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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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machen können.«
    »Was ist das für eine Freundin?«
    »Sie ist Rechtsanwältin, und glauben Sie mir, ich bin seit vielen Jahren sehr eng mit ihr befreundet.«
    »Es ist doch aber schon so spät«, bemerkte Maria.
    »Manchmal telefonieren wir bis nachts um zwei oder drei, weil wir beide einsam sind. Außerdem wohnt sie nicht weit von hier. Brauchen Sie noch Zigaretten? Sie könnte Ihnen gleich welche mitbringen.«
    »Das wäre sehr nett, aber ich habe kein Geld.«
    »Ich werde dadurch nicht arm«, entgegnete Verena milde lächelnd. Sie wählte die Nummer, und als am andern Ende abgenommen wurde, meldete sie sich: »Hallo, Verena hier. Du, ich hab ein Riesenproblem und wollte dich fragen, ob du kommen kannst. Es ist wirklich sehr wichtig.«
    »Um diese Zeit noch? Ich bin ziemlich kaputt …«
    »Das glaub ich dir, doch ich möchte auch nicht in deine Kanzlei kommen. Frag mich aber um Himmels willen nicht, warum. Tu mir einfach den Gefallen. Bitte. Und bring zwei oder besser drei Schachteln Marlboro mit.«
    »Also gut, ich bin in einer Viertelstunde da.«
    Verena legte auf und sagte: »Sie kommt gleich. Wenn uns jemand helfen kann, dann sie.«
    Maria war wieder nervös. Sie rauchte hastig, drückte die Zigarette aus und steckte sich gleich eine neue an.
    »Maria, bitte, ich kann mir vorstellen, was Sie jetzt durchmachen …«
    »Nein, das können Sie nicht. Sie wissen ja nicht, was ich mir für Gedanken mache. Es geht um das Leben meiner Familie und um mein Leben. Sie werden mich jagen, und wenn sie mich finden, werden sie mich umbringen.«
    »Warum sollten sie Sie umbringen?«
    »Ich gehöre Marco, und vielleicht denken sie, ich wüsste zu viel über das, was sie treiben. Er hat gesagt, dass er mich, sollte ich jemals versuchen abzuhauen, umbringen würde. Ganz langsam. Er streichelt mir übers Gesicht und sagt: ›Kleines, solltest du mich reinzulegen versuchen, dann bringe ich dich um. Und wenn ich jemanden umbringe, dann geht das nicht schnell, merk dir das. Ich schneide dich in ganz kleine Stücke und werfe sie den Hunden zum Fraß vor.‹ Er hat es nicht nur einmal gesagt, sondern oft. Ich kenne seine Worte auswendig. Wenn er spricht, dann eher leise, aber sehr deutlich.Dieser Mann hat keine Gefühle, er ist so kalt. Wenn er mich gestreichelt hat, habe ich gefroren. Und wenn er andere Dinge mit mir gemacht hat, dann habe ich an alles Mögliche gedacht, an zu Hause, an meine Eltern und Geschwister, an die Ruinen in unserer Stadt, sogar an die armen Menschen. Ich habe aber nicht an das gedacht, was er mit mir gemacht hat. Er ist einfach nur pervers.«
    »Das mit dem Umbringen hat er nur so gesagt, um Sie einzuschüchtern.«
    »Nein, Marco sagt so etwas nicht, um jemanden einzuschüchtern. Er tut, was er sagt. Ich weiß es.«
    Verena lief bei den letzten Sätzen ein kalter Schauer über den Rücken. Sie fröstelte, obwohl es warm im Zimmer war. »Können Sie ihn beschreiben?«
    »Er ist nicht sehr groß, vielleicht einssiebzig, hat schwarzes Haar und fast schwarze Augen. Aber er hat einen kleinen Schwanz«, fügte sie mit einem Mal lächelnd hinzu.
    Verena musste ebenfalls schmunzeln, vor allem, weil Maria zusehends lockerer wurde und von Minute zu Minute freier zu werden schien, was sicher auch am Alkohol lag. »Hat er Ihnen jemals körperliche Gewalt angetan, ich meine, hat er sie geschlagen?«
    »Nein, er würde sich nie die Hände schmutzig machen, das überlässt er den andern. Marco gibt nur die Befehle.«
    »Aber er ist ein Deutscher, oder?«
    »Ich denke schon.« Sie überlegte einen Moment und sagte dann: »Nein, ich bin sogar sicher, dass er ein Deutscher ist.«
    »Und Sie haben in nur einem halben Jahr so perfekt Deutsch gelernt? Ich kann das nicht begreifen.«
    »Marco wollte es so. Er hat mich in Jugoslawien gesehen und gesagt, dass er mich haben will. Aber bevor ich nach Deutschland kam, musste ich auf seinen Befehl hin die Spracheperfekt lernen. Doch ich habe schon vorher ziemlich gut Deutsch und Englisch gesprochen. Mein Vater ist Lehrer, und meine Großmutter stammt aus Deutschland …«
    »Wie viele Sprachen sprechen Sie denn? Sie sind noch so jung?«
    Maria lächelte etwas verschämt und antwortete: »Russisch, Rumänisch, Englisch, Deutsch und einigermaßen Französisch.«
    »Du meine Güte, damit könnten Sie hier in Deutschland als Dolmetscherin eine Menge Geld verdienen. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt. Aber ich habe Sie unterbrochen.«
    »Na ja, in diesem halben Jahr habe ich nur

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