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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ihm während einer Rede ein Improvisationstalent und auch eine Schlagfertigkeit auf, die jeden Zuhörer und auch Marco überraschte.
    Pietro war seit über zweiundzwanzig Jahren verheiratet, hatte drei Kinder, von denen zwei das Gymnasium besuchten, während der Jüngste, ein unerwarteter, doch nicht unerwünschter Nachzügler, im Sommer eingeschult worden war. Pietro war kein spontaner Mensch, alles musste seine Ordnung haben, sein Tagesablauf war akribisch durchgeplant, und wenn er sich ein-, zweimal in der Woche abends im Club aufhielt, dann war seine Frau überzeugt, dass er eine geschäftliche Verabredung hatte. Das war auch oftmals so, aber hier verband er dies mit dem Vergnügen. Zweiundzwanzig Jahre Ehe hatten ihre Spuren hinterlassen. Er schlief schon seit langem nicht mehr mit seiner Frau, und sie hatten sich auch kaum noch etwas zu sagen, obwohl sie in der Öffentlichkeit weiterhin das liebende und immer noch glückliche Paar spielten. Sie gab ebenfalls vor, ihn zu lieben, und unterstützte ihn, und er revanchierte sich dafür mit aufwendigen Geschenken. Doch im Gegensatz zu vielen andern Frauen, die den Liebesentzug nicht einfach hinnahmen, sondern ihre körperlichen Bedürfnisse anderweitig befriedigten, blieb sie ihm treu. Sie engagierte sich für wohltätige Zwecke, hatte schon vor Jahren eine Institution ins Leben gerufen, die misshandelten und missbrauchten Kindern, Jugendlichen und Frauen half, eine Tätigkeit, die ihr Befriedigung bereitete, auch wenn sie bisweilenan die Grenzen ihrer Belastbarkeit geführt wurde. Aber jeder noch so kleine Erfolg verschaffte ihr ein Gefühl von Ruhe und Frieden, etwas, das ihr keiner nehmen konnte und das ihr unbefriedigendes Privatleben einigermaßen kompensierte.
    Marco machte die Tür hinter sich zu und deutete mit der Hand auf die beiden schwarzen Ledersessel, während er selbst stehen blieb und sich gegen den Schreibtisch lehnte und mit beiden Händen abstützte.
    »Möchtet ihr was trinken?«
    »Ich nicht«, antwortete Rufus und schlug die Beine übereinander. »Jetzt mach’s nicht so spannend.«
    »Also gut. Ich wollte euch nur sagen, dass Maria verschwunden ist.« Er blickte in ihre Gesichter. Rufus verzog nur leicht den Mund und nickte, während Pietro schlagartig kalkweiß wurde.
    »Du spinnst, oder? Ausgerechnet Maria! Wie zum Teufel konnte das bloß passieren? Die rennt doch sofort zu den Bullen, und dann …«
    Marco unterbrach ihn mit einer eindeutigen Handbewegung. »Halt den Mund! Du solltest vielleicht doch besser etwas trinken, deine Phantasie geht mit dir durch. Maria ist weg, aber sie wird nicht zu den Bullen rennen. Und falls doch, ist das auch kein Problem, weil wir so ziemlich die Ersten sein werden, die davon erfahren. Stimmt doch, Rufus, oder?«
    Rufus nickte. »Noch bevor sie anfangen kann, dumme Fragen zu beantworten, krallen wir sie uns und machen sie mundtot. Aber das ist nicht alles, was du uns zu sagen hast, stimmt’s?«, fragte er, wobei seine Miene undurchdringlich wie immer war.
    Marco lächelte versonnen und antwortete: »Ich sehe, du kennst mich. Es könnte sein, aber das müssen wir wirklich erst in aller Ruhe verifizieren, dass sie sich einer gewissen VerenaMichel anvertraut hat, denn diese werte Dame hatte eine Freundin namens Rita Hendriks, eine Anwältin, die ich selbst ziemlich gut kannte …«
    »Was heißt hier kannte?«, fragte Pietro mit hochgezogenen Brauen.
    »Das erklär ich gleich«, entgegnete Marco gelassen. »Diese Hendriks hat mit Zaubel Kontakt aufgenommen und ihn gefragt, an wen sie sich bei der Polizei wenden könne, und er hat ihr wohl einen Namen genannt. Um es kurz zu machen, die Hendriks und Zaubel sind heute Abend leider unter tragischen Umständen verstorben. Gott sei ihrer armen Seele gnädig. Carlos und Mischa haben sich drum gekümmert.«
    »Aber …«
    »Lass mich ausreden!«, herrschte Marco Pietro an. »Es musste sein, ich musste ein Exempel statuieren. Zaubel war mir sowieso schon lange ein Dorn im Auge, das wisst ihr, doch es war schwer, an ihn ranzukommen oder ihn gar gerichtlich zu belangen. Aber er hat an einer Sache gearbeitet, die uns unter Umständen in Schwierigkeiten gebracht hätte. Nur hat er sich diesmal eine Idee zu weit aus dem Fenster gelehnt. Das war’s, was ich euch mitzuteilen hatte. Er wäre auch ohne Maria fällig gewesen, das nur nebenbei.«
    »Welchen Namen hat Zaubel denn genannt?«, wollte Rufus wissen.
    »Durant, Hauptkommissarin beim K 11. Soll ziemlich tough

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