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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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einen Anruf an der Bell and Wakefield heraus. Ich möchte mich nicht bei Wendy Hesse melden, bevor wir wirklich etwas zu sagen haben.«
    »Die Schule kooperiert möglicherweise besser, wenn ich dem Ganzen eine persönliche Note gebe.« Marge blickte auf die Uhr – elf. »Ich kann gleich hinfahren.«
    »Gut. Und versuche dort, ein Gefühl für den Laden zu bekommen.«
    Oliver klopfte an und kam ins Büro. »Ich habe gerade ein paar Infos über den Ruger erhalten, der bei dem Selbstmord benutzt wurde. Die Waffe wurde einer Dr. Olivia Garden gestohlen, laut unserem Computer eine fünfundsechzigjährige Dermatologin mit Praxis in Sylmar.«
    Decker deutete auf den Stuhl neben Marge, und Oliver setzte sich. Scott, der ewige Dandy, trug heute ein schwarzes Hemd mit schwarzer Krawatte, eine graue Hose und ein Jackett mit Fischgrätmuster. Dazu schwarze, auf Hochglanz polierte Slipper. »Hast du die Ärztin angerufen?«
    »Ihre Sekretärin sagt, die Ärztin war in einer Behandlung. Sie hat zwischen halb eins und zwei Mittagspause. Ich werde versuchen, sie dann direkt dort zu erwischen. Vielleicht war Gregory Hesse ihr Patient. Ihr wisst schon, Teenager und Akne. Könnte sein, dass er sie aus ihrem Schreibtisch geklaut hat.«
    »Der Revolver wurde vor sechs Jahren gestohlen«, gab Marge zu bedenken, »da war Gregory acht oder neun.«
    »Stimmt«, gab Oliver zu, »also ging er in der Zwischenzeit wohl durch ein paar Hände.«
    »Wurde nur die Waffe gestohlen, oder war sie Teil eines größeren Raubzugs?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe nur die Seriennummer eingegeben, und da ist sie aufgetaucht.«
    »Wo hat der Diebstahl stattgefunden?«
    »In ihrer Praxis«, sagte Oliver.
    »In ihrer Praxis . Das ist interessant.« Decker dachte einen Augenblick nach. »Vielleicht hatte sie Probleme mit früheren Einbrüchen und deshalb das Gefühl, sie müsse sich schützen.«
    »Ich werde sie danach fragen.«
    »Gut. Und finde heraus, wer von der Waffe wusste und Zugang zu ihr hatte.«
    »Alles klar.« Er stand auf und sah Marge an. »Willst du mitkommen?«
    »Ich begleite dich, wenn du mit mir zur Bell and Wakefield fährst. Der Loo braucht ein paar Telefonnummern, und diese Dinge sind leichter zu kriegen, wenn man persönlich aufkreuzt.«
    »Und da ihr schon mal an der Sache dran seid, besorgt euch Gregorys Stundenplan. Zu einem späteren Zeitpunkt möchten wir vielleicht auch mit seinen Lehrern sprechen.«
    »Na sicher begleite ich dich«, sagte Oliver zu Marge. Dann drehte er sich noch mal zu Decker um. »Ist diese Gregory- Hesse-Sache jetzt eine richtige echte Ermittlung? Mal im Ernst, alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Junge sich selbst getötet hat. Fall abgeschlossen.«
    »Ein Fünfzehnjähriger erschießt sich mit einem Revolver, der vor sechs Jahren aus der Praxis einer Ärztin gestohlen wurde. Das macht mich ein bisschen neugierig. Einstweilen gehen wir davon aus, dass der Fall noch in Arbeit ist.«
    Der Piepston seines Handys störte Gabes Konzentration … was ihn selbst nicht weiter störte, denn er spielte gerade nicht besonders gut.
    An manchen Tagen lief es super, an anderen gar nicht.
    Er hatte vergessen, sein Handy auszuschalten. Warum er es noch hatte, war ihm selbst ein Rätsel. Momentan riefen ihn nicht gerade viele Leute an: die Deckers, sein Klavierlehrer, der die Stunden umlegte, und sein Vater, der dreißig Sekunden lange Gespräche mit ihm führte. Bei den paar Minuten, die er im Monat verbrauchte, lohnte es sich nicht mal, die Nummer überhaupt zu behalten, außer dass das Abmelden noch teurer war als der Betrieb.
    Der Piepston gehörte zu einer SMS von einer Nummer aus der Gegend, die Gabe nicht zuordnen konnte: Komme Sonntag mit.
    Die SMS stammte von dem persischen Mädchen. Yasmine. Das Grinsen, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete, war nicht geplant. Die ganzen letzten Tage hatte er an sie gedacht. Nicht mit Absicht, nicht so, als sehnte er sich danach, ihr Bild in seinem Gehirn lebendig zu halten – so wie damals, als er seine Mutter zum letzten Mal gesehen hatte. Nein, Yasmine war einfach immer mal wieder in seinem Kopf aufgetaucht.
    Seine Daumen hackten auf der Tastatur seines Handys herum.
    gut. wo treffen wir uns?
    Sie schickte ihm eine Adresse, wo er sie mit dem Taxi abholen sollte.
    ist drei straßen weg von zu hause. wann?
    Die Vorstellung begann um drei. Das Taxi würde längst nicht so lange brauchen wie der Bus, aber trotzdem wollte er ein bisschen Luft haben, weil er ein echter

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