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Teuflische Lust

Teuflische Lust

Titel: Teuflische Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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SpindeldürreHände an knochigen Armen griffen nach ihm, hielten ihn fest. Ihre Finger bohrten sich wie brennendes Gift in sein Fleisch. Unvorstellbare Schmerzen brandeten durch seinen Körper, während man ihn durch die Finsternis zerrte. Er versuchte sich loszureißen, aber es waren zu viele. Hatte er eine Hand fortgestoßen, griffen zwei neue nach ihm.
    Plötzlich schossen direkt vor seinen Füßen meterhohe grell leuchtende Flammen in die Höhe bis zur Decke hinauf. Er spürte die unerträgliche Hitze, die von den feurigen Fontänen ausging. Die Flammenspitzen flackerten und zuckten nach seiner Haut und hinterließen leichte Verbrennungen. Aus dem Feuermeer trat eine Kreatur mit fünf Hörnern am mächtigen Schädel, die in alle Richtungen deuteten. Um sie herum war eine Krone aus rotem Gold gezogen, die fünf Zacken aufwies, die ebenso in alle Himmelsrichtungen deuteten. Das Wesen hatte vier Lederschwingen, die sich prachtvoll ausbreiteten und Kendrael den Durchgang versperrten. Das Feuer um den Gekrönten herum erlosch, ohne ihm auch nur eine einzige Verbrennung zugefügt zu haben. Die unzähligen Hände ließen von Kendrael ab. Er stand plötzlich allein vor seinem Richter. Ob er Alexia jemals wiedersehen würde?

    Als Alexia aufwachte, war sie sehr benommen, doch sie spürte ein vertrautes Gefühl, das erfüllt war von Wärme und Geborgenheit. Lucas. Er war hier. Und sie war unendlich glücklich darüber. Das Licht blendete ihre Augen, sie musste sie geschlossen halten, aber sie streckte die Hand nach ihm aus, und tatsächlich griffen ihre Finger nicht ins Leere. Jemand fing sie auf, nahm sie an sich und streichelte sie aufberuhigende Weise. Es war eine kräftige, starke Hand. »Lucas«, flüsterte sie.
    »Ich bin es, Liebling.«
    Das war nicht seine Stimme. Sie gehörte ihrem Vater.
    Allmählich wurde ihr Verstand wieder klarer, und ihr fiel ein, dass Lucas ihr Feind war. Dass sie eigentlich gar nicht wollte, dass er hier auftauchte. Dass er ihr fernbleiben sollte. Für immer. Aber diese Gedanken waren nur halbherzig.
    Ihre Augen gewöhnten sich an die Helligkeit, und sie blickte in ein gütiges Gesicht. Ein warmes Lächeln zierte die Lippen ihres Vaters. Hinter ihm entdeckte sie ihre Mutter und ihre Schwester Cornelia. Sie sah Sorge in ihren Blicken, aber auch Erleichterung.
    »Wo bin ich?«
    »Im Krankenhaus. Du hattest einen Unfall.«
    Einen Unfall? Ihr Kopf schmerzte, als sie sich zu erinnern versuchte. Ja. Das Auto. Die Frau hatte nicht rechtzeitig bremsen können. Alexia war ihrem Anhänger gefolgt, wollte ihn von der Straße aufheben, und dann war es zu einem Zusammenprall gekommen. Ganz plötzlich. Wie aus dem Nichts war der Wagen in ihr Blickfeld geraten. Was danach geschah? Daran konnte sie sich nicht erinnern.
    »Du hast uns einen riesigen Schrecken eingejagt«, sagte Cornelia, und eine Träne rann über ihre Wange. »Gott sei Dank bist du jetzt über den Berg.«
    Alexia fühlte sich müde. Sie bekam kaum mit, was ihre Familie sagte, aber sie war froh, dass sie bei ihr waren. Ihre Augen fielen immer wieder zu, und es kostete sie einiges an Konzentration, wach zu bleiben. Irgendwann schlief sie jedoch ein, und als sie wieder zu sich kam, war es dunkel. Sielag noch immer in dem Krankenhausbett, angeschlossen an unzählige Apparaturen. Ihre Familie war fort. Ihre Mutter hatte ihr eine Nachricht hinterlassen. ›Bleib stark. Wir lieben Dich und kommen Dich morgen wieder besuchen.‹
    Alexia spürte ihren Körper kaum. Schmerzen hatte sie keine. Sie hing an einem Tropf, durch den man ihr ein starkes Schmerzmittel verabreichte. Es machte sie sehr schläfrig. Doch in dieser kurzen Wachphase spürte sie noch immer ein vertrautes Gefühl, als sei Lucas hier oder zumindest hier gewesen. Als hätte er ihr etwas gegeben, das sie gestärkt hatte. Nein, das war keine Einbildung. Es war wirklich so gewesen. Sie wusste es. Ganz tief in ihrem Inneren. Er hatte zu ihr gesprochen. Und er hatte sie gerettet.
    Doch wo war er jetzt?
    Sie wünschte, dass er ihre Hand hielt, ihr Kraft gab und Mut zusprach. Aber er war fort.

    Als Alexia ihre Wohnung betrat, kam ihr Karli entgegen, strich ihr um die Beine und schnurrte laut. »Du hast einige Zeit auf mich verzichten müssen, Kleiner«, sagte sie und bückte sich, um ihn zu streicheln. Noch immer taten ihr alle Knochen weh, doch zumindest konnte sie sich einigermaßen bewegen. Karli schmiegte seinen Kopf in ihre Hand und leckte an einem Finger. Seine Zunge fühlte sich rau

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