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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gestatten würde, mich hier festzuhalten.«
    »Wenn Sie meinen. Es gibt da aber eine weitere junge Dame, die Sie nicht nur sehr exakt beschrieben hat, sondern auch Details aus Ihrem Bordell genannt hat, die uns bis Mittwoch Abend nicht bekannt waren. Ich habe diese junge Dame auch erst am Mittwoch Abend kennen gelernt, nicht lange nachdemFrau Hendriks und Herr Zaubel umgebracht wurden.« Sie hielt inne. Leonhardts Haltung wurde für einen Moment steif, seine Mundwinkel zuckten, er fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe.
    »Interessiert Sie gar nicht, von wem ich spreche? Oder ahnen Sie es schon?«
    »Nein, ich habe nicht einmal eine Ahnung. Aber vielleicht verraten Sie es mir.«
    »Dann werde ich Ihnen ein wenig auf die Sprünge helfen. Ihr Name ist Maria Volescu, der Liebling von Marco Martini alias Ulrich Leonhardt. Dr. Ulrich Leonhardt, Rechtsanwalt, Journalist und so weiter und so fort. Bis Mittwoch war uns der Name Marco Martini völlig unbekannt, erst durch Maria erfuhren wir zum ersten Mal davon. Das war etwa drei Stunden nach dem Mord an Frau Hendriks, die in einer Kanzlei mit Dr. Knoblauch tätig war.«
    »Ich kenne keine Maria Volescu.«
    Ohne darauf einzugehen, fuhr Durant fort: »Zwei Morde an einem Abend, an zwei völlig unterschiedlichen Orten, mit unterschiedlichen Vorgehensweisen, und doch haben beide Morde etwas miteinander zu tun. Denn Frau Hendriks und Herr Zaubel waren befreundet, und Frau Hendriks hat Herrn Zaubel von Marias Flucht erzählt und dem Martyrium, das sie durchgemacht hat. Sie hat beschrieben, wie ihr die Flucht gelungen ist, wie sie Carlos und Mischa, ihre beiden Aufpasser, die wir ja heute Abend auch festgenommen haben, ausgetrickst hat. Sie hat jemanden gefunden, der ihr geholfen hat, aber ich werde Ihnen nicht verraten, wer das ist, denn Maria ist bereits seit Donnerstag an einem sicheren Ort untergebracht. Sie hat genau beschrieben, wie das Haus, in dem sie gefangen gehalten wurde, von innen aussieht. Was sagen Sie jetzt?«
    »Ausgemachter Blödsinn.« Leonhardt gab sich gelassen, doch in ihm arbeitete es, was Durant nicht entging. Seine Selbstsicherheit war nicht mehr so stark wie zu Beginn der Vernehmung, das meinte Durant jedenfalls zu spüren. Du musst jetzt am Ball bleiben, ihn unter Druck setzen, so unter Druck setzen, dass er einen Fehler macht.
    »Wissen Sie, was Ihnen zum Verhängnis wurde? Sie hätten Frau Hendriks nicht umbringen dürfen.«
    »Frau Durant, passen Sie gut auf, was Sie sagen, der Schuss könnte sonst nach hinten losgehen. Ich habe niemanden umgebracht.«
    »O nein, natürlich haben Sie Hendriks und Zaubel nicht eigenhändig umgebracht, Sie würden sich nie die Hände schmutzig machen, dafür haben Sie Ihre devoten Diener. Wir hätten auch nie einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden hergestellt, wären da nicht ein paar Ungereimtheiten gewesen, die wir aber erst einmal sortieren mussten. So wussten zum Beispiel außer Ihnen nur vier Personen von Marias Flucht – eine Bekannte von Frau Hendriks, Frau Hendriks selbst, Herr Zaubel und Dr. Knoblauch, langjähriger Freund und Kollege von Frau Hendriks, dem sie sich am Mittwochmorgen ebenfalls anvertraut hatte. Ihr Todesurteil war, mit Knoblauch zu sprechen, aber wie hätte sie auch ahnen können, dass ausgerechnet einer ihrer alten Weggefährten ihr das Grab schaufeln würde?! Vermutlich hat sie dabei auch den Namen Zaubel erwähnt …«
    »Hören Sie auf mit diesem lächerlichen Ammenmärchen! Erstens kenne ich keine Maria, und zweitens verbindet mich mit Dr. Knoblauch einzig und allein eine freundschaftliche und geschäftliche Beziehung. Sie schustern sich da etwas zurecht, womit Sie vor Gericht kläglich scheitern werden. Ich wiederhole es noch einmal, ich habe mit den Morden nicht das Geringstezu tun, genauso wenig wie irgend jemand sonst, den ich kenne! Haben Sie das verstanden?«
    »Ich bin aber noch nicht fertig. Die Frage, die sich uns stellte, war: Warum musste Zaubel sterben? Nur weil Frau Hendriks mit ihm Kontakt aufgenommen hatte? Nein, das wäre zu simpel gewesen. Die Antwort erhielten wir nicht lange danach. Uns wurde eine CD zugespielt, die Kopie eines Buches, an dem der von vielen gefürchtete Journalist Zaubel gearbeitet hatte. Seltsamerweise erwähnt er in diesem Buch unter anderem den Namen Marco Martini (Berger hatte nichts davon gesagt, dass Zaubel etwas über Martini alias Leonhardt geschrieben hatte, doch sie wollte es darauf ankommen lassen). Musste er sterben, weil er

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