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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Unzulänglichkeiten! Sie ist
liebevoll und großzügig und loyal und witzig und gescheiter, als gut für mich
ist. Jeder Mann, der so eine Frau sein Eigen nennen darf, kann sich glücklich
schätzen!«
    Diana
zuckte mit einer schmalen Augenbraue.
    Sterling
sank in seinen Sessel zurück und vermied es, sie anzusehen. Elizabeth Hewitt
war vermutlich nicht die Alleinschuldige, was Lauras falsche Vermutungen
anging. Schließlich war er es, der sich jede Nacht in ihr Bett schlich und sie
eher wie eine Mätresse behandelte, denn eine Ehefrau.
    Er tippte
mit der Feder auf die lederne Schreibunterlage. »Wie viel Zeit brauchst du,
einen Ball vorzubereiten?«
    »Wenn
Addison mir hilft, eineinhalb Wochen«, sagte Diana, als hätte sie die Frage
erwartet.
    »Dann
fängst du am besten gleich an.« Diana wandte sich zum Gehen. »Oh, und stell
bitte sicher, dass Lady Hewitt eine Einladung erhält«, setzte Sterling noch
hinzu.
    Diana
bedachte ihn mit einem Katzenhaften Lächeln. »Mit dem allergrößten Vergnügen.«
    Am
Morgen des Balls
war Sterling gerade dabei, Dianas Gästeliste durchzugehen, als Addison den
Kopf ins Studierzimmer steckte und dabei die Nasenflügel anlegte, als sei er
einem unangenehmen Geruch ausgesetzt gewesen. »Da ist ein Mann, der Sie
sprechen möchte, Sir. Ein Mr Theophilus Watkins.«
    Der
Kammerdiener hatte all die Jahre über ein untrügliches Gespür für Menschen
bewiesen. Einer der Gründe, warum Sterling ihm Diana anvertraut hatte, solange
er selbst fort gewesen war.
    »Also gut«,
antwortete Sterling wachsam. »Schicken Sie ihn herein.«
    Addison
geleitete einen gut gekleideten Herrn ins Studierzimmer und bezog hinter
Sterlings rechter Schulter Position, anstatt ihn, wie üblich, mit seinem
Besucher allein zu lassen.
    Der Fremde
verneigte sich affektiert. »Theophilus Watkins, Euer Gnaden. Ergebenst zu Ihren
Diensten.«
    Seinen
Worten zum Trotz zeugte nichts an seinem Benehmen oder seinem hungrigen
Lächeln von Ergebenheit. Der Gehstock mit dem Marmorknauf erregte Sterlings
Aufmerksamkeit. Watkins hielt den Stock wie eine Waffe, nicht wie ein
modisches Accessoire.
    »Und wie
kann ich Ihnen zu Diensten sein, Mr Watkins?«
    Watkins
nahm unaufgefordert Platz. »Sie sind sich dessen vielleicht nicht bewusst, Euer
Gnaden, aber ich bin Ihnen bereits zu Diensten gewesen. Es war meine
erstklassige Ermittlungsarbeit, die Sie aus den Fängen jener gierigen Rüpel
errettet hat. Wäre ich nicht gewesen, steckten Sie möglicherweise noch immer
in deren Fängen.«
    Sterling
schaute ihn ein paar Sekunden lang unverwandt an. Wenn dieser Mann nicht
gewesen wäre, Sterling wäre jetzt vielleicht glücklich verheiratet mit der
Frau, die er liebte. Er würde auf Arden Manor leben und leichten Herzens seine
tatsächliche Identität vergessen haben. Er würde keine langweiligen Bücher
führen und nicht nach seinen Gütern sehen müssen. Er wäre vielleicht
glücklich.
    Plötzlich
war Sterling so zornig, wie er es nicht mehr gewesen war, seit Laura ihn
hinters Licht geführt hatte. Er wollte diesen Mann nur noch gegen die Wand
schleudern, ihm den Unterarm
auf die Kehle drücken und zusehen, wie sein blasiertes Gesicht rot anlief.
    Sterling
räusperte sich und ordnete ein paar Papiere von einem Stapel auf den anderen.
»Meine Cousine hatte mir den Eindruck vermittelt, dass Sie für Ihre Dienste
bereits entlohnt worden sind.«
    »Oh, aber selbstverständlich.
Und durchaus angemessen, wie ich Ihnen versichern darf. Jedoch glaubte ich, Sie
wünschten eventuell eine kleine Draufgabe zu machen, für meine Bemühungen.«
    Sterling
tippte sich gedankenverloren auf die Lippen. »Da Sie es erwähnen – ich glaube,
ich hätte da genau das Richtige.«
    Er winkte
Addison herbei und flüsterte ihm etwas ins Ohr, das den Kammerdiener die Augen
aufreißen ließ. Während Addison pflichtschuldigst den Raum verließ, lehnte
Watkins sich zurück, stützte den Arm auf seinen Gehstock und grinste wie ein
Krokodil. Er rechnete offensichtlich damit, dass Sterling ihm eine hübsch
gefüllte Börse übergeben würde.
    Die beiden
Männer plauderten über das Wetter, bis Sterling draußen Schritte vernahm.
    Er lehnte
sich vor und lächelte verbindlich. »Ich bin mir Ihrer erstklassigen
Ermittlungsarbeit nur allzu bewusst, Mr Watkins. Sie waren doch derjenige,
der den Bediensteten meiner Gattin blutig geprügelt hat, nicht wahr? Oder haben
Sie irgendeinen blutrünstigen Schläger für die Drecksarbeit engagiert?«
    Watkins
Grinsen schwand.

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