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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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erst, wenn wir hier fertig sind. Sie sind doch selbst Anwalt und müssten sich demzufolge auch mit den Gepflogenheiten bei der Polizei auskennen.«
    »Welches Verbrechens werde ich überhaupt beschuldigt?«
    »Da Sie über Ihre Rechte bereits informiert wurden, kann ich mir das ja ersparen. Zu Ihrer Information, ich werde unser Gespräch auf Band aufzeichnen.« Sie drückte die Aufnahmetaste.
    »Tun Sie sich keinen Zwang an, Frau Durant. Also, was wirft man mir vor?«
    »Betreiben eines Bordells ohne Lizenz, Menschenhandel, sexuelle Nötigung, Misshandlung, Vergewaltigung, moderne Sklaverei, Rauschgiftbesitz und -konsum sowie Nötigung zum Rauschgiftkonsum und last, but not least Mord respektive Anstiftung zum Mord. Ich denke, das sollte fürs Erste reichen. Möchten Sie sich dazu äußern, Dr. Leonhardt, oder sollte ich besser Marco Martini sagen?«
    Leonhardt lehnte sich zurück, die Beine übereinandergeschlagen, und sah Durant aus seinen fast schwarzen Augen an, die Mundwinkel abfällig nach unten gezogen. »Diese Vorwürfe sind geradezu absurd. Wie ich Ihnen bereits vorhin sagte, war ich nur Gast. Und dass diese Damen sich illegal in Deutschland aufhalten, war mir nicht bekannt. Und mich auch noch als Mörder zu bezeichnen ist eine schamlose Diffamierung, die ich so nicht hinnehmen werde.«
    »Seltsam, bei der Gegenüberstellung wurden Sie von allenFrauen als der Chef des Bordells erkannt. Können so viele Frauen irren?«
    »Frau Durant, Sie sind doch schon lange genug bei der Polizei und sollten wissen, wie so was funktioniert. Das ist das typische Gruppenverhalten, aber wahrscheinlich kennen Sie sich in Psychologie nicht sonderlich gut aus, oder Sie haben in Ihren diversen Seminaren nicht aufgepasst. Eine sagt etwas, und die andern schließen sich dieser Meinung an. Das ist wie bei den Lemmingen, einer gibt die Richtung vor, die andern folgen blind. Oder aber es wurde ihnen im Vorfeld suggeriert, was ich Ihnen allerdings nicht unterstellen möchte. Nein, ich bin weder der Betreiber noch der Chef des Bordells, ich habe mich lediglich des Öfteren dort aufgehalten und entspannt. Ich habe jedoch nie eine der Damen belästigt oder gar zu etwas genötigt. Wer so etwas behauptet, lügt.«
    »Wenn Sie häufig Gast dort waren …«
    »Ich habe nicht gesagt häufig, sondern des Öfteren, das ist ein großer Unterschied.«
    »Trotzdem können Sie mir sicherlich sagen, wem dieser Laden gehört.«
    »Nein.«
    »Sie wollen mir allen Ernstes weismachen, dass Sie nicht wissen, wem der Puff gehört, den Sie seit Jahren besuchen?«
    »Wer sagt, dass ich seit Jahren dort hingehe? Ich bin vor ein paar Monaten zum ersten Mal dort hingegangen«, antwortete er überheblich lächelnd. »Ich wurde eingeladen, um Details habe ich mich nicht gekümmert. Wem was gehört, interessiert mich nicht.«
    »Und Sie haben auch nie eine der Frauen geschlagen oder dazu aufgefordert, Kokain zu nehmen?«
    »Nein, warum sollte ich, ich nehme so was ja selber nicht. Und jetzt hören Sie mir gut zu, Frau Durant. Diese Aktion vorhinwird für Sie und Ihre Kollegen ein Nachspiel haben. Das einzige, was ich mir habe zuschulden kommen lassen, ist, dass ich hin und wieder mit Frauen sexuellen Kontakt hatte, von denen ich nicht wusste, dass sie sich illegal in Deutschland aufhalten. Wäre mir das Schicksal dieser Frauen bekannt gewesen, hätte ich dieses Haus selbstverständlich nie betreten. Mich wie einen Schwerverbrecher zu behandeln grenzt an die Willkürmethoden eines Polizeistaates, von dem ich bis vorhin sicher war, dass er einer unseligen braunen deutschen Vergangenheit angehört. Außerdem werde ich Anzeige wegen Freiheitsberaubung erstatten.«
    »Das ist Ihr gutes Recht. Es ist aber auch das Recht der Frauen, eine derartige Anzeige gegen Sie und Herrn Hohleitner zu erstatten …«
    »Ich bin deutscher Staatsbürger und genieße einen außerordentlich guten Ruf. Wem wird man wohl eher glauben, mir oder ein paar Prostituierten, die meinen, im Westen würden goldene Äpfel an den Bäumen wachsen? Fragen Sie doch mal nach, warum die Damen hier sind. Die Antworten würden mich interessieren.«
    Durant lehnte sich zurück und schaute Leonhardt in die Augen, um zu sehen, wie er auf das, was sie als Nächstes sagen würde, reagierte. »Wissen Sie, Sie mögen ein guter Rhetoriker sein, aber es gibt zu viele Beweise, die gegen Sie sprechen.«
    »Ach kommen Sie, hören Sie doch mit diesem Quatsch auf! Es gibt keine Beweise, nicht einen einzigen, der es Ihnen

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