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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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linke Spur und dann erst mal geradeaus. Wir sind in fünf Minuten da.«
    Vor dem Haus standen zwei Polizeiautos, ein Notarztwagen sowie ein Zivilfahrzeug der Kripo. Die Bäumers lebten in einer reinen Wohnsiedlung, bestehend aus Ein- und Zweifamilienhäusern, eine Siedlung, in dem sich der Mittelstand niedergelassen hatte. Kein üppiger Luxus, aber ruhig und ein wenig abseits der Hektik. Kullmer und Durant wiesen sich aus, doch der Beamte vor der Tür wollte sie dennoch nicht einlassen. Kullmer sagte in eisigem Ton: »Herr Bäumer war mein Freund, und Frau Bäumer hat mich vor einer halben Stunde angerufen.Wenn Sie uns jetzt nicht sofort durchlassen, wird’s hier gleich mächtig Ärger geben.«
    Er schob den uniformierten Beamten einfach beiseite und ging durch die halboffene Tür in das hell erleuchtete Haus. Manuela Bäumer saß zitternd mit verheultem Gesicht auf dem Sofa, zwei Kollegen von der Kripo Wiesbaden saßen ihr gegenüber und versuchten ihr ein paar Fragen zu stellen. Kullmer lief direkt auf Manuela zu. Sie blickte auf, er nahm neben ihr Platz. Selbst so verheult war sie noch hübsch, neunundzwanzig Jahre alt und bereits Witwe.
    »Wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«, wollte einer der Männer wissen und sah Kullmer und Durant leicht verärgert an.
    »Hauptkommissar Kullmer vom K 11 in Frankfurt. Das ist meine Kollegin Hauptkommissarin Durant. Herr Bäumer war ein sehr guter Freund von mir, Frau Bäumer hat mich vor einer halben Stunde angerufen.«
    »Trotzdem möchte ich Sie bitten, uns mit Frau Bäumer allein zu lassen, wir haben noch einige Fragen.«
    »Gehen Sie und kommen Sie von mir aus morgen wieder«, sagte sie kaum vernehmlich und wischte sich über die Augen. »Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, als ich schon gesagt habe. Ich weiß nicht, wer meinen Mann umgebracht hat, ich weiß nicht, ob er Feinde hatte, ich weiß nur, dass er heute Geburtstag hat. Und jetzt gehen Sie! Bitte!«
    »Sie haben’s gehört«, sagte Kullmer. Und an Manuela Bäumer gewandt: »Wo sind die Kinder?«
    »Oben, meine Schwiegermutter kümmert sich um sie.«
    »Also gut, wir schauen morgen noch mal vorbei. Versuchen Sie zu schlafen«, meinte einer der beiden Beamten und gab seinem Kollegen und auch dem Notarzt, der gerade seinen Koffer verschloss, dem er ein Beruhigungsmittel für Manuela Bäumer entnommen hatte, das Zeichen zum Aufbruch. Durantbegleitete sie zum Ausgang und machte die Tür zu. Sie nahm in einem Sessel Platz, Kullmer legte einen Arm um Manuela und sagte: »Möchtest du mir erzählen, was passiert ist, oder sollen wir lieber auch wieder gehen?«
    Sie lächelte gequält und meinte: »Nein. Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich dich nicht angerufen. Danke, dass du gleich gekommen bist. Gerd ist um kurz vor fünf joggen gegangen, du weißt ja, er ist jeden Morgen und jeden Abend mindestens eine halbe Stunde durch den Park gelaufen.« Sie atmete stoßweise, schluchzte auf, das Geschehene, der Schock saßen tief, zu tief, um einen klaren Gedanken zuzulassen. »Dann kam ein Mann und hat gesagt, dass er Gerd auf dem Weg gefunden hat, mitten im Park.«
    »Er kam zuerst zu dir und hat nicht die Polizei informiert?«
    »Ja.«
    »Kennst du den Mann?«
    »Nein, ich habe ihn noch nie zuvor gesehen.«
    »Wenn du ihn aber noch nie zuvor gesehen hast, woher wusste er dann, dass Gerd hier wohnt? Hatte Gerd einen Ausweis dabei?«
    »Keine Ahnung, nein, warum sollte er einen Ausweis dabeihaben? Er hatte doch nur seinen Jogginganzug an.«
    »Haben dir die Beamten diese Fragen auch gestellt?«
    »Ja.«
    »Und was haben sie gesagt?«
    »Nichts weiter, sie haben alles aufgeschrieben.«
    »Wo kommen sie her, Kripo oder BKA?«
    »Peter, ich weiß es nicht, das ist alles so furchtbar, ich kann nicht mehr klar denken. Ich glaub, die waren von der Mordkommission. Was soll jetzt bloß werden?«, fragte sie und sah Kullmer hilfesuchend an, als könnte er ihr einen Rat geben. »Gerd wird nie wieder hier sein, ich …« Sie wurde von einemWeinkrampf durchgeschüttelt. Kullmer nahm sie noch fester in den Arm und wartete, bis sie sich etwas beruhigt hatte. Er gab Durant mit dem Kopf ein Zeichen, ihn mit Manuela allein zu lassen.
    Sie erhob sich und verließ das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer und ging nach draußen, wo noch zwei Streifenbeamte in ihrem Fahrzeug saßen, klopfte an die Scheibe, die heruntergelassen wurde, hielt ihren Ausweis hoch und sagte: »Durant, Kripo Frankfurt. Können Sie mir erklären oder zeigen, wo Herr

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