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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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wieder aus dieser Situation herauskommen«, sagte
Diana gelassen. »Die Heirat ist juristisch natürlich nicht bindend, da du im
Heiratsregister mit falschem Namen unterschrieben hast.«
    »Und sogar
ein kleines Dorf wie dieses dürfte einen Wachtmeister haben«, führte Thane
aus. »Falls nicht, nehmen wir die kleine Hexe nach London mit. Das Gericht
sieht es nicht gerade gerne, wenn Mitglieder des Oberhauses entführt werden.
Sie kann von Glück sagen, wenn man sie nicht hängt.«
    Sterling
sah weiter zum Fenster hinaus, reglos und schweigend.
    »Wenn du
möchtest, kann ich die notwendigen Vorbereitungen treffen.« Jetzt war es an
Thane, sich zu räuspern. »Natürlich nur, falls es keine ... mildernden
Umstände gibt.«
    »Er will
wissen, ob du sie kompromittiert hast«, erläuterte Liana gut gelaunt, worauf
Thane sich an seinem Brandy verschluckte.
    Sie sind
nicht der Typ Mann, der die Tugendhaftigkeit seiner Verlobten aufs Spiel setzt.
    Sterling
erinnerte sich daran, mit welch berückender Ernst haftigkeit Laura jene
Behauptung vorgetragen hatte und hätte am liebsten mit der Faust durchs
Fensterglas geschlagen. Er wünschte, zur Hölle noch mal, er hätte ihre
Tugendhaftigkeit riskiert! Er wünschte, er hätte ihr auf jener mondhellen Wiese
das Nachtkleid über die Hüften hoch geschoben, um wie ein Satyr aus alten,
heidnischen Zeiten über sie herzufallen. Wenn er geahnt hätte, dass er
vielleicht nie mehr die Chance dazu hatte, er hätte genau das getan und mehr.
Noch viel mehr.
    »Ich glaube
kaum, dass sich solche Themen für eine gemischte Gesellschaft eignen«,
protestierte Thane, nachdem er mit Husten fertig war.
    »Du meine
Güte, Thane«, sagte Diana. »Sie sollten nicht so herablassend sein. Ich bin
keine von den Klatschbasen, mit denen Sie sich so gerne abgeben. Im Gegensatz
zu den meisten Ihrer Damenbekanntschaften bin ich sehr wohl in der Lage, selbst
auf mich zu achten.«
    »Es ehrt
mich, dass Sie sich mit meinen Angewohnheiten auseinander gesetzt haben«,
parierte Gillingham gedehnt. »Sagen Sie, haben Sie in jedem Londoner Salon,
den ich frequentiere, Ihre Spione sitzen? Oder nur in den Schlafgemächern?«
    »Ha!«,
spottete Diana. »Wozu würde ich wohl eines Spions bedürfen, wenn Ihre
romantischen Eskapaden doch in allen Skandalblättern breitgetreten werden und
hinter jedem Fächer jemand über Sie flüstert?«
    »Vergeben
Sie mir, Mylady«, sagte Thane ruhig. »Ich hatte vergessen, dass Sie dem Klatsch
schon immer mehr vertraut haben als mir.«
    Es folgte
eine angespannte Pause, dann wandte Diana sich wieder Sterling zu. »Auch wenn
du sie tatsächlich kompromittiert haben solltest, ich wüsste nicht, was das
ändern sollte.«
    »Zumindest
in diesem Punkt stimmen wir überein«, merkte Thane
an. »Dieses dumme Mädchen sollte die Schuld allein bei sich selbst suchen und
auch die Konsequenzen ihrer Betrügerei zu spüren bekommen. Du wirst eventuell
sogar feststellen müssen, dass du nicht der erste Adelige bist, den sie zur Heirat
verführen wollte.«
    Sterling
schien sie nicht zu hören.
    »Oh,
Sterling!«, rief Diana. »Du bist doch sonst immer so umsichtig. Du wirst ihr
doch wohl kein Kind angehängt haben, oder?«
    Sie
haben immer gesagt, Sie wünschten sich nur zwei Kinder – einen Jungen und ein
Mädchen.
    Sterling
machte die Augen zu. Er konnte zwar den wunderbaren Sommertag ignorieren, doch
Lauras liebliche Stimme bekam er nicht aus dem Kopf. Und auch nicht das Bild
des sommersprossigen Jungen mit den braunen Augen und des goldgelockten
Mädchens, die sie niemals haben würden.
    Er drehte
sich langsam um, jede Bewegung ein Meisterwerk an Disziplin. »So sehr ich eure
Anteilnahme auch schätze, ich denke, wir sollten die Angelegenheit nicht vor
morgen weiter besprechen.«
    Thane
wollte protestieren, doch Diana erhob sich ergeben und strich sich den Rock
glatt. »Diesen Wunsch respektieren wir selbstverständlich.«
    Thane
folgte ihrem Beispiel, stand auf und schaute betreten zum Fenster hinaus. »Ich
frage mich, wie wohl die Chancen stehen, in diesem unzivilisierten Kaff etwas
Ordentliches zu essen aufzutreiben.«
    Zum ersten
Mal, seit er sein Gedächtnis zurück hatte, lächelte Sterling wieder. »Ihr
könnt die Köchin um ein paar Sauerteigfladen bitten. Aber von der
Hochzeitstorte würde ich an eurer Stelle die Finger lassen. Sie hat einen
bitteren Nachgeschmack.«
    Nicholas
Radcliffe hatte
Laura einmal erzählt, dass er nicht an Geister glaubte. Weshalb es für Sterling
Harlow

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