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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Gegend.
    Sie traten
aus dem engen Gang in einen höhlenartigen Raum, in dem jedes Geraschel ein
beunruhigendes Echo produzierte. Diana warf den letzten Rest von Stolz über
Bord und klammerte sich an Thanes Rockzipfeln fest. Er fühlte, wie verängstigt
Diana an ihm hing, und verschränkte seine warmen Finger mit ihren.
    Auf einem
Paar verrotteter Lattenkisten standen zwei Laternen, die den Raum wie eine
schlecht beleuchtete Bühne wirken ließen. Vor einer der beiden Kisten war, mit
auf dem Rücken gefesselten Händen, ein Mann zusammengesackt. Hätte er auf
ihren Schreckensschrei hin nicht den Kopf gehoben, Diana hätte ihn für tot
gehalten.
    Er starrte
sie beide mit dem einen glänzenden Knopfauge an, das nicht zugeschwollen war.
Abgesehen von dem Blut, das aus dem Winkel seines geknebelten Mundes tröpfelte
und den leuchtenden Kratzern auf seiner Wange, hatte der Mann nichts
Geschlagenes an sich.
    »Lord
Gillingham«, sagte eine angenehme Stimme hinter ihnen. »Danke, dass Sie meiner
Aufforderung so prompt nachgekommen sind.« Mr Theophilus Watkins tauchte aus
dem Dunkel auf, die elegante Aufmachung von getrockneten Blutflecken auf dem
vormals weißen Hemd verunstaltet.
    Thane
schoss herum. »Was soll das, Watkins? Die Dame hat Sie engagiert, ihren Cousin
zu finden und nicht, damit Sie einen gebrechlichen alten Mann
zusammenschlagen.«
    Der
gebrechliche alte Mann knurrte kehlig, was ihm einen verschreckten Blick
seitens Dianas einbrachte.
    Watkins'
Lächeln bekam einen höhnischen Einschlag. »Vergeben Sie mir, Mylord, wenn ich
Ihr feines Empfinden beleidigt habe, aber der Bursche weiß, wo der Cousin der
Dame sich aufhält. Er will nur nicht reden.«
    »Ich wüsste
auch nicht, wie ihm das mit diesem ekelhaften Knebel im Mund möglich sein
sollte«, erwiderte Thane.
    Watkins
warf seinem Gefangenen einen bösartigen Blick zu. »Er hat die unglückliche
Neigung zu reden, wenn er nicht gefragt wird.
Ich dachte, Sie als Gentleman könnten ihn vielleicht zur Einsicht kommen
lassen. Ich habe ihm von der Belohnung erzählt, aber das scheint ihn nicht zu
beeindrucken.«
    Nach kurzer
Überlegung schnappte Thane: »Binden Sie ihn los!«
    »Aber,
Mylord, ich glaube nicht, dass das sehr –«
    »Losbinden«,
wiederholte Thane. »Auf der Stelle!«
    Watkins
nickte widerwillig seinem ungeschlachten Handlanger zu. Der Mann zog ein
gemein aussehendes Messer und ging hinter dem Gefangenen in die Knie.
    Als Knebel
und Fesseln zu Boden fielen, sagte Thane: »Mr Watkins hat Sie nicht belogen,
Sir. Für die Information, nach der wir suchen, wurde eine beachtliche Belohnung
ausgesetzt.«
    Der alte
Mann rieb sich die geschundenen Handgelenke und schaute Thane spöttisch an.
»Und was für 'ne Belohnung sollt das wohl sein? Dreißig Silberlinge?«
    Bevor Thane
oder Diana noch reagieren konnten, hatte Watkins dem Mann mit bestiefeltem Bein
in die Rippen getreten. »Es
wird dir doch wohl nicht wehtun, dem Herrn und seiner Dame Respekt zu
erweisen«, knurrte er. »Aber wenn du's nicht tust, wird es wehtun.«
    Angewidert
von der Brutalität des Detektivs drängte Diana sich vorbei und ging neben dem
alten Mann in die Knie. Sie stützte seinen Oberkörper, während er nach Luft
rang und nahm ihn
bei der schmutzigen Hand, ohne sich um ihre teuren weißen Handschuhe zu scheren.
Sie war überrascht, ihre Augen nass werden zu spüren, und noch überraschter
über Thanes beruhigende Hand auf ihrer Schulter.
    »Bitte,
Sir«, sagte sie. »Mein Cousin ist mittlerweile seit fast einem Monat abgängig,
und ich bin verzweifelt vor Sorge. Wenn Sie irgendetwas über seinen
Aufenthaltsort wissen, bitte, sagen Sie es uns.«
    Der alte
Mann sah ihr erschöpft dabei zu, wie sie tief in ihrer Damentasche herumwühlte
und schließlich eine Miniatur zu Tage
förderte, die zu Sterlings achtzehntem Geburtstag angefertigt worden war. Sie
hielt ihm mit zitternden Fingern das Bildchen hin. »Er ist mittlerweile zehn
Jahre älter, aber es ähnelt ihm doch sehr.«
    Sein
versteinerter Blick wanderte von der Miniatur zu ihrem Gesicht hinauf. »Und
wer soll dieser Vetter von Ihnen sein, Miss?«
    »Wissen Sie
das denn nicht?« Diana schaute verblüfft zu einem mürrischen Watkins hinüber.
»Haben Sie ihm das nicht gesagt?«
    Der
Detektiv räusperte sich verlegen. »In Fällen wie diesem, versuchen wir die
Identität unserer Klienten erst preiszugeben, wenn es sich überhaupt nicht
mehr vermeiden lässt.«
    »Damit auch
keiner von meinen Kumpels weiß, wer mich

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