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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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und Pediküre kommen, denn er legte großen Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild und war geradezu verliebt in seine Hände, die nicht verrieten, dass er sich bereits mit Riesenschritten auf die fünfzig zubewegte. Er stand regelmäßig vor dem Spiegel und übte seine Mimik und Gestik beim Sprechen, ein Narziss, als den er sich selbst jedoch nicht sah.
    Marco schürzte die Lippen und begab sich nach draußen, umnach dem Rechten zu sehen. Es war der übliche Mittwochabendbetrieb, bis auf Swetlana waren alle Mädchen ausgebucht, Carlos, Mischa sowie Richie und Hammer, die beiden anderen Beschützer, hielten sich im Hintergrund auf, wachsam wie Krokodile, die man erst sieht, wenn es zu spät ist. Dezent gekleidet in dunkelgrauen Anzügen, blauen Hemden und roten Krawatten, kaum zu unterscheiden von den Gästen. Zusätzlich gab es noch einen kleinen Nebenraum, in dem ein weiterer Mitarbeiter auf mehreren Monitoren die Aktivitäten vor und im Haus überwachte. Selbst in den Zimmern der Mädchen waren winzige Kameras versteckt, die alles aufzeichneten und von denen die Gäste nicht einmal etwas ahnten und die Mädchen dachten, sie wären nur eingeschaltet, wenn sie allein waren. Die Bänder dienten Marco lediglich als Sicherheit für den Fall, dass einer der Kunden eine Dummheit vorhatte, die Marco schaden könnte.
    Er erblickte die erwarteten Besucher, die auf einer roten Ledercouch saßen und sich unterhielten. Aus unsichtbaren Lautsprechern klang die typisch sinnliche, stimulierende Musik. Während Marco auf sie zuging, begrüßte er schnell noch zwei Stammkunden. Schließlich gesellte er sich zu seinen Freunden (zumindest gab er vor, ihr Freund zu sein) und sagte mit jovialem Lächeln: »Hallo, da seid ihr ja. Gehen wir ins Büro, ich hab was mit euch zu besprechen.«
    »So geheimnisvoll?«, sagte Rufus und erhob sich zusammen mit Pietro.
    »Ihr werdet’s gleich erfahren, aber nicht hier.« Er deutete mit dem Kopf in die Runde der Versammelten.
    Rufus war einszweiundachtzig groß, sehr schlank, drahtig und durchtrainiert, was jedoch unter seinem Anzug verborgen blieb. Er hatte kurze hellblonde Haare und einen stechenden Blick aus stahlblauen Augen. Und er war gefährlich. Marcobezeichnete ihn als einen Tiger, der seinen Opfern, wenn er sie einmal hatte, keine Chance mehr ließ, weil er ihnen sofort ins Genick biss. Aber er war auch freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit und achtete sehr auf sein Äußeres, auch wenn er es des Öfteren veränderte, weil sein Job es so verlangte. Er war praktisch die rechte Hand von Marco und so ziemlich der Einzige, dem Marco mit Achtung begegnete, denn Rufus, der nicht nur diesen, sondern viele Decknamen, Ausweise und Pässe hatte, war zudem hochintelligent und wie Marco überaus eloquent. Er konnte witzig sein, eine ganze Gesellschaft unterhalten, doch wenn es ums Geschäft ging, hörte bei ihm der Spaß auf. Rufus ernährte sich vegetarisch, hatte niemals in seinen achtunddreißig Jahren Alkohol angerührt und rauchte nicht. Dafür schwitzte er, sofern es seine Zeit erlaubte, mindestens eine Stunde täglich im Kraftraum, joggte und schwamm sehr viel. Sein Zuhause war die Welt, er pendelte ständig zwischen Frankfurt, München und Berlin hin und her, hielt sich aber auch häufig in den Balkanstaaten auf, seinen Wohnsitz hatte er jedoch in Frankfurt. Obwohl noch keine vierzig, hatte er doch schon den größten Teil des Globus bereist, war mit hochrangigen Persönlichkeiten zusammengetroffen, hatte an geheimen Verhandlungen an noch geheimeren Orten teilgenommen und kannte sich auf dem diplomatischen und geschäftlichen Parkett bestens aus. Er lebte allein, jede Form festen Zusammenlebens mit einer Frau hätte sich mit seinem Beruf nicht vereinbart, auch wenn es eine Frau gab, für die er mehr als nur Freundschaft empfand und mit der er so oft wie möglich das Bett teilte und auch hin und wieder essen oder ins Theater ging.
    Pietro hingegen war nur unwesentlich größer als Marco, leicht untersetzt, hatte braunes Haar, eine Stirnglatze und kleine grünbraune Augen, mit denen er durch seine Nickelbrillealles um ihn herum genauestens beobachtete. Er war Geschäftsmann, doch vor zehn Jahren entdeckte er seine Liebe für die Politik, schloss sich einer der großen Parteien an und hatte es mit Marcos Hilfe in null Komma nichts bis in die oberen Positionen geschafft. Er war ein exzellenter Redner, allerdings nur, wenn sein Ghostwriter ihm die Reden schrieb, aber bisweilen blitzten bei

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