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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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trafen sich während der gesamten Diskussion nicht ein einziges Mal, obwohl Hans seinen alten Freund immer wieder unauffällig beobachtete und sich fragte, ob dieser von den meisten so geschätzte Politiker tatsächlich ein Pädophiler war. In der Pause um Viertel nach sieben nahm er seinen Aktenkoffer, ging zu Binder und bat ihn nach draußen ins Foyer.
    »Was gibt’s, mein Lieber?«, fragte Binder mit seinem typisch jovial-unverbindlichen Lächeln. »Ganz schön langweilig, was?«
    »Ich hätte da was mit dir zu besprechen«, sagte Hans, ohne auf Binders letzte Bemerkung einzugehen. »Aber nicht hier, am besten morgen Abend in einem Club.«
    »Morgen Abend ist unmöglich. Ich kann dir einen Termin für nächste Woche geben, vorher ist nichts drin.«
    Hans fasste Binder bei der Schulter und zog ihn mit sich fort, wo sie keiner hören konnte.
    »Es muss vorher drin sein«, sagte Hans leise, aber eindringlich.
    »Das hört sich ja mächtig dringend an. Trotzdem, morgen Abend habe ich Gäste, und meine Frau steckt schon mitten in den Vorbereitungen. Und am Wochenende fahren wir weg.«
    »Dann wirst du dir wegen deiner Gäste was einfallen lassen müssen. Was ich mit dir zu besprechen habe, ist mit Sicherheit wichtiger.«
    Binder kniff die Augen zusammen und sagte: »Was soll das? Um was geht’s hier eigentlich? So kenne ich dich gar nicht. Ich werde morgen Abend nirgendwo hinkommen. Wie gesagt, nächste Woche gerne, aber …«
    Hans unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Es geht um ein unglaublich wichtiges Geschäft, bei dem wir dich brauchen. Und dieses Geschäft wird morgen Abend abgewickelt. Wir treffen uns um spätestens halb zehn vor unserem Stammlokal am Römer. Du wirst deinen Gästen sagen, dass du einen außerplanmäßigen Termin hast und leider die Party für eine kurze Zeit verlassen musst. Das wird jeder verstehen, selbst deine Frau.«
    »Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank! Für wen hältst du dich eigentlich, dass du mir Vorschriften machst?!«
    »Ich mache dir keine Vorschriften, ich bitte dich lediglich um einen Gefallen«, entgegnete Hans gelassen, der sich selbst über seine Ruhe wunderte, war er doch noch vor wenigen Minuten über die Maßen angespannt und nervös.
    »Und ich werde dir diesen Gefallen nicht tun. Wer ist eigentlich wir?«
    »Das erklär ich dir morgen, du wirst die Herrschaften kennen lernen. Das Wochenende mit deiner Familie gehört dann wieder dir.«
    »Es reicht, hörst du! In diesem Ton redet keiner mit mir, auch du nicht …«
    »Dann warte einen Augenblick, ich möchte dir etwas zeigen.« Hans öffnete seinen Aktenkoffer, holte die Unterlagen heraus, die er von Thorsten erhalten hatte, sah sich um, doch da war niemand, der sie beobachtete, alle waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt oder in Gespräche vertieft, und entnahm dem Ordner ein paar Fotos. »Schau dir diese Fotos an, und dann sag mir noch mal, dass du morgen Abend keine Zeit hast.«
    Binders Gesichtsfarbe veränderte sich schlagartig, er schluckte schwer und sagte im Flüsterton: »Woher hast du die?«
    »Unwichtig. Die Frage ist, was bist du bereit zu tun, damit dieses Material nicht in die falschen Hände gelangt? Morgen Abend?«
    »Das ist Erpressung«, zischte Binder.
    »So würde ich das nicht nennen, höchstens eine nachdrückliche Aufforderung, meiner Bitte nachzukommen. Denk an die Fotos. Dafür könntest du für einige Zeit hinter Gittern landen, du würdest deinen Beamtenstatus verlieren, deine Pensions…«
    »Halt’s Maul!«, fuhr Binder Hans ins Wort und reichte ihm die Fotos zurück. »Ich weiß selber, was ich verlieren würde.« Er lächelte gequält. »Also gut, morgen Abend um halb zehn. Und wo werden wir hinfahren?«
    »Das wirst du schon sehen. Es wird aber auf keinen Fall zu deinem Nachteil sein, das verspreche ich dir.«
    »Ach ja?! Was erwartet mich denn in diesem Club?«
    »Nichts, was dir schaden könnte, wenn du dich an unsere Anweisungen hältst. Diese Fotos sind wirklich schlimm, werimmer sie gemacht hat. Na ja, heutzutage ist man ja nirgendwo mehr vor diesen unsäglichen Paparazzi sicher.«
    »Du kleines gottverdammtes Arschloch! Aber gut, ich sehe ein, dass ich keine andere Wahl habe. Doch wenn ich untergehe, gehst du mit, das verspreche ich dir.«
    »Jetzt sei doch vernünftig, wir werden nicht untergehen. Und jetzt komm, lass uns das Meeting hinter uns bringen und danach noch etwas trinken. Ich habe nichts gegen dich persönlich, ich bin lediglich ein Mittelsmann, der in

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