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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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und andere Juristen ein und aus. Glaubst du im Ernst, die Polizei würde auch nur einen Finger krumm machen, um mir zu helfen? Wenn wir außer Ulrich überhaupt noch Feinde haben, dann sitzen die bei der Justiz. Da hackt keine Krähe der andern ein Auge aus, denn zu viele von denen stehen auf Ulrichs Lohnliste. Das ist das Schlimme an der Sache. Wie ich es auch drehe und wende, ich habe keine Chance. Und bitte glaub mir, ich wollte das nicht. Sicher, ich war total happy, so schnell so anerkannt zu werden, aber jetzt hasse ich mich dafür, so blind gewesen zu sein. Ulrich kann so verdammt überzeugend sein, und ich habe nicht hinter seine Fassade blicken können, dazu ist er viel zu gerissen.Er ist einer der größten Gangster, die in diesem Land rumlaufen, er hebt den moralischen Zeigefinger, egal, ob er Reden schwingt oder seine Kolumnen schreibt, und alle glauben ihm und merken dabei nicht, was für ein verlogener Schweinehund er ist. Alle, aber wirklich alle fallen irgendwann auf ihn rein.«
    »Ich nicht, und das weißt du auch. Ich habe ihn nie gemocht, und das habe ich dir ganz am Anfang auch gesagt, aber du wolltest ja partout nicht auf mich hören. Soll ich dir verraten, was ich gesehen habe, als ich ihm beim ersten Treffen in die Augen geschaut habe? Ich habe genau das in ihm gesehen, was du eben über ihn gesagt hast – den leibhaftigen Teufel. Vielleicht erinnerst du dich noch an meine Worte von damals. Ich habe zwar nicht vom Teufel gesprochen, aber ich habe sehr deutlich ausgedrückt, was ich von Ulrich halte.« Und nach einer kurzen Pause fragte sie sarkastisch: »Und wer außer dem Gesetz geht noch in diesen Puff?«
    »Unternehmer, Bankiers, Ärzte, Künstler, eben alles, was Rang und Namen hat. Nicht der Hausarzt um die Ecke, es sind schon welche aus der Elite. Ulrich gibt sich eben nicht mit Kleinkram zufrieden.«
    »Und was will er zum Beispiel von Bankern und Ärzten?«
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Nein, wahrscheinlich bin ich zu blöd, um das alles zu begreifen. Ich bin eben nur eine Frau«, sagte sie ironisch.
    »Geldwäsche, Geldanlage. Heutzutage geht so was wahnsinnig schnell. Man transferiert innerhalb von wenigen Minuten Millionen von Dollar über mehrere Konten im Ausland, so dass am Ende kaum noch nachvollziehbar ist, welche Wege diese Gelder genommen haben. Anschließend lässt man sie für eine Weile ruhen, bis man damit Immobilien kauft oder Kunst oder irgendwas anderes, oder man kauft sich in Unternehmen ein. Danach ist das Geld blütenweiß.«
    »Und die Ärzte?«
    »Keine Ahnung, was er von denen will«, antwortete Hans, ohne seine Frau dabei anzusehen.
    »Hans, du lügst schon wieder. Also?«
    Er überlegte, ob er es ihr sagen sollte. Schließlich überwand er sich, setzte sich aber zu ihr auf die Couch.
    »Sie kümmern sich um die Huren, wenn eine von ihnen krank ist …«
    »Blödsinn! Wenn eine krank wird, holt man
einen
Arzt und fertig. Aber du hast von Ärzten gesprochen, im Plural.«
    »Mein Gott, das sind Dimensionen, die ich mir nicht mal in meinen schlimmsten Alpträumen ausgemalt hätte. Hast du schon mal was von Organhandel gehört? Einige von ihnen führen solche Operationen durch.«
    »Was für Operationen?«
    »Transplantationen. Herzen, Nieren und so weiter und so fort. Läuft alles unter der Hand.«
    »Und wo kommen diese Organe her?«
    »Das weiß ich wirklich nicht, darüber hat Ulrich nie gesprochen. Er trennt grundsätzlich zwischen den einzelnen Bereichen. Ich habe auch nie nachgefragt, ehrlich, denn ich wollte es nie wissen. Aber ich kann’s mir vorstellen. Nur allein die Vorstellung, wo diese Organe herkommen könnten, jagt mir Schauer über den Rücken.«
    »Wie kommt es, dass du auf einmal so mitfühlend bist? Du tanzt jahrelang nach Ulrichs Pfeife, und es hat dir offensichtlich nichts ausgemacht, und jetzt plötzlich kriegst du Skrupel? Warum?«
    »Das hab ich doch schon gesagt!«, rief er verzweifelt und fuhr sich mit beiden Händen durch das lichte Haar. »Wahrscheinlich hab ich das alles gar nicht richtig begriffen oder wollte es nicht begreifen, weil …«
    »Weil du im Club von lauter schönen und willigen Frauen umgeben warst? Ist das der Grund?«, fragte sie zynisch, beinahe gehässig.
    »Ja, kann sein. Aber es war die Sache mit den beiden Morden, die mich wach werden ließ, und die Erpressung von Ulrich. Da habe ich auf einmal gemerkt, dass ich nur eine Marionette für ihn bin. Eine von vielen. Und die Frauen sind sicher schön, aber

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