Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
eingebleut! Aber ich gebe euch noch eine Chance. Sollte euch allerdings noch einmal ein solcher Fehler unterlaufen, habt ihr jeden Kredit verspielt, und was das heißt, brauche ich wohl nicht zu erklären. Und kein Wort zu den andern Mädchen. Maria ist weg, und wenn dumme Fragen gestellt werden, ihr wisst, wie ihr damit umzugehen habt.«
    »Und was ist jetzt mit Maria?«, fragte Carlos vorsichtig nach.
    »Was soll mit ihr schon sein? Ihr werdet sie finden. Sollte sie bei ihren Eltern auftauchen, holen wir sie uns wieder. Zur Polizei kann sie nicht gehen, weder hier noch in Moldawien, und das weiß sie auch. Glauben würde ihr sowieso keiner, zumal sie nicht einmal sagen könnte, wo sie untergebracht war. Oder hat einer von euch ihr das verraten?«, fragte Marco mit durchdringendem Blick aus seinen fast schwarzen Augen, die vor allem viele Frauen erotisch und sexy fanden, wieder andere sahen in ihnen den Vorhof zur Hölle.
    »Nein, natürlich nicht. Chef, wir arbeiten seit vier Jahren für Sie, und das ist das erste Mal, dass …«
    »Es hätte dieses erste Mal nie geben dürfen, klar?! So, und jetzt Schluss mit dem Thema. Kümmert euch um die Mädchen, ich muss weg und komme erst morgen wieder. Und denkt an meine Worte, keinen Fehler mehr, sonst war’s euer letzter. Findet Maria! Und auch kein Wort zu Pietro und Rufus, das übernehme ich persönlich.«
    Marco ging grußlos zur Garage, stieg in den gepanzerten Mercedes 500, wo sein Chauffeur und gleichzeitig Leibwächter mit dem Ausfüllen eines Kreuzworträtsels beschäftigt war, das er sofort auf den Beifahrersitz legte, als er seinen Chef erblickte. In Marco arbeitete es. Er fragte sich, wo sich Maria verstecken könnte. Sie kannte niemanden in Frankfurt, es sei denn, einer der Gäste hatte heimlich mit ihr den Fluchtplan geschmiedet. Sollte es so sein, dann werde ich dich finden. Und dann gnade dir Gott, dachte er. Maria ist mein Eigentum, und das nimmt mir keiner ungestraft weg.
    Er gelangte in die Innenstadt, wo er ein Penthouse in der Holzhausenstraße bewohnte. Seine Lebensgefährtin Julie Bernaux, eine Französin, mit der er seit über drei Jahren zusammenlebte,hatte gekocht, einem Hobby, dem sie neben ihrer Tätigkeit als Auslandskorrespondentin eines französischen Nachrichtenmagazins gerne frönte. Es entspannte sie, und sie freute sich jedes Mal, wenn sie ein neues Rezept ausprobierte und es ihr gelang. Der Tisch war festlich gedeckt, obwohl sie nur zu zweit waren, eine Kerze stand in der Mitte, im Hintergrund lief leise Musik.
    Sie empfing ihn mit einem Kuss und einem strahlenden Lächeln. »Hattest du wieder einen anstrengenden Tag?«
    »Same procedure as every day«, antwortete er, wobei er den Mund ebenfalls zu einem Lächeln verzog. »Was duftet denn hier so köstlich?«
    »Lass dich überraschen. Ach ja, danke für die wunderschönen Blumen. Der Kurier hat sie vorhin gebracht. Du lässt dir immer wieder etwas Neues einfallen«, sagte sie in fast akzentfreiem Deutsch, lediglich ein leicht provenzalischer Akzent verriet ihre Herkunft, und deutete auf den Ring an ihrer linken Hand. »Blumen und ein Ring. Ist das ein Antrag?«
    »Ich gehe mit kleinen Schritten voran, mein Schatz«, erwiderte er und nahm sie in den Arm. »Ich liebe dich, und deshalb gibt es nichts, was ich nicht für dich tun würde. Aber im Moment lassen wir’s noch so, wie es ist. Wozu brauchen wir einen Trauschein?«
    »Da hast du auch wieder Recht. Machst du bitte den Wein auf?«
    »Gleich, ich muss nur schnell ins Bad. Und wenn ich zurück bin, machen wir uns einen gemütlichen Abend.«
    »Denk dran, es wird für die nächsten zwei Wochen der letzte sein«, sagte sie.
    »Ich weiß nicht, ob ich das überleben werde«, entgegnete er lachend. »Es ist schließlich dein Beruf, und den machst du sehr, sehr gut.«
    »Wir beide machen unsern Beruf gut. Nur, dass du mehr in der Öffentlichkeit stehst. Aber zum Glück bist du ja nur einmal im Monat auf Sendung, sonst würde ich das gar nicht aushalten, du Erfolgsmensch.«
    »Das ist doch nur Kinderkram.«
    »Ach ja, Kinderkram? Und die unzähligen Kolumnen? Manchmal habe ich das Gefühl, du hast noch gar nicht so richtig begriffen, wie sehr die Menschen auf dich hören, weil du Themen behandelst, vor denen andere kapitulieren würden, da ihnen einfach der Verstand dazu fehlt. Und ganz ehrlich, irgendwie bin ich stolz auf dich. Ich meine, wer hat schon einen Mann, der so angesehen und gleichzeitig so bescheiden ist? Und Schluss mit der

Weitere Kostenlose Bücher