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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gehört die Nummer?«
    »Einer Verena Michel, wohnt im Lupinenweg, hab ich schon gecheckt. Soll ich sie mir vornehmen?«
    »Immer schön piano, wir wollen schließlich nicht zu viel Unruhe auf einmal verbreiten. Zwei an einem Abend reichen. Außerdem dürfen wir die Polizei nicht unterschätzen. Es könnte immerhin sein, dass einer dort auf die fixe Idee kommt, einen Zusammenhang zwischen den beiden tragischen Todesfällen herzustellen. Aber das soll uns jetzt nicht weiter kümmern. Und wenn die doch irgendwas spitzkriegen, dann sind wir so ziemlich die Ersten, die das erfahren«, sagte er mit einem kaum merklichen Lächeln. »Und wie ist es bei dir gelaufen?«, fragte er Mischa.
    »Easy. Zaubel hat tatsächlich geglaubt, ich würde ihm ein paar Infos zukommen lassen. Tja, und dann ging alles ganz schnell. Er hätte eben nicht so gutgläubig sein dürfen«, sagte er schulterzuckend und ohne eine Miene zu verziehen. »Was ist mit der Festplatte, den Disketten und den CDs?«
    »Das übernimmt ein Spezialist. Zaubel war eine Ratte, er hat in der Vergangenheit nur Ärger gemacht und Unruhe gestiftet, und er hat auch wieder was vorgehabt, wie Rufus erfahren hat. Ich bin froh, dass dieses Stück Scheiße endlich aus dem Weg ist. So, und jetzt kümmert euch um die Mädchen und die Gäste, ich habe noch eine Besprechung.«
    Carlos und Mischa verließen das Zimmer, Marco wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, und schenkte sich einen Whiskey ein. Er lächelte still vor sich hin und war gespannt auf die Reaktionen seiner beiden Freunde, die in wenigen Minuten eintreffen würden. Er trank sein Glas leer und stellte es auf einen silbernen Untersetzer auf dem blankpolierten Schreibtisch aus feinstem Nussbaum, auf dem sich außer einem Telefon nur noch eine kleine Goldstatue befand, die er für seine Verdienste um die Völkerverständigung zwischenRussen und Deutschen vor zwei Jahren aus den Händen des Bundespräsidenten erhalten hatte, den er genau wie seine beiden Vorgänger persönlich sehr gut kannte. Alle anderen Auszeichnungen und Medaillen bewahrte er in seinem Penthouse in einer Vitrine auf, gut sichtbar für jeden Gast, der ihn besuchte, auch wenn er dort nur selten jemanden empfing.
    Er war prominent, manch einem ein Dorn im Auge (aber welcher Prominente war dies nicht?), doch mit seiner Eloquenz und weit überdurchschnittlichen Intelligenz und seinem geschliffenen Intellekt hatte er es geschafft, dass selbst die Neider und Missgünstigen ihm, wenn auch bisweilen zähneknirschend, Anerkennung zollten. Natürlich gab es auch welche, die ihm trotz all seiner Verdienste die Pest an den Hals wünschten, die ihn als aalglatt und undurchschaubar bezeichneten. Und sie hatten sogar Recht, gestand er sich ein, war sogar stolz darauf, denn er hatte bereits als Kind gelernt, wie man sich am besten durchsetzt. In der Schule, vor allem auf dem Gymnasium, wo er anfangs Schwierigkeiten mit seinen Mitschülern hatte, brachte er sich selbst das Grundwissen bei, wie man andere effektiv und ohne dass sie es merkten manipulierte. Erst wurde er Klassen-, in der Oberstufe sogar Schulsprecher. Später kultivierte er diese Fähigkeit des Manipulierens, stieg in jungen Jahren in die Politik ein, wobei er nie an der Spitze stand, dafür aber umso besser die Fäden aus dem Hintergrund zu ziehen vermochte. Viele der großen Politiker seiner Partei wären ohne seine Hilfe nie zu Lichtgestalten geworden.
    Er saß in mehreren Aufsichtsräten, darunter ein großer Rundfunk- und ein Fernsehsender, beide eher konservativ orientiert, was sich auch in der politischen Berichterstattung widerspiegelte, und er war Mitherausgeber einer großen Wochenzeitung, in der er regelmäßig eine Kolumne auf Seitezwei hatte, aber er schrieb auch für andere Zeitungen und Magazine.
    Er stammte aus guten Verhältnissen. Seine Großeltern besaßen ein alteingesessenes Juweliergeschäft im Herzen von Frankfurt, das sie kurz vor dem Zweiten Weltkrieg verloren und erst 1950 wiedererlangt hatten, es aber nur zwei Jahre später an ihren ältesten Sohn weitergaben, der es im Laufe von nur zehn Jahren schaffte, in ganz Deutschland zwanzig exklusive Filialen aufzubauen. Marco selbst zeigte keinerlei Interesse am Geschäftsleben. Er überließ die Führung des sich mittlerweile in der fünften Generation befindlichen Familienbetriebs seinem älteren Bruder, der die Geschäftsleitung 1985 übernahm, und ließ sich stattdessen ausbezahlen.
    Er wollte höher hinaus,

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