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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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diese Einschätzung auf einem konkreten Sachverhalt oder der Abwesenheit von Problemen?«
    Der VP wich der Frage aus. »Ich bin mir sicher, ich hätte ihn besser kennengelernt. Als das alles passierte, war ich mir nicht bewusst, dass er … in Schwierigkeiten steckte.«
    »Da Sie ihn nicht gut kannten, können Sie uns vielleicht an jemanden weiterleiten, bei dem das der Fall ist«, sagte Oliver.
    Punsche wirkte beunruhigt. »Versuchen Sie es bei seinen Lehrern. Ich besorge Ihnen den Stundenplan, und dann würde ich, wenn ich Sie wäre, einfach die Liste abarbeiten.«

5
    »Ich würde mir die Kugel geben, wenn ich neun Stunden am Tag, und das fünfmal die Woche, in der Schule hocken müsste.« Oliver studierte den Stundenplan. »Was ist bloß aus kreativer Langeweile geworden?«
    »Genau deshalb drehen sie in Hollywood nur noch Remakes von irgendwelchem Zeugs.« Marge saß hinterm Steuer. Um eins waren sie an der Bell and Wakefield fertig gewesen und befanden sich jetzt auf dem Weg zu Dr. Olivia Gardens Hautarztpraxis. »Keine Genialität mehr. Und ich meine nicht mal die Wiederverwertungen der Klassiker, sondern die Sitcoms aus den Sechzigern oder Drei Engel für Charlie . Niveauloses Zeugs eben.«
    »Da muss ich widersprechen.« Oliver bekam einen wehmütigen Gesichtsausdruck. » Drei Engel für Charlie hatte Lebensretter-Qualitäten.«
    Marge musste grinsen. »Ich habe Lee Wang gebeten, den Ruger in die Ballistik zu bringen; vielleicht wurde er ja noch bei anderen Verbrechen verwendet.«
    »Wie ist Hesse wohl an die Waffe gekommen?«
    »Da bin ich überfragt.« Marges Handy klingelte. »Kannst du für mich drangehen?«
    »Du könntest auch Bluetooth benutzen.«
    »Damit du meinen persönlichen Kram mitkriegst? Nein, danke.«
    »Ganz schön zimperlich.« Oliver durchwühlte ihre Handtasche und nahm das Handy heraus. »Detective Oliver.«
    Die Stimme am anderen Ende klang weiblich und zaghaft. »Ich sollte Sergeant Dunn zurückrufen.«
    »Sie sitzt gerade am Steuer. Mit wem spreche ich?«
    »Ich bin Nora Stanger.«
    »Ach, ja, vielen Dank für Ihren Rückruf, Mrs. Stanger. Ich bin Sergeant Dunns Partner, Detective Scott Oliver. Wir schauen uns den tragischen Selbstmord von Gregory Hesse genauer an und haben uns gefragt, ob wir mit Ihnen reden könnten. Ihr Sohn Kevin war ein Freund von Gregory?«
    »Die Jungs hatten sich schon eine Weile nicht mehr gesehen.«
    »Mir ist bekannt, dass Kevin Bell and Wakefield verlassen hat. Ich hatte gehofft, Ihre Erfahrungen könnten ein wenig Licht auf das werfen, was passiert ist. Gregorys Mutter, Wendy Hesse, leidet sehr, und jede Art von Antwort, die wir ihr geben könnten, wäre hilfreich.«
    Die Stimme am anderen Ende klang elend. »Die arme Frau.«
    »Sie tappt in dieser Angelegenheit völlig im Dunkeln. Und wir wissen nicht viel über Bell and Wakefield. Die Verwaltung will natürlich die Schule schützen. Vielleicht können Sie uns ein paar Informationen geben. Wir haben Zeit. Wann würde es Ihnen passen?«
    »Ich … ich muss erst mit Kevin sprechen. In diesem Alter kann ich keine Entscheidungen mehr für ihn treffen.«
    »Die Nummer von Sergeant Dunn haben Sie ja bereits. Ich gebe Ihnen noch meine.« Oliver ratterte ein paar Zahlen herunter. »Geben Sie uns Bescheid, wann es Ihnen passt, uns zu treffen. Und vielen Dank für Ihren Rückruf.«
    »Keine Ursache.« Nora unterbrach die Verbindung.
    Oliver verstaute Marges Handy wieder in ihrer Handtasche. »Sie muss erst Kevin fragen.«
    Marge nickte.
    »Was hältst du von Punsche?«
    »Übertrieben freundlich und ein geschmeidiger Lügner«, sagte Marge. »Aber ich habe ihm geglaubt, als er sagte, er hätte Kevin Stangers Probleme nicht bemerkt.«
    »Vielleicht.« Oliver dachte kurz nach. »Ich frage mich, wie viel Nora Stanger über die Probleme ihres Sohnes weiß.«
    »Genug, um ihn von der Schule zu nehmen«, sagte Marge. »Kevin ist derjenige, mit dem wir wirklich reden wollen. Er ist der Einzige, der uns Namen nennen kann.«
    Dr. Olivia Garden, Allgemeinärztin, und Dr. Gary Pellman, Allgemeinarzt und Facharzt für Dermatologie, hatten eine Gemeinschaftspraxis. Die Räume befanden sich in einem eingeschossigen Einkaufszentrum, und man teilte sich den Parkplatz mit einem Doughnut-Shop, einem Sandwichladen und einem Waschsalon. Marge fand einen Parkplatz am Straßenrand und fütterte die Parkuhr.
    Im Empfangsbereich der Praxis klopfte Oliver gegen eine Schiebetür aus Glas. Die Frau hinter der Scheibe war Mitte sechzig,

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