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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Addison öffnete die Tür, und Dower kam hereingeschlendert.
    »Dower, Mr
Watkins hier möchte gehen«, sagte Sterling. »Ich hatte mich gefragt, ob Sie ihn
vielleicht hinauseskortieren möchten.«
    Dower schob
die Hemdsärmel hoch und ließ die dicken Muskelpakete auf seinen Oberarmen
sehen. »Is mir ein Vergnügen, Mylord.«
    »Vielleicht
möchten Sie ihn ja zum Hinterausgang bringen«, ordnete Sterling an. »Wir
sollten die Damen nicht unnötig schrecken.«
    Dower
salutierte zackig und zerrte einen stotternden Watkins aus dem Stuhl, ohne
dass der noch seinen Gehstock erwischt hätte.
    »Zur Hölle
mit Ihnen, Devonbrooke. Sie haben kein Recht, mich so zu behandeln. Sie halten
sich wohl für so hoch gestellt und so mächtig! Aber ich weiß Bescheid über Ihre
Frau«, knurrte Watkins und sein East-End-Akzent kam langsam durch. »Sie sind
nicht der erste Bursche, den Ihre Frau ins Bett getrickst hat. Aber der Erste,
der so blöd war, die kleine Hure zu heiraten.«
    Sterling
wusste nicht, was er tat, da raste seine Faust schon über den Schreibtisch
hinweg, landete krachend in Watkins' Gesicht und schlug ihn sauber k.o.. Der
Mann sank in Dowers Armen zusammen.
    »Ah, zur
Hölle aber auch«, jammerte Dower. »Was ham Se mir den Spaß verderben müssen?«
    »Tut mir
Leid.« Sterling rieb sich die schmerzenden Knöchel und bedauerte nichts. Er
griff sich Watkins' Gehstock, brach ihn überm Knie durch und steckte dem Mann
die beiden Teile vorne in die Manteltaschen. »Laden Sie ihn einfach auf der
Straße ab, Dower.«
    »Aber
sicher, Chef.« Dower schleifte Watkins zur Tür und machte keine Anstalten,
dessen wackelnden Kopf zu stützen, noch nicht einmal, als er gegen den Türstock
knallte. »Auch wenn's ein zu nettes Schicksal is für jemand wie den.«
    »Da muss
ich Ihnen vollkommen Recht geben, Dower«, murmelte Sterling.
    Doch die
boshaften Worte des Mannes gingen ihm nicht aus dem Kopf und er fragte sich, ob
es das Schicksal mit ihm wohl auch zu nett meinte.

KAPITEL 25
    Und ich
wünschte, dieser
Traum würde niemals enden ...
    »Lady
Hewitt hatte
Recht«, jammerte Laura. »Man kann an mir herumpolieren, so viel man will, ich
werde nie etwas anderes sein als ein Klumpen Kohle!«
    Sie drehte
dem Spiegel den Rücken zu, ließ sich auf Dianas Bett fallen und warf dramatisch
den Arm über die Stirn. Diana und ihre Kammerzofe schauten einander verärgert
an.
    »Rede
keinen Unsinn, Laura«, schnappte Diana. »Du hast lediglich eine Nervenkrise. Du
wirst die entzückendste Frau auf dem Ball sein.«
    Laura
setzte sich auf. »Wie? Ist außer mir denn niemand eingeladen?«
    Sogar Diana
hätte zugeben müssen, dass man die junge Herzogin auf den ersten Blick kaum für
einen Diamanten halten konnte. Sie trug einen zerschlissenen Morgenmantel mit
unzähligen Teeflecken. Ihr Haar war auf Lockenpapier gewickelt, das in alle
Himmelsrichtungen abstand, und das Gesicht war mit einer dicken Schicht
Gowland's Lotion zugeschmiert, jener Wundercreme, die unter Garantie sogar die
entstellendsten Sommersprossen wegbleichte.
    Diana rieb
sacht einen besonders dicken Klecks von dem Zeug von Lauras Nasenspitze. »Du
siehst jetzt vielleicht noch zum Fürchten aus, aber wenn Celeste mit dir fertig
ist, wird ganz London einen Toast auf dich ausbringen.«
    Lauras
Miene hellte sich auf. »Apropos Toast. Ich bin so ausgehungert, dass ich einen
ganzen Laib Toastbrot verschlin gen könnte. Können wir nach Cookie läuten,
damit sie uns welchen bringt?«
    »Später
vielleicht«, versprach Diana. »Im Augenblick müssen wir uns darauf
konzentrieren, dich anzukleiden.«
    »Wieso?
Damit dein Cousin mich ganz London vorführen kann? Damit sämtliche Lords und
Ladys über das mittellose Landei, das Sterling zur Heirat getrickst hat, die
Nase rümpfen? Ich weiß, er wollte sich an mir rächen. Aber das wäre zu
diabolisch, selbst für jemanden wie ihn. Ich hätte Wesley Trumble heiraten
sollen oder Tom Dillmore. Die riechen vielleicht oder sind haarig, aber gemein
sind sie nicht.« Sie sackte wieder auf das Bett zurück. »Dein Cousin ist ein
Teufel. Ich hasse ihn!«
    »Aber
sicher«, zirpte Diana und gab Celeste aufgeregt Zeichen, die Seidenstrümpfe
der Herzogin zu holen, solange selbige noch abgelenkt war.
    Doch bevor
die Zofe die Strümpfe über Lauras Knöchel hochrollen konnte, hatte die sich
schon wieder aufgesetzt. Die finstere Miene war tiefstem Jammer gewichen. »Ich
darf ihm nicht die Schuld geben. Wäre ich nicht so hinterhältig gewesen,

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