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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Kollegenetwas zustoßen, dieses Band würde Sie für den Rest Ihres Lebens hinter Gitter bringen, wo Abschaum wie Sie für meine Begriffe schon jetzt hingehört.«
    Durant hielt inne, ihre Blicke trafen sich. Sie sah ihn an, bis Leonhardt sich wieder setzte. Seine Kiefer mahlten aufeinander, doch dann gewann er seine Sicherheit zurück und sagte: »Gratuliere, Sie sind cleverer, als ich dachte. Mein Kompliment.«
    »Darauf verzichte ich gerne. Ich kann es einfach nicht begreifen, Sie haben alles, wovon andere Menschen nur träumen, Sie sind angesehen, haben Geld, aber Sie sind nichts als ein mieser, verkommener Verbrecher. Wie können Sie noch in den Spiegel schauen, ohne zu kotzen, wenn Sie sich darin sehen?!«
    Leonhardt erwiderte nichts darauf. Er hatte seine Fassung längst wiedergewonnen und sah Durant beinahe mitleidig an, mitleidig, wäre da nicht dieses unsäglich zynische, fast dämonische Lächeln gewesen, ein Lächeln, mit dem er ihr signalisierte: Du hast keine Chance gegen mich, sosehr du dich auch anstrengst. Ganz gleich, welche Beweise du auch gegen mich vorbringst, sie werden dir nichts nützen, denn ich bin unendlich viel mächtiger als du, ich bin ein Taipan. Und Durant tat etwas, was sie niemals tun wollte, aber sie fühlte sich so ohnmächtig und hilflos Leonhardt gegenüber. Der Einzige, der ihr helfen könnte, wäre Simoneit, doch sie wollte ihn nicht unter Druck und damit auch noch sein Leben aufs Spiel setzen, er hatte ohnehin schon eine Menge riskiert.
    »Ich weiß, dass das Haus Ihnen gehört, so wie Ihnen viele Häuser gehören, in denen verbrecherische Aktivitäten stattfinden. Ich weiß, dass Sie die Morde an Hendriks und Zaubel in Auftrag gegeben haben, ich weiß, dass Sie der Kopf einer riesigen und mächtigen Verbrecherorganisation in Deutschland sind. Ich weiß, dass Sie Menschen wie Vieh handeln, behandelnund benutzen. Diese Frauen, nicht nur Frauen aus den Armenhäusern des Ostens, kommen, weil sie von Ihnen und Ihren Helfern und Helfershelfern unter falschen Versprechungen, nein, das Wort trifft es nicht, ich wollte sagen, mit teuflischen Versprechen hergelockt werden. Ich weiß, dass Sie in Drogen- und Waffengeschäfte verwickelt sind, ich weiß aber auch von Ihren Kontakten zu den höchsten Stellen in unserer Regierung und andern Politikern, zwei von diesen Mistkerlen haben wir ja vorhin festgenommen. Ich weiß von Ihrer freundschaftlichen Beziehung zu Alexander Kristovic, vermutlich ist es die einzige Freundschaft, die Sie überhaupt pflegen. Sie glauben gar nicht, was ich alles über Sie weiß, viel mehr, als Sie vor ein paar Stunden noch gedacht hätten. Und seien Sie versichert, Sie werden keinen Schritt mehr gehen, ohne beobachtet zu werden, auch wenn Sie sich mit noch so vielen Bodyguards und gekauften Polizisten umgeben. Und wenn es nur ein paar Journalisten sind, die wie die Trüffelschweine so lange im Dreck wühlen, bis sie etwas finden, womit sie Sie noch ein bisschen mehr bloßstellen können. Und denken Sie dran, auch Sie werden älter und irgendwann sterben, und dann hoffe ich, dass Sie dorthin kommen, wo Sie längst hingehören – in die Hölle.«
    »Sie sind ein gläubiger Mensch?«, sagte Leonhardt unerwartet und wieder mit diesem Lächeln, in das Durant am liebsten geschlagen hätte.
    »Sparen Sie sich Ihren Zynismus. Und ich rate Ihnen eins – unterschätzen Sie mich nicht. Das haben schon andere vor Ihnen getan und bitter bereut«, erwiderte Durant, erhob sich, ging zur Tür und bedeutete dem Beamten, Leonhardt wieder in die Arrestzelle zu führen.
    Beim Hinausgehen warf er ihr einen eisigen, stechenden Blick zu, der sie frösteln ließ. Gleichzeitig hatte er wieder dieses Lächeln auf den Lippen und sagte: »Wissen Sie eigentlich,was ein Taipan ist? Ein Taipan ist eine australische Giftschlange, die giftigste der Welt. Das Gift eines einzigen Bisses reicht aus, um zweihundertfünfzigtausend Mäuse zu töten. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.«
    Wie hatte Maria gesagt – Leonhardt ist ein Teufel. Eben hatte Durant das Gefühl gehabt, ihm in die Augen zu sehen.
    Sie hatte schon vorher gewusst, dass sie sich an Leonhardt die Zähne ausbeißen würde. Erst war es nur ein Gefühl gewesen, das aber mit jeder Stunde mehr zur Gewissheit wurde, vor allem nach dem Gespräch mit Simoneit, das sie noch lange beschäftigt hatte. Leonhardt hatte sich nicht aus der Reserve locken lassen, zumindest nicht so, wie sie insgeheim gehofft hatte. Ein Blick auf die Uhr,

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