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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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zwar die teuersten Anzüge und Schuhe, aber Sie glauben gar nicht, wie viele von ihnen sich nicht einmal richtig waschen. Von außen sehen sie gut aus, doch sobald sie nackt sind … Aber irgendwann lässt man die Dinge einfach geschehen, ohne noch darüber nachzudenken. Na ja, jedenfalls hat Marco mir gedroht, dass er, sollte ich fliehen, meine Familie umbringen lassen würde. Ich hoffe und bete, er tut es nicht.«
    »Nein, das wird er nicht, er hätte ja nichts davon«, sagte Verena mit beschwichtigender Stimme, setzte sich zu Maria und nahm sie in den Arm, was sie sich widerstandslos gefallen ließ, im Gegenteil, zum ersten Mal seit einer Ewigkeit fühlte sie sich beschützt und geborgen. »Er wollte Sie bloß einschüchtern. Man wird Ihrer Familie nichts tun, machen Sie sich keine Sorgen. Ist Marco der Anführer einer Bande oder Ihr Zuhälter?«
    Maria lachte hart und bitter auf. »Marco! Er ist einer der schlimmsten Menschen, denen ich je begegnet bin. Er ist ein Teufel in Menschengestalt. Sehr gepflegt, sehr gebildet, aber eiskalt. Wenn ich in seine Augen sehe, sehe ich den Teufel. Ich habe mir als Kind immer vorgestellt, wie der Teufel wohl aussehen mag, aber seit ich Marco kenne, weiß ich es.«
    »Und Sie haben nie herausgefunden, wie er mit richtigem Namen heißt?«
    »Nein, ich kenne nicht einen einzigen mit richtigem Namen. Jeder, der Mitglied im Club ist, hat einen Decknamen. Und die sind alle so vorsichtig. Selbst wenn sie etwas getrunken oder Kokain genommen haben, hat sich keiner von ihnen bis jetzt verraten.«
    »Und wieso? Wenn die Frauen doch sowieso eingesperrt sind?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, die machen das, weil sie etwas Verbotenes tun. Ich habe keine andere Erklärung dafür.«
    »Aber es sind alles reiche Männer, wenn ich Sie Recht verstehe.«
    »Nein, es sind nicht nur Männer, die in den Club kommen, sondern manchmal auch Frauen. Jeder von ihnen scheint irgendetwas Besonderes zu sein. Einer hat sich mal versprochen und gesagt, dass er gerade jemanden lebenslänglich ins Gefängnis gebracht hat. Ich habe ihn zwar nicht gefragt, aber ich glaube, er ist ein Richter.«
    »Oder ein Staatsanwalt«, murmelte Verena. »Sind Sie auch hier oft geschlagen worden?«
    »Ein paar Mal, aber andere meiner Kolleginnen wurden viel öfter geschlagen und vergewaltigt, wenn sie nicht artig waren, und das kann schon sein, wenn man den Herren nicht so dient, wie sie es verlangen. Von Ivana, einer Ukrainerin, weiß ich, dass sie sich in ihrem Zimmer umgebracht hat, nachdem sie wieder einmal bestraft worden ist. Sie hat eine Glasscherbe genommen und sich die Pulsadern aufgeschlitzt, obwohl alle Zimmer mit einer Videokamera überwacht werden. Aber sie hat es trotzdem geschafft. Normalerweise lassen sie einen nicht freiwillig sterben, sondern sie bestimmen, wann jemand stirbt. Uns andern haben sie weisgemacht, sie wäre nach Hause geschickt worden.«
    »Das hört sich sehr grausam an …«
    »Es ist grausam, viel, viel grausamer, als Sie es sich vorstellen können. Ich weiß, wenn ich nicht geflohen wäre, hätte ich nicht mehr sehr lange gelebt. Irgendwann hätte ich mir vielleicht auch das Leben genommen.«
    »Wenn ich Sie kurz unterbrechen darf, aber Ihren Schilderungen zufolge gehe ich davon aus, dass Sie illegal in Deutschlandsind. Hat man Ihnen einen Pass und andere Papiere gezeigt, die echt ausgesehen haben?«
    »Ja, aber das war ganz am Anfang. Sie haben mir sogar ein Bild von einer Familie gezeigt, bei der ich arbeiten sollte. Es war alles eine große Lüge, um mich zu beruhigen.«
    »Können Sie das Haus beschreiben, in dem Sie untergebracht waren?«
    »Es ist groß, es muss schon älter sein, doch von außen sieht es aus wie viele andere Häuser auch. Ich kann aber nicht sagen, wo es ist.«
    Maria erzählte noch einiges über ihre Kindheit und Jugend, über ihre Eltern und Großeltern, ihre beiden Schwestern und ihren Bruder, ohne dass sie von Verena unterbrochen wurde, aber während sie erzählte, bekamen ihre Augen bisweilen einen verklärten Ausdruck. Sie fragte zwischendurch, ob sie rauchen dürfe, woraufhin Verena nur aufstand, einen Aschenbecher holte und ihn auf den Tisch stellte. Maria ging nach oben, nahm die Schachtel Zigaretten aus ihrer Jeans und kam gleich darauf zurück. Sie erstarrte, als Verena zum Telefonhörer griff und eine Nummer eintippen wollte.
    »Wen rufen Sie an?«
    »Nur eine Freundin. Ich werde sie fragen, ob sie herkommt. Vielleicht weiß sie Rat, was wir mit Ihnen

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