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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Wimpern streifte. Die Lippen folgten der
Kontur ihrer Wange bis zum Mundwinkel. »Macht er Sie vor Begehren zittern und
seufzen, wenn er Sie küsst?«
    Es war kein
Seufzer, was Laura hören ließ, als Nicholas sich ihres Mundes bemächtigte,
sondern lautes Gestöhn. Sie zitterte auch nicht, sie bebte. Hätte er nicht den
Arm um ihre Taille gehabt und
sie fest an seinen kraftvollen Körper gepresst, sie wäre in Ohnmacht gefallen.
So küsste kein Verehrer, der eine Braut umwarb. So küsste ein Freibeuter.
Dieser Kuss gab kein Pardon und machte keine Gefangenen. Dieser Kuss war bereit
zu rauben, was man ihm nicht aus freien Stücken gab. Seine Zunge plünderte
ihren Mund, drang immer tiefer und brachte Laura mit seidiger Hitze zum
Schmelzen. Sie dachte nicht länger nach, sie fühlte nur noch den Heißhunger,
den sein Kuss entzündete, legte ihm die Hand in den Nacken und zog ihn noch
tiefer.
    »Verfluchtes
Weib«, flüsterte er und grub seinen Mund in ihr Haar. Seine Wortwahl mochte
derb sein, doch seine Arme zogen sie näher an sein hämmerndes Herz. »Wie kann
sie mich so küssen, wenn ihr Herz einem anderen gehört?«, murmelte er.
    Irgendwann
erreichten die Worte Lauras berauschten Verstand. In warmen Wogen überflutete
sie die Erleichterung. Sie drückte sich von seiner Brust ab, stolperte einen
Schritt zurück und legte die Hand an den Mund – doch es war zu spät, das
Gelächter zu ersticken.
    Nicholas
schaute sie finster an. »Erst verhöhnen Sie meine Gefühle für Sie, und dann
verspotten Sie mich auch noch. Meine Hochachtung, Miss Fairleigh, Sie sind
noch herzloser, als ich vermutet hatte.«
    Sie konnte
machen, was sie wollte. Laura bekam das schiefe Grinsen nicht aus dem Gesicht
und den amüsierten Blick auch nicht. »Ach, Sie dummer Mann! Ist es das, was Sie
glauben? Dass ich hergekommen bin, um meinen Geliebten zu treffen?«
    »Etwa
nicht?«, wollte er wissen und schaffte es, im Mondlicht irgendwie
gleichermaßen gefährlich wie verletzlich auszusehen.
    Laura
schüttelte hilflos den Kopf, ging einen Schritt auf ihn zu und noch einen.
»Natürlich nicht. Sie hätten doch wissen müssen, wie unmöglich mir so etwas
wäre.«
    »Und
weshalb?«
    Er hielt
sich stocksteif, als sie seine Wange berührte und mit den Fingerspitzen die
Stelle umschmeichelte, wo sein Grübchen hätte sein sollen.
    »Weil Sie
der einzige Mann sind, den ich je wollte.«
    Sie stellte
sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund. Sie küsste ihn, wie sie
es an jenem Tag im Wald nie gewagt hätte, leckte seinen Mund mit einer
unschuldigen Hingabe, die seinen letzten Rest von Widerstand zum Schmelzen
brachte. Seine Arme legten sich wie von selbst mit wütender Kraft um sie.
    Er griff
ihr ins Haar und legte ihr den Kopf in den Nacken, um ihr tief in die
leuchtenden Augen zu schauen.
    »Wenn Sie
nicht hergekommen sind, einen Liebhaber zu treffen, warum sind Sie dann hier?«,
fragte er heiser.
    »Deswegen«,
flüsterte sie. Sie wollte den Augenblick nicht mit einer Lüge entweihen.
»Deshalb bin ich hier.« Bevor er noch weiter fragen konnte, packte sie ihn am
Hemd, zog seine Lippen wieder auf die ihren hinab und gab ihm die einzige
Antwort, derer er bedurfte.
    In diesem
Augenblick wusste sie, dass er noch närrischer war als sie selbst. Es war nicht
der Wald, es war nicht das Mondlicht, das sie verzauberte. Es war dieser Mann.
Sie war seinem Zauber verfallen, als sie zum ersten Mal seine Lippen berührt
hatte. Er verhexte sie mit seinem Mund, und auch seine Hände entfalteten eine
ganz eigene Magie. Sie öffneten den Verschluss ihres Umhangs und schoben den
Stoff auseinander.
    Er trat
einen Schritt zurück und starrte an ihr hinunter. Was immer er unter dem Umhang
erwartet hatte, ihr Nachtgewand war es nicht gewesen.
    »Was für
ein dummes Kind«, murmelte er, doch der Tadel klang wie Koseworte. »Haben Sie
vor, sich in der Kälte den Tod zu holen?«
    »Diese
Gefahr besteht wohl kaum«, versicherte Laura und zitterte unter seinem
besitzergreifenden, hitzigen Blick. »Ganz im Gegenteil, ich habe mir längst ein
berauschendes Fieber zugezogen.«
    Seine
warmen Lippen weideten sich am Pulsschlag unter der zarten Haut ihres Halses.
»Dann sollten Sie sich vielleicht hinlegen.«
    Wären sie
im Salon Arden Manors gewesen, hätte Laura vermutlich halbherzig protestiert.
Aber hier, in dieser heidnischen Wildnis, erschien es ihr ganz natürlich, dass
ihr der Umhang von den Schultern glitt und auf die Bettstatt aus Laub fiel.
Und fast noch

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