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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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reingeschmissen hat, wenn meine
aufgedunsene Leiche die Themse runterschwimmt«, sagte der alte Mann bissig.
    Jetzt war
es an Watkins zu knurren. Doch Diana schenkte ihm keine Beachtung und sagte
sanftmütig: »Bei dem Mann, den wir suchen – dem Mann, der zuletzt am
Donnerstag, den zwölften Juli in London gesehen worden ist – handelt es sich um
Sterling Harlow, den siebten Duke of Devonbrooke.«
    Alle Farbe
wich aus dem ausgemergelten Gesicht des alten Mannes, was die Kratzer nur umso
deutlicher hervortreten ließ. Sein Mund klappte auf, doch die Hand drückte so
fest zu, dass es Diana wehtat.
    »Thane!«,
schrie Diana erschrocken.
    Thane ging
neben ihr in die Knie und legte dem Alten den Arm um die Schultern.
    »Gütiger
Himmel«, flüsterte der und hielt Dianas Hand fest, als sei sie seine letzte
Hoffnung. »Sie müssen mir helfen. Wir müssen Miss Laura aufhalten, bevor sie
ihre Seele dem Teufel verkauft.«

KAPITEL 15
    Ich
wünschte nur, sie hätte einen Mann, wie Du einer bist, der über sie wacht ...
    Nicholas erwachte zur Musik aus
Vogelgezwitscher und Glockenklang. Er sprang aus dem Bett und riss die
Fensterflügel weit auf. Ein Fleckenteppich aus wogenden grünen Wiesen, mit
dicken wolligen Schafen getupft, schimmerte unter dem blendend blauen
Himmelsgewölbe. Die fröhlich bimmelnden Kirchenglocken schienen seinen Namen zu
rufen und luden ihn ein, an einem wundersamen Fest teilzuhaben. Er stützte die
Hände auf den Fenstersims, lehnte sich in die warme Sommerbrise hinaus und
sprach ein leises Dankgebet.
    Es war der
perfekte Sommertag.
    Es war der
Tag seiner Hochzeit.
    Er grinste,
streckte sich und lockerte die steifen Muskeln. Es hatte fast schon gedämmert,
als Laura und er ins Haus geschlichen waren und sich abgemüht hatten, ihre
Schritte und ihr Lachen zu dämpfen. Doch er war kein bisschen müde. Sie hatte
schließlich zugegeben, warum sie zu solch unchristlicher Stunde im Wald
unterwegs war. Sie hatte wilde Rosenblätter gesucht, um damit die geschichtete
Cremespeise zu dekorieren, mit der Cookie ihn an seinem Hochzeitstag
überraschen wollte. Er schüttelte den Kopf und staunte über die verwickelten,
verblüffenden Wege, die der weibliche Verstand manchmal ging.
    Er ließ das
Fenster offen, tapste zum Stuhl und schlüpfte in die Hosen, ohne den Spiegel
eines Blickes zu würdigen. Wie dumm von ihm zu glauben, er könne sich in der
kalten, polierten
Oberfläche selber finden. Wenn er nur halb der Mann sein konnte, den Lauras
liebende Augen widerspiegelten, war er zufrieden. Es spielte keine Rolle mehr,
wer er gewesen war, bevor er das Gedächtnis verloren hatte. Allein was er von
heute an sein würde, zählte – Lauras Ehemann und der Vater ihrer Kinder.
    Er griff
gerade nach seinem Hemd, als ein kleiner, pelziger Kopf sich an seinen Knöchel
schmiegte. Das gelbe Kätzchen schlängelte sich um seine Beine herum, und das
heisere Schnurren ließ es fast wie einen Miniatur-Tiger klingen.
    Nicholas
hob sie hoch und drückte sich zärtlich das flaumige Fell an die Brust. »Du
weißt, dass ich dir nicht widerstehen kann, du unersättliches, kleines
Füchslein. Aber ich warne dich, heute ist der letzte Morgen, an dem du mich für
dich allein hast.«
    Es klopfte
laut an der Tür.
    »Komm rein,
Cookie«, rief er, »... ich bin nicht angezogen.«
    Cookie
steckte den Kopf herein und errötete unter ihrem Häubchen. »Sie sollten sich
schämen, Mr Nick, eine alte Frau so hereinzulegen. Wenn ich hier reingestürmt
wär und Sie nichts anderes angehabt hätten als dieses Grinsen auf Ihrem Gesicht
– ich zweifle, dass mein armes altes Herz den Schreck ausgehalten hätt.«
    »Ich wage
zu behaupten, dein armes altes Herz ist stärker, als du zugibst. Und was ist
das?« Er betrachtete die sorgsam zusammengefalteten Sachen, die sie vor sich
hertrug. »Ich hatte mit einem Tablett voller Sauerteigbrötchen gerechnet.«
    »Ich hab
nicht die ganze Zeit mit Miss Lauras Kleid verbracht, wissen Sie.« Sie hielt
ihm die Sachen hin und senkte verlegen den Kopf.
    Er nahm ihr
die Kleidungsstücke ab. Ein modischer Frack aus tief spanischblauem Wollstoff
und ein Paar lederfarbene Hosen.
    »Meine
Güte, Cookie! Was hast du gemacht?«, murmelte er und fuhr mit der Hand über die
feinen Nähte. »Ich glaube, ich habe noch nie einen schöneren Hochzeitsanzug
gesehen.«
    Sie
wiegelte mit wedelnden Händen ab. »Nur ein alter Stoff, den ich auf dem
Speicher gefunden hab. Ich wollt, dass Sie mein Mädchen stolz machen, wenn

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