sprüche wurden ihr wohl niemals langweilig! Was war das für ein gefundenes Fressen für Marita gewesen, als Will mit Annie so etwas wie eine Beziehung begonnen hatte. Doch Emily war mittlerweile viel zu durchgefroren, um sich darüber auch nur im Geringsten zu ärgern. Die Zeiten, in denen ihr Wills Abnabelung noch einen Stich versetzt hatten, waren endgültig vorbei. Sie war ja selbst … gebunden.
    »Musst du nicht langsam weiter?«, fragte sie daher nur, ohne auf Wills Abwesenheit einzugehen. »Deine Pompons vermissen dich sicher schon.«
    »Ach, hast du es denn noch nicht gehört?« Marita schob eine Haarsträhne unter ihren Hut und sah sich kurz nach ihrem Bruder um. Da dieser jedoch Schneebälle in den See warf, schien sie beruhigt zu sein. »Das Cheerleader-Team löst sich auf«, eröffnete Marita dann völlig unerwartet, und Emily musste zugeben, dass diese Neuigkeit etwas überraschend kam. Sie hatte sich ja fast schon an die kurzen Röckchen im Winter und die raschelnden Pompons gewöhnt, die hinter jeder Ecke der Schule lauerten. Nicht nur einmal war sie die Korridore entlanggegangen und hatte die Filmmusik vom »Weißen Hai« im Kopf gehört, ehe plötzlich ein Cheerleader um die Ecke gebogen war.
    »Ich hoffe, das hat nichts mit der Leistung der … Anführerin zu tun, oder?«, fragte Emily unschuldig, doch Marita schüttelte besonders vornehm den Kopf.
    »Captain«, verbesserte sie und zog ein schrilles Flugblatt aus ihrer Tasche, das sie Emily reichte. »Das mit den Cheerleadern war nur ein vorübergehendes Projekt. Wir haben es probiert, es war eine Zeit lang ganz lustig, aber jetzt ist es Zeit für etwas Neues.«
    Emily starrte auf den sich schnell unter den Schneeflocken wellenden Zettel. »Eine Theatergruppe?«, fragte sie ungläubig und las den Aufruf zum Mitmachen. Letztes Jahr war es eine Tanzgruppe gewesen, aus der dann der Cheerleader-Einfall erwachsen war, und nun Shakespeare?
    »Wir treffen uns gleich am ersten Schultag nach dem Unterricht und suchen uns ein Stück aus«, redete Marita weiter. »Willst du nicht auch kommen? Wer weiß, vielleicht machen wir ja ›Tanz der Vampire‹?«
    Tanz der Barbies wohl eher , dachte Emily, doch ehe sie den Gedanken aussprechen konnte, ertönte ein solch angsterfüllter Schrei, dass er Emily durch Mark und Bein ging.
    Gleichzeitig fuhren Marita und Emily zum See herum, von wo in diesem Moment der kleine Junge auf sie zugerannt kam, dessen Name Emily immer noch nicht wusste.
    »Ein Wolf!«, keuchte er, als er bei ihnen ankam. »Ich habe ihn gehört! Er hat geknurrt, und da waren Augen im Wald! Marita! Gelbe Augen!«
    »So ein Unsinn«, zischte die ältere Schwester und legte den Arm um die Schultern des Jungen. »Das hast du dir nur eingebildet. Hier gibt es keine Wölfe.«
    »Er war riesig! Er hat …«
    »Ach was. Komm, wir gehen nach Hause, da kann dir nichts mehr passieren.«
    Emily blickte in die vor Panik weit aufgerissenen Augen des vielleicht Zwölfjährigen und konnte nichts gegen das schlechte Gefühl in ihrem Bauch machen. Niemand, der sich nur eine Geschichte ausdachte oder einbildete, könnte so aussehen wie dieser Junge. Und nach all den Geschehnissen der letzten Wochen glaubte Emily auch kaum noch an Einbildung. Ein Fünkchen Wahrheit steckte doch meistens dahinter, und so konnte sie nicht anders, als in den Wald zu spähen. Dorthin, wo der Junge den Wolf zu sehen geglaubt hatte.
    Natürlich war dort nichts, noch nicht einmal ein Rascheln, und dennoch fühlte Emily sich beobachtet. Alles in ihr schrie danach,

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