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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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den Kopf zwischen den Armen. Sie machte die Tür auf und sagte: »Was tust du hier?«
    Er hob den Kopf, sein Gesicht war tränenüberströmt. Er zitterte am ganzen Körper und schluchzte, wobei ihm der Speichel aus den Mundwinkeln rann: »Ich kann nicht mehr, und ich will auch nicht mehr. Hörst du, ich will nicht mehr! Das Leben hat so keinen Sinn mehr!«
    »Steig aus und komm rein«, sagte sie leise. »Wo wolltest du hin?«
    »Das ist unwichtig.«
    »Wenn ich dir helfen soll, verlange ich, dass du mir alles sagst. Mit wem wolltest du dich treffen?«
    »Es ist alles in diesem Koffer, schau’s dir an.«
    Sie fasste ihn am Arm und half ihm aus dem Auto. Dann nahm sie den Koffer an sich und öffnete ihn, als sie wieder im Haus waren. Hans ließ sich in einen der Sessel fallen und vergrub das Gesicht wieder in den Händen. Kirsten Simoneit sah sich die Unterlagen an und sagte: »Du willst den Club verpachten. Warum?«
    Er putzte sich die Nase und wischte die Tränen weg, bevor er mit schleppender Stimme antwortete: »Nur zur Sicherheit, falls der Laden doch irgendwann hochgeht. Dann bin ich wenigstens einigermaßen aus dem Schneider.«
    »Ich denke, die Polizei ist auf eurer Seite.«
    »Heutzutage kann man nie wissen. Zaubel hätte es beinaheauch geschafft, uns zu enttarnen. Aber ich werde es doch nicht machen. Du kannst das alles zerreißen und in den Müll werfen.« Er erhob sich mühsam wie ein alter Mann und griff zur Cognacflasche, doch seine Frau entriss sie ihm.
    »Damit ist jetzt Schluss! Du musst einen klaren Kopf behalten. Du wirst heute Abend in den Club fahren und so tun, als wäre nichts gewesen. Du wirst auftreten wie immer. Binder ist nicht so wichtig. Wenn er wirklich pädophil ist, kann er von mir aus den Bach runtergehen, auf einen mehr oder weniger kommt’s jetzt auch nicht mehr an. Wenn du dir auch nur eine winzige Chance erhalten willst, dass ich bei dir bleibe, wirst du ab sofort
meine
Anweisungen befolgen, ist das klar?«, sagte sie kalt und keinen Widerspruch duldend.
    »Hast du überhaupt eine Ahnung, auf was du dich da einlässt?«
    »Ich denke schon. Ich bin eine Frau und will meine Kinder schützen. Das ist alles, was für mich zählt. Und diese Kinder sind auch deine Kinder, vergiss das nie! Und jetzt mach dich frisch, du stinkst nach Schnaps, und danach ruhst du dich aus, damit du heute Abend fit bist. Hast du das kapiert?!«
    Ohne eine Erwiderung zu geben, schlurfte er mit müden und schweren Schritten in den ersten Stock, machte die Badezimmertür hinter sich zu und zog sich aus. Er war wacklig auf den Beinen – der Alkohol und die Nervosität. Er stellte sich eine halbe Stunde unter die Dusche und fühlte sich anschließend ein klein wenig besser. Aber nur ein klein wenig, zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf, Gedanken, die ihn beinahe um den Verstand brachten, Gedanken voller Furcht, Unsicherheit und Zweifel. Fühlte er sich gestern nach dem Gespräch mit Binder noch stark und überlegen, so war es jetzt genau das Gegenteil, er fühlte sich allein gelassen, klein und unendlich schwach. Und er hatte zum ersten Mal Angst vor seiner Frau,die er so noch nie erlebt hatte. Bisher war sie ihm stets zur Seite gestanden, diesen Eindruck hatte er zumindest, doch auf einmal war das alles nur noch Makulatur. Kalt und beinahe schon erbarmungslos zeigte sie sich ihm gegenüber, entschlossen und nicht bereit, sich in ein Schicksal zu ergeben, das andere ihr auferlegten. Er ließ sich aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Jeder Versuch einzuschlafen schlug fehl. Als seine Frau nach einer ihm endlos erscheinenden Zeit ins Schlafzimmer kam, fragte sie: »Und, besser?«
    »Ich hoffe und bete, dass alles gut geht. Ich bete zu Gott, dass er uns irgendwie hilft.«
    »Darauf kannst du lange warten, dazu hast du zu viel Mist gebaut. Aber ich werde dir helfen, doch nicht wegen dir, sondern aus reinem Eigennutz. So, und jetzt werde ich was zu essen machen, die Kinder kommen gleich aus der Schule. Und lass dir bitte nichts anmerken, sei einfach so wie immer. Sei da und doch nicht da, du weißt schon, was ich meine«, sagte sie kühl, fügte aber gleich darauf hinzu: »Tut mir leid, doch das alles war ein bisschen viel für mich.«
    Sie begab sich wieder nach unten, holte entgegen ihrer Gewohnheit zwei Fertigpackungen Spaghetti aus dem Vorratsschrank (normalerweise hätte sie ein richtiges Essen zubereitet), setzte Wasser auf, gab etwas Salz dazu und wartete, bis das Wasser kochte. In der Zwischenzeit

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