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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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unterhalten uns ein bisschen, wenn du magst. Hast du Hunger?«
    »Nein, ich habe bei Hellmers noch zu Abend gegessen, bevor ich herkam.«
    »Dann mache ich uns eine Flasche Wein auf, und wir reden. Ich bin nämlich noch nicht müde. Es sei denn, du möchtest gerne schlafen.«
    »Ich bin auch noch nicht müde«, erwiderte Maria und folgte Durants Vater ins Wohnzimmer. Sie stellte sich vor die Stereoanlage, schaltete das Radio ein, dämpfte die Lautstärke, leise Musik kam aus den Lautsprechern.
    »Voilà«, sagte Durants Vater, der die Flasche entkorkte und die beiden Gläser zur Hälfte füllte. »Auf dein Wohl.« Er hob sein Glas und stieß mit Maria an. »Erzähl mir von deiner Heimat. Ich weiß, ich bin ein neugieriger Mensch, aber das bringt mein Beruf so mit sich.«
    »Was bist du denn von Beruf?«, fragte Maria und trank einen Schluck.
    »Hat Julia dir das nicht gesagt?«, fragte er verwundert zurück.
    »Nein, sie hat mir überhaupt nichts über dich erzählt.«
    »Ich bin Pfarrer, das heißt, ich war es bis vor wenigen Jahren. Jetzt bin ich nur noch ehrenamtlich in seelsorgerischer Funktion tätig.«
    Maria schaute Durants Vater beinahe ungläubig an. »Du bist Pfarrer? Wirklich? Das hätte ich nicht gedacht.«
    »Man sieht den wenigsten Menschen den Beruf an. Glaubst du an Gott?«
    Maria zögerte einen Moment mit der Antwort, drehte das Glas zwischen ihren Fingern und sagte leise, ja, fast kaum hörbar: »Ja, ich glaube sogar ganz fest an Gott. Ich glaube, ohneseine Hilfe hätte ich das alles nicht überstanden. Er hat mich gerettet. Bei mir zu Hause glauben alle an Gott, ich meine in meiner Familie. Ich bin so erzogen worden, wir haben vor jeder Mahlzeit gebetet, und jeden Abend vor dem Schlafengehen haben wir uns hingekniet und ein Nachtgebet gesprochen. Das war so üblich, und ich bin sicher, dass sie das auch heute machen. Vielleicht haben auch ihre Gebete mich gerettet.«
    Durants Vater unterbrach sie nicht. Er merkte, dass Maria dabei war, sich ihm zu öffnen, viel schneller, als er vermutet hätte. Dabei hatte er nur gesagt, er sei Pfarrer. Und er hätte nie gedacht, dass eine junge Frau aus Moldawien, wo noch zurzeit ihrer Geburt und frühen Kindheit der Kommunismus geherrscht hatte, mit dem Begriff Gott überhaupt etwas anfangen könnte. Und nun saß Maria ihm gegenüber, die Füße unter ihrem Po, den Blick versonnen auf das Glas gerichtet, und sagte ihm, dass sie aus einem religiösen Elternhaus stamme.
    »Damals«, fuhr sie fort, ohne ihren Blick zu heben, »als dieser junge Mann zu mir kam und mir sagte, er habe eine Stelle als Aupairmädchen für mich in Deutschland, da habe ich zuerst gejubelt, doch irgendetwas in mir hat gesagt, geh nicht nach Deutschland. Aber ich habe nur gedacht, wenn ich in Deutschland bin, dann kann ich vielleicht meine Familie unterstützen, kann ihnen Geld schicken, damit sie sich etwas Warmes zum Anziehen kaufen können, denn die Winter bei uns sind sehr kalt und viele Menschen haben keine Heizung oder kein Geld, um sich Holz oder Kohle zu kaufen. Ich weiß noch, wie ich an diesem Abend gebetet habe, weil ich hören wollte, was Gott mir sagt, aber Er hat nichts gesagt. Da war nur dieses merkwürdige Gefühl, das so schlecht zu beschreiben ist.« Sie seufzte und trank einen weiteren Schluck. »Heute weiß ich, dass dieses Gefühl von Gott kam, dass das seine Antwort war, dass Er mich warnen wollte, aber ich habe dieseWarnung einfach ignoriert. Ich war ja auch noch so jung und dachte nur daran, dass meine Mama, wenn ich weg bin, für eine Person weniger Essen zu kochen braucht, aber ich kann ihnen helfen, denn ich würde ja in Zukunft genug haben.« Sie blickte auf und sah Durants Vater lange an. Ihre Augen hatten einen traurigen Ausdruck. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Und dann ging alles so schnell. Ich hatte kaum Zeit zum Überlegen, nur zwei Tage später wurde ich abgeholt und mit ein paar anderen Mädchen und Frauen weggebracht. Nicht nach Deutschland, sondern nach Jugoslawien.«
    »Was hat man dir gesagt, als du gemerkt hast, dass du in Jugoslawien bist und nicht in Deutschland?«
    »Gar nichts. Sie haben uns wortlos aus dem Auto gezerrt und in ein Zimmer gesperrt. Nach einer Weile kamen drei Männer und haben uns gesagt, was wir ab sofort zu tun hätten.« Sie hielt erneut inne, trank ihr Glas leer und zündete sich eine Zigarette an, während sich Durants Vater eine Pfeife stopfte. Marias Hände zitterten. »Es war, als würde man mir sagen,

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