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Teuflische List

Teuflische List

Titel: Teuflische List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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wirst nirgendwohin gehen.«
    »Warum nicht?«
    »Man kann dir nicht trauen«, antwortete Silas, »genauso wenig, wie man Jules trauen kann oder wie man unserer Mutter trauen konnte.« Er ergriff ihre Hand. »Komm.«
    »Wohin?« Abigail fühlte, wie Angst in ihr aufstieg.
    »Ins Musikzimmer.« Er zog sie aus dem Schlafzimmer auf den Flur.
    »Silas, hör auf.« Sie riss sich von ihm los und stützte sich mit der flachen Hand an der Wand ab. »Was geht hier vor, um Himmels willen?«
    »Ich will nur dein Bestes.« Diesmal packte er ihren Arm fester und zerrte sie weiter. »Und das Beste für dich ist dein Cello.«
    Er öffnete die Tür zum Musikzimmer.
    »Musik«, sagte er, »ist angeblich sehr gut für ungeborene Kinder.«
    Abigail wollte schreien. Sie war sicher, dass Jules es ihm nie gesagt hätte – jedenfalls nicht freiwillig –, aber er wusste es, und das war alles, was nun zählte. Sie musste um des Kindes willen vorsichtig sein.
    Mein Kind. Selbst inmitten dieser bizarren, Angst einflößenden Situation erfüllte sie der Gedanke mit tiefer Freude.
    »Ich kann dich in diesem Zustand nicht gehen lassen.« Silas lenkte sie ins Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen. »Dann würde ich die Gesundheit meines Babys riskieren.«
    »Ich werde nicht spielen«, sagte Abigail.
    Zeig ihm nicht, dass du Angst hast, ermahnte sie sich, obwohl ihr die Furcht bereits den Magen umdrehte.
    »Oh, das solltest du«, sagte Silas. »Das solltest du wirklich.«
    »Ich gehe mit Jules in den Laden.« Sie versuchte, sich darauf zu konzentrieren, wo sich die Tür befand. »So wie wir es besprochen hatten.«
    »Du wirst nirgendwohin gehen«, wiederholte Silas. »Sehr lange Zeit nicht. Es sei denn, ich begleite dich.«
    »Mach dich nicht lächerlich«, sagte sie.
    »Jules hat mich auch lächerlich genannt.«
    »Und damit hat sie Recht gehabt.«
    »Recht hin oder her«, sagte er, »du solltest lieber darauf hören, was ich sage.«
    »Du glaubst doch nicht ernsthaft«, sagte Abigail, »dass du mich hier festhalten kannst.«
    Er versetzte ihr einen harten Stoß und fing sie am linken Arm auf, um sie vor einem Sturz zu bewahren.
    »Setz dich«, befahl er.
    »Ich werde nicht …«
    »Setz dich!«
    Brutal warf er sie auf den Stuhl, holte das Cello, das sie beiseite gelegt hatte, als Jules mit dem Schwangerschaftstest gekommen war, und drückte es ihr in die Arme.
    »Spiel oder spiel nicht«, sagte er. »Es ist mir egal.«
    »Soll mir recht sein.« Der Zorn verlieh ihr Mut.
    »Aber ohne mich wirst du nirgendwohin gehen, Abigail«, versicherte er ihr noch einmal, »bis mein Kind geboren ist.«
    » Dein Kind?« Sie sprach das Wort voller Wut und Verachtung aus.
    »Du wirst bei mir bleiben, oder ich sperre dich ein.«
    »Das würdest du nicht wagen!«
    »Die Schlafzimmertür und die Fenster werden nachts verschlossen sein, und das Telefon …«
    »Ich werde die Fenster einschlagen«, sagte Abigail, »und mir die Seele aus dem Leib schreien.«
    »Treib es nicht zu weit«, warnte Silas.
    Sie hörte den seltsamen, gefährlichen Unterton in seiner Stimme, und aller Mut verließ sie.
    »Du bist wahnsinnig«, sagte sie leise.
    »Es braucht einen Verrückten, um einen anderen zu erkennen«, erwiderte Silas.
    Abigail kämpfte gegen die Panik an. »Ich habe Behandlungstermine im Krankenhaus«, sagte sie. »Und wenn ich ein Kind bekomme, muss ich zum Gynäkologen …«
    »Ich werde dich jedes Mal begleiten«, sagte Silas.
    »Aber du wirst nicht jede Minute bei mir sein«, sagte Abigail.
    »Ich werde dafür sorgen, dass jeder von deinertragischen Vergangenheit erfährt«, sagte er. »Das erklärt deinen labilen Geisteszustand.«
    »Man wird dir nicht glauben. Nicht die Leute, die mich bereits kennen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Darum geht es gar nicht, weil du ihnen nichts erzählen wirst. Du weißt, wer darunter leiden wird, wenn du es tust, oder?«
    »Jules weiß bereits über alles Bescheid.« Abigail sammelte all ihre Kraft. »Du kannst mir nicht mehr damit drohen, ihr wehzutun.«
    »Ich rede nicht von Jules«, entgegnete Silas, »sondern von Olli.«
    Die Furcht legte sich wie ein eiserner Ring um ihre Brust.
    »Das würdest du nicht tun«, flüsterte sie.
    »Jules hat mir geglaubt, als ich ihr das Gleiche gesagt habe.«
    Abigail schwieg. Sie fühlte, wie er sich bewegte, entdeckte seine Umrisse im Nebel und sah, wie er zur Tür ging.
    »Warum sonst hat sie dich im Stich gelassen?«, fragte Silas. »Was glaubst du?«
    Damit verließ er das Zimmer

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