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Teuflische Lust

Teuflische Lust

Titel: Teuflische Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Atem, als seine Lippen sich ihrem Mund näherten. Sehnsuchtsvoll öffnete sie ihn. Aber dieses Mal blieb seine Zunge außen, fuhr sacht ihre Oberlippen entlang und massierte sie. Seine Hände legten sich auf ihren Busen. Hoben ihn an, kneteten ihn, zwirbelten ihre Brustwarzen, bis sie steif wurden.
    Kendrael war seinem Ziel so nahe, dass er beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. Er konnte und wollte nicht länger warten. Er wollte diese Frau jetzt. Doch als er sich an ihrem Hosenbund zu schaffen machte, um ihr die Shorts auszuziehen, legte sie beide Hände auf seine Brust und drückte sich ein wenig ab. Der Kuss wurde jäh unterbrochen. Und als er in ihre strahlenden goldenen Augen sah, erkannte er in ihnen eine starke Unsicherheit. Angst.
    »Dasgeht mir zu schnell, Lucas«, sagte sie. »Ich weiß fast nichts über dich.«
    »Das kann ich verstehen«, heuchelte er und nahm ihre Hand, strich beruhigend über sie und versuchte zu erkennen, was in ihr vorging, was er falsch gemacht hatte und wie er den Fehler korrigieren konnte, um doch noch an sein Ziel zu gelangen. Er wollte sie. Heute Nacht.
    An die Stärke der Bilder und der damit verbundenen Emotionen, die sich vor seinen Augen kristallisierten, hatte er sich inzwischen gewöhnt. Alexia war eine sehr sensible Frau. Dementsprechend intensiv wirkten ihre Gefühle auf ihn ein. Aber dieses Mal war der Schmerz, den er spürte, derart groß, dass er sich konzentrieren musste, um die Bilder nicht aus den Augen zu verlieren.
    Er wollte wissen, was in ihrer Vergangenheit geschehen war, denn nur so konnte er ihr Wesen verstehen. Langsam lichtete sich der Nebel, und er tauchte ein in schmerzliche Erinnerungen. Er hörte Musik, sah bunte Lichter, und schließlich befand er sich in einem abgedunkelten Klassenzimmer. Mädchen und Jungen tanzten miteinander. Er hörte ihr Getuschel, das Lachen und spürte die spöttischen Blicke.
    Alexia war eine Außenseiterin, die von ihren Mitschülern aufgrund ihrer Figur gehänselt wurde. Es hatte sie einiges an Überwindung gekostet, zu der Klassenfete zu gehen. Aber sie hatte darauf gehofft, Tom Henning aus der Parallelklasse zu treffen, für den sie heimlich schwärmte. Unbeachtet stand sie in einer Ecke und beobachtete, wie die Jungen ihre Mitschülerinnen zum Tanzen aufforderten. Nur Alexia wurde nicht aufgefordert. Sie hatte überlegt, ob sie nach Hause gehen sollte, aber dann hatte Tom plötzlich neben ihr gestanden. Er war gutaussehend, groß und der Kapitän derFußballmannschaft ihrer Schule. Normalerweise beachtete er sie genauso wenig wie die anderen, doch an diesem Abend war das anders. Nachdem er sie entdeckt hatte, wich er kaum von ihrer Seite. Alexia fühlte sich geschmeichelt, aber auch sehr unsicher, denn sie fürchtete, sobald sie etwas Falsches oder Dummes sagte, würde er sich den anderen Mädchen zuwenden. Das tat er glücklicherweise nicht. Im Gegenteil. Er war unglaublich zuvorkommend und schenkte ihr immer wieder etwas vom Früchtepunsch nach.
    Nach einigen Gläsern fühlte sich Alexia merkwürdig. Ihr Gang war wackelig, und die bunten Lichter, die überall im Klassenraum aufgestellt worden waren, blinkten so grell, dass ihr davon schwindelig wurde.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Tom und stützte sie, als sie zur Seite zu kippen drohte.
    »Ich fühl mich komisch«, gab Alexia zu. Ihr schwirrte der Kopf.
    »Gehen wir an die frische Luft«, sagte Tom, aber Alexia wollte lieber nach Hause. Davon wollte Tom nichts hören. »Einmal um den Hof, und dir geht es besser«, meinte er.
    Sie gab sich redlich Mühe, ihn nicht zu enttäuschen, und drehte mit ihm eine Runde. Aber ihr Körper machte das nicht mit. Plötzlich spürte sie, wie das Stück Torte, das sie vor einer halben Stunde verzehrt hatte, wieder nach oben kam. Wie ungeheuer peinlich ihr das war. Rasch riss sie sich von Tom los, torkelte quer über den Hof und übergab sich hinter einem kleinen Gebüsch. Sie hoffte inständig, er hätte das nicht gesehen. Aber Tom war ihr besorgt gefolgt und bot ihr eine hilfreiche Hand.
    »Nicht schlimm«, sagte er, um sie zu beruhigen. »Setz dich erst mal.« Er führte sie zu einer Bank, und was dann geschah,daran erinnerte sich Alexia nicht sehr deutlich. Sie wusste nur, dass ihr immer noch sehr übel war, dass sie Tom aber auch nicht enttäuschen wollte und deshalb einfach stillgehalten hatte. Er würde sie entjungfern. Das war okay für sie. Sie war immerhin achtzehn. Alle anderen Mädchen aus ihrer Klasse hatten die

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