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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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dem Gewissen hat.«
    »Das hört sich gerade so an, als würdest
du
ihn kennen.«
    »Vielleicht. Tu mir nur einen Gefallen, erwähne das nicht der Polizei und auch nicht Gerds Kollegen und Freunden beim BKA gegenüber. Versprichst du’s mir?«
    »Natürlich.«
    »Halt durch, ich melde mich bei dir.«
    Kullmer stand auf und verließ das Haus. Er sah Durant an den Wagen gelehnt stehen.
    »Fertig?«, fragte sie.
    »Fahren wir«, sagte er nur und stieg ein.
    »Und, was hast du rausgekriegt?«
    »Sie ist völlig mit den Nerven runter. Das böse Erwachen wird erst in den nächsten Tagen kommen, sie kann noch gar nicht realisieren, was da wirklich passiert ist. In ihrer Haut möchte ich nicht stecken.«
    »Hat sie noch was über den unbekannten Fremden gesagt?«
    »Nein, und ihre Beschreibung passt auf jeden, nur nicht auf Hohleitner. Ich hab mich da wohl in etwas verrannt, oder ich seh Gespenster.«
    »Ich war am Tatort. Gerd wurde mit einem Stich in den Bauch ermordet. Den Schilderungen nach zu urteilen war da ein Profi am Werk«, meinte sie trocken.
    »Ach ja? Gerd hatte eben einen gefährlichen Job. Keine Ahnung, woran er gerade gearbeitet hat.«
    »Hm. Und was wirst du jetzt tun?«
    »Wieso, was soll ich schon tun? Du setzt mich im Präsidium ab, dann fahr ich nach Hause.«
    »Und du machst auch keine Dummheiten?«
    »Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.«
    »Ich kenne dich viel zu gut, als dass …«
    »Als dass was? Okay, okay, okay, ich bin überzeugt, dass es Hohleitner war. Zufrieden? Diese verfluchte Drecksau hat über drei Wochen gewartet, bis er zugeschlagen hat. Der hat seinen ehemaligen Kollegen und Freund erbarmungslos abgestochen. Abgestochen wie ein Schwein im Schlachthof. Er weiß, wie man unauffällig tötet, so was lernt man beim BND. Er hat sich verkleidet und auch noch die Kaltblütigkeit besessen, Manuela die Todesnachricht zu überbringen. So was macht kein normaler Killer. Hohleitner spielt mit uns, aber ich schwöre dir, ich kriege ihn, bevor er noch einen von uns umbringt. Ich habe ihm gegenübergesessen, der ist kalt bis ins Mark. Und als Ersten hat er sich Gerd geholt. Mein Gott, hätte ich Gerd damals bloß nicht mit da reingezogen!«
    »Jetzt schraub mal die Emotionen runter und überleg genau, was du tun willst. Wenn er wirklich so gerissen ist, weißt du nie, wann du ihm begegnest. Denk dran, er wird dir immer einen Schritt voraus sein.«
    »Lass mich das allein durchziehen, bitte. Er ist auch hinter mir her, denn ich habe ihn reingelegt, das weiß er inzwischen. Und er weiß auch, dass Gerd und ich Freunde sind oder waren. Er hat Leonhardt gegenüber was gutzumachen und ist es sich selbst auch schuldig.«
    »Wir brauchen dich in der Abteilung.«
    »Und ich habe erst Ruhe, wenn er aus dem Weg ist. Ich schaff das schon.«
    »Ich glaube dir, dass du es schaffst, aber nur, wenn du dich in ihn hineinversetzt. Versuch seine Gedanken nachzuvollziehen.Was wird er als Nächstes vorhaben? Wo hält er sich auf? Was weiß er über dich beziehungsweise uns? Kannst du das?«
    »Sicher.«
    »Hast du denn überhaupt einen Schimmer, wo und wie du ihn finden könntest?«
    »Ja, liebste Julia, aber ich werde es dir nicht verraten.«
    »Nimm dich bloß in Acht. Du bist im Augenblick total geladen, und damit ist dein Urteils- und Denkvermögen ganz wesentlich getrübt. Wut und Rache sind schlechte Ratgeber.«
    »Ob du’s mir abkaufst oder nicht, ich war noch nie so klar im Kopf wie jetzt. Ich krieg diese Ratte.«
    »Wenn du meinst, du lässt dich ja sowieso nicht von mir davon abbringen.«
    Kullmer entgegnete nichts darauf, bis zum Präsidium schwiegen sie. Er stieg aus, Durant sagte, sie fahre nach Hause. Kullmer begab sich in sein Büro – alle andern waren längst nach Hause gegangen –, schaltete den Computer an und tippte ein paar Daten ein. Nach einer Viertelstunde hatte er die benötigten Informationen. So, mein Lieber, dachte er, let’s rock ’n’ roll.

Mittwoch, 8.30 Uhr
    Nur Hellmer und Berger waren im Büro, als Julia Durant hereinkam. Sie hatte eine unruhige Nacht hinter sich, war von einem Alptraum in den nächsten geschleudert worden und fühlte sich gerädert wie selten. Der gestrige Tag hatte sichtliche Spuren hinterlassen.
    »Ist Peter nicht da?«, fragte sie.
    »Er hat sich ebenfalls krankgemeldet«, antwortete Berger. »Hat sich wohl bei Frau Seidel angesteckt. Aber was anderes:Was ist mit Herrn Bäumer passiert? Ich meine, ich weiß, dass er einem Killer in die Arme gelaufen ist

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