Teuflische Lust
sollte nicht verlernen, auf sein Herz zu hören.«
Alexia hoffte, dass sie sich genauso auf ihr Gefühl verlassen konnte wie Frau Wagner.
»Ich werde jetzt nach Hause gehen.« Sie hatte noch genug zu tun. Alexia erhob sich, und Frau Wagner nickte ihr zu, öffnete eine kleine durchsichtige Plastiktüte und holte einen alten Kanten heraus, den sie nach und nach an die Tauben verfütterte. »Einen schönen Tag noch.«
Frau Mangel war wütend. So hatte sie sich ihr Leben an Gerds Seite nicht vorgestellt. Sie redeten kaum noch miteinander. Und wenn sie es doch taten, so waren es meist böse Worte,mit denen sie einander verletzten. Auf sein Mitgefühl und sein Verständnis hoffte sie vergebens. Es schien ja sogar zuviel verlangt, dass er ihr einfach zuhörte, wenn sie über ihre Probleme sprach. Doch die interessierten ihn nicht. Wenn es nach ihm ging, wollte er einfach nur seine Ruhe haben, in seinem Sessel sitzen und fernsehen. Am liebsten mit einer warmen Mahlzeit auf dem Schoß, die sie für ihn zubereitet hatte.
Wenn er doch nur wieder der Alte wäre. Der Mann, in den sie sich einmal verliebt hatte. Er war voller Tatendrang gewesen, sie hatten als Team agiert und große Pläne gemacht. Sie hatten so viel erreichen wollen. Und die Liebe … Sie waren süchtig nacheinander gewesen. Kein Tag, ohne dass sie nicht miteinander im Bett gelandet wären und sich mit ihren Händen und Lippen gegenseitig erforscht hätten. Aber dann, ganz langsam, hatte sich der Alltag in ihr Leben geschlichen. Am Anfang waren ihr die kleinen Veränderungen gar nicht aufgefallen. Bis sie schließlich unerträglich für sie geworden waren. Er war länger auf der Arbeit geblieben, war an den Wochenenden immer öfter mit seinen Kumpels unterwegs gewesen und hatte die Abende vor dem Fernsehgerät oder mit einem guten Buch verbracht. Wenn es hochkam, hatten sie ein Mal in der Woche miteinander geschlafen. Das war der Status quo von vor zehn Jahren!
Heute herrschte nur noch Kälte im Bett. Frau Mangel kannte ihren Gerd kaum wieder. Vielleicht lag es an ihr. Vielleicht hatte sie sich so sehr verändert, dass er sie nicht mehr begehrte? Das hatte wohl oder übel zur Folge gehabt, dass auch sie sich nicht mehr körperlich zu ihm hingezogen fühlte. Aber ganz ohne ihn konnte sie auch nicht sein. Das hatte sie gemerkt, als sie bei ihrer Schwester Veronica übernachtet hatte. Ständig hatte sie sich Sorgen um Gerdgemacht. Ob er mit der Mikrowelle zurechtkam oder ob er wusste, wie er die Waschmaschine zu bedienen hatte. Er war in Haushaltsdingen sehr unbeholfen, weil sie ihm diese Arbeit immer abgenommen hatte. Aber am schlimmsten war die Tatsache, dass sie ihn unendlich vermisste.
Heute Mittag hatte er überraschend bei Veronica angerufen. Mit fester Stimme hatte er sie aufgefordert, zurückzukommen, er würde sie brauchen. So emotional und doch männlich hatte er schon lange nicht mehr geklungen. Margret war sofort die Hitze ins Gesicht gestiegen, und ihr Herz hatte ihr bis zum Hals geklopft. Sie hatte schnell ihre Sachen gepackt und sich ein Taxi gerufen. Veronica, die das mitbekommen hatte, hatte sie für verrückt erklärt. Sie hatte nicht verstehen können, warum Margret vor ihrem Mann kuschte. Aber Margret hatte endlich wieder das gespürt, wonach sie sich so lange gesehnt hatte. Sie fühlte sich als Frau gewollt und gebraucht. Und Gerd war ihr Mann.
Sie schloss die Tür auf und trat ein. Gerd kam aus dem Wohnzimmer und ging auf sie zu. Seine Haltung war anders als sonst. Selbstbewusster, energischer, zielstrebiger. Er nahm ihr den Koffer aus der Hand und stellte ihn neben die Fußmatte, auf der sie ihre Schuhe abstellten. Dann zog er sie ins Schlafzimmer.
»Gerd!«, rief sie überrascht aus. Sie hatte mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht damit, dass er plötzlich über sie herfallen würde.
Schon hatte er ihre geblümte Bluse aufgerissen. Ein Knopf löste sich. Für Margret war das normalerweise ein Grund, mit ihm zu schimpfen, aber das wagte sie jetzt nicht mehr. Er war so seltsam erhaben, und sie spürte instinktiv, dass es besser war, zu schweigen.
SeineHände befreiten ihre Brüste aus dem BH. Von hinten umschloss er sie, knetete sie, rieb an ihnen und massierte sie. Margret ließ den Kopf nach hinten fallen. Seine Brust stützte sie. Er hauchte einen feuchten Kuss auf ihren Hals, und sie spürte einen heißen Schwall zwischen ihren Beinen aufsteigen.
»Oh … Gerd.« So war er seit Jahren nicht mehr zu ihr gewesen. Was immer
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