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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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weg, um es auf Lotties Bett zu werfen. »Wir haben unsere besten
Gespräche ohnehin immer dann geführt, wenn du im Nachtkleid warst.« Seine Stimme
klang kühl und forsch, doch in seinen Augen leuchtete ein ungewohntes Feuer.
    »Du hast
getrunken«, stellte Laura fest, rutschte nach hinten in die Kissen und zog sich
den Quilt über dem Schoß zurecht.
    »Seit heute
Vormittag, ja«, gab er zu. »Obwohl ich vor einer Weile gezwungen war, eine
kleine Pause einzulegen, weil mir der Brandy meines Vaters ausgegangen ist.
Hast du gewusst, dass er noch eine Flasche im Pianoforte versteckt hatte?« Sterling
schüttelte den Kopf. »Er hatte nicht gerade ein Ohr für Musik, aber findig war
er, das muss man ihm lassen.«
    »Wie ich
gehört habe, gab es sonst kaum etwas, das man an ihm hätte bewundern können.«
    »Hat Lady
Eleanor dir das erzählt?«, fragte Sterling leichthin. »Ah, ja! Die gute,
fromme Lady Eleanor! Ich war fast wie ein Sohn für sie, das sagtest du doch?«
    Laura
senkte unwillkürlich den Blick und schämte sich ihrer eigenen monströsen
Grausamkeit. Sie hätte sich die Zunge abgebissen, um ihre achtlosen Worte
ungeschehen zu machen.
    Sterling
schaute sie finster an. »Du enttäuschst mich, meine Liebe. Ich hatte eigentlich
gehofft, du würdest dich mir zu Füßen werfen und dekorativ um Vergebung
bitten.«
    »Würde das
helfen?« Sie sah ihn unter gesenkten Wimpern heraus an und hoffte halb, dass er
ja sagte.
    »Nein«,
sagte er. »Aber es wäre sehr unterhaltsam gewesen.« Er lehnte eine Schulter an
den Bettpfosten. »Abgesehen von meiner Trinkerei habe ich heute auch einiges
gelesen. Hast du gewusst, dass – gemäß des Lord Hartwick's Act von 1753 – die
Verfälschung eines Eintrags im Heiratsregister mit böser Absicht ein
Kapitalverbrechen ist?«
    »Wenn du
mich exekutieren lassen willst, dann möchte ich, dass du den Henker auf der
Stelle herholst«, schnappte Laura, fuchsteufelswild vor Enttäuschung. »Er hat
sicher bessere Laune als du.«
    »Dich
umbringen zu lassen, ist nicht ganz das, was ich im Sinne hatte. Aber
ich sollte wirklich nicht so streng mit dir sein. Schließlich war dein Schock
fast so groß wie meiner. Es muss ziemlich qualvoll für dich sein, ausgerechnet
dieses >widerliche Ekel von einem Mann, der sich um nichts schert, außer um
sich selbst< geheiratet zu haben – diesen >herzlosen, gemeinen,
rachsüchtigen Schuft<.«
    »Du hast
>scheußlich< vergessen«, erinnerte sie ihn grimmig.
    »Ist das
alles nicht ziemlich ironisch, wenn man bedenkt, dass du mich nicht zu deiner
Hochzeit einladen wolltest und nun den Beelzebub sogar höchstpersönlich
geheiratet hast.«
    Laura kniff
kurz die Augen zu, als ihr ihre eigenen Worte wieder in den Sinn kamen. »Ich
kann dir nicht zum Vorwurf machen, dass du mich hasst.«
    »Gut«,
sagte er kalt.
    »Du wirst
mir vermutlich nicht glauben, aber ich hab es getan, um die Kinder zu
schützen. Als du uns geschrieben hast, dass du Arden Manor für dich selbst
beanspruchen wolltest, hatte ich kaum eine andere Wahl.«
    »Hast du
wirklich gedacht, ich würde unschuldige Kinder auf die Straße setzen?«
    »Nein, ich
dachte, du würdest sie ins Arbeitshaus stecken.«
    »Noch nicht einmal ich bin so
teuflisch. Ich hatte wirklich die
Absicht, einen achtbaren Haushalt für Lottie und George zu finden.«
    Sie schaute
ihm geradewegs in die Augen. »Und ich? Was hätte aus mir werden sollen?«
    »Soweit ich
mich entsinnen kann, wollte ich dich mit irgendeinem Idioten verheiraten.«
Sterling lachte ein leises, bitteres Lachen. »Und das ist mir auch geglückt,
wie es scheint.« Er kam ums Bett herum, die Schritte so wohl gesetzt wie die
Worte. »Ich kann dir nicht einmal übel nehmen, dass du mich für einen Teufel
gehalten hast. Du wusstest, mit welch kolossaler Gleichgültigkeit ich die Frau
behandelt habe, die mir das Leben geschenkt hat. Meine Zügellosigkeit ...« Er
verstummte und ließ das gefährliche Wort einfach so zwischen ihnen beiden
stehen.
    Sie roch
die berauschende Süße des Brandys in seinem Atem, bevor er sie berührte. Bevor
er aufs Bett sank, sein Gewicht auf ein Knie stützte und eine Hand unter ihr
Haar grub. Sie blickte nur geradeaus, reagierte nicht auf die warmen Finger in
ihrem Nacken, entzog sich ihnen aber auch nicht.
    Er legte
den Mund an ihr Ohr und flüsterte: »Weißt du noch, was du mir geben wolltest,
wenn ich dir jemals von Angesicht zu Angesicht gegenüberstünde?«
    »Einen von
Cookies Sauerteigfladen?«, riet

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