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Teuflische List

Teuflische List

Titel: Teuflische List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Übliche«, antwortete Silas.
    »Das ist dumm«, erwiderte sie.
    »Lass mir meinen Willen, Liebling.«
    Von nun an verbrachte Silas mehr Zeit als gewohnt mit Abigail im Musikzimmer. Er hörte ihr zu, beobachtete sie, und oft – ein wenig wie unter Zwang, dachte Abigail – fotografierte er sie beim Spiel. Als sie beiläufig bemerkte, dass er inzwischen wohl genügend Bilder vonihr gemacht habe, erwiderte Silas gut gelaunt, dass er nie genug Fotos von ihr haben könne. Nachdrücklich entgegnete Abigail, dass das Klicken und das Blitzlicht sie beim Musizieren störe, woraufhin Silas erklärte, das sei eine gute Konzentrationsübung. Trotzdem hörte er anschließend eine Zeit lang mit dem Fotografieren auf und drängte sie, noch mehr zu üben.
    »Wieso?«, fragte sie dann jedes Mal, doch immer wieder ohne Erfolg, bis sie es eines Abends in der zweiten Dezemberwoche leid wurde. Sie warf den Bogen weg und erklärte, sie würde keinen Ton mehr spielen, bis er ihr sage, um was es hier ging.
    »Ich hab die Nase voll«, sagte sie. »Ich will nicht mehr wie ein Kind behandelt werden.«
    »Oh, ein Anfall von Trotz?« Silas erhob sich von der Chaiselongue, hob den Bogen auf und gab ihn ihr zurück.
    Sie nahm ihn, funkelte Silas an und stand auf.
    »Was tust du?«, fragte er.
    »Nichts«, antwortete sie. »Wie ich dir gesagt habe.«
    Silas beobachtete, wie sie das Pferdehaar des Bogens lockerte, um ihn zusammen mit dem Cello wegzupacken.
    »Wie es aussieht, lässt du mir keine andere Wahl, als es dir zu sagen«, seufzte Silas.
    »Das wird auch langsam Zeit«, sagte Abigail.
    Dann schwieg sie. Sie bekam Schuldgefühle, und Hitze stieg ihr in die Wangen.
    »Es geht um ein Solokonzert«, fuhr Silas fort, »in der Jerome Hall. Allerdings erst nach unserem Jahrestag … Ich konnte die Halle erst für Ende Januar buchen.«
    Es verschlug ihr die Sprache.
    »Es geht um ein Wohltätigkeitskonzert für Kinderhilfsorganisationen.« Silas lächelte, als er ihrenGesichtsausdruck sah. »Und ich habe zwar Solokonzert gesagt, aber Nagy hat dir einen Begleiter besorgt.«
    »Du machst Witze«, erwiderte Abigail.
    »Über etwas so Wichtiges würde ich niemals Witze reißen.« Sein Lächeln verblasste. »Du weißt, dass ich immer etwas wollte, das deiner würdig ist. Jetzt habe ich es.«
    Sie setzte sich wieder auf den Stuhl. »Silas …«
    »Ja, Liebling?«
    »Silas, ich bin nicht gut genug dafür.«
    »Natürlich bist du gut genug … oder wirst es sein, wenn du mehr übst.« Er lächelte wieder. »Wenn ich nicht glauben würde, dass du gut genug bist, hätte ich kein kleines Vermögen hinterlegt, um die Halle zu bekommen.«
    Nach einer schlaflosen Nacht ging Abigail wieder zu Charlie.
    »Du musst dem Einhalt gebieten«, forderte sie ihn auf, kaum dass Toby Fry, Charlies Assistent, ihre Verzweiflung gesehen und sich diskret entfernt hatte.
    Charlie rauchte eines seiner Zigarillos. Er trug eine blaue Weste mit Rennwagen darauf. »Du musst doch wissen, dass es nicht einfach ist, Silas Graves aufzuhalten, wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat.« Er hielt kurz inne. »Es muss schön sein, wenn dein Ehemann so sehr an dich glaubt.«
    »Aber du glaubst nicht an mich, oder?« Abigail war die Ironie in Charlies Stimme nicht entgangen.
    »Ich habe großes Vertrauen in dich«, antwortete Charlie.
    »Aber wenn du ehrlich bist, weißt du, dass ich dieser schrecklichen Idee nicht gewachsen bin.«
    »Ich glaube …« Er versuchte es so freundlich wie möglich auszudrücken. »Ich glaube, es wird hart für dich.«
    Abigail setzte sich auf die Couch, legte das Gesicht in die Hände und hob den Kopf dann wieder. »Er hat gesagt, es sei zu spät, um jetzt noch alles abzusagen. Aber das kann doch nicht sein, oder?«
    »Ich fürchte ja«, bestätigte Charlie. »Jedenfalls insofern, als eine Absage einen großen Verlust für die Wohltätigkeitsorganisationen bedeuten würde, weil die Versicherungen nur einspringen, wenn du ernsthaft erkrankst.«
    »Na toll«, sagte Abigail. »Wirklich großartig.«
    Charlie lehnte sich im Stuhl zurück und blies den Rauch in die Luft.
    In Abigail stieg Panik auf. »Was soll ich denn spielen?« Sie hielt kurz inne. »Könnte ich nicht wenigstens die Bühne mit jemandem teilen?«
    »Das wirst du«, erinnerte Charlie sie.
    »Ich spreche nicht von einem Begleiter.« Verzweifelt suchte sie nach einer Idee. »Ein Quartett, damit käme ich zurecht. Ich könnte sogar Spaß daran haben.«
    »Zu spät.« Charlie schaute

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