Teuflischer Pakt - Thriller
kettete den Helm an das Motorrad und ging die Stufen zur Eingangstür hinauf. An keinem der Klingelknöpfe gab es ein Schild, so dass er sie kurz entschlossen alle mehrmals drückte, bis er schließlich ihre Stimme über die Gegensprechanlage hörte.
»Wer ist da?«
»Mark Tartaglia. Wir müssen reden.«
Eine Pause trat ein. »Im Moment passt es mir gar nicht.«
»Das ist mir egal. Kann ich raufkommen?«
»Nein. Ich bin verabredet und auf dem Sprung.«
»Ich muss mit dir reden.«
Wieder eine Pause, dann sagte sie: »Gut. Bleib unten. Ich bin gleich da.«
Tartaglia ging zurück in den Vorgarten und wartete neben dem Motorrad. Er zündete sich eine Zigarette an und schaute zu ihrem Fenster hinauf. Sah, wie sie es schloss und, den Hörer ans Ohr gepresst, mit jemandem telefonierte. Ein paar Minuten später ging die Haustür auf, und sie kam die Stufen herunter auf ihn zu. Sie trug Shorts und eine eng anliegende schwarze Weste, das Gleiche, was sie angehabt hatte, als er sie zum ersten Mal getroffen hatte.
»Es tut mir wirklich leid, aber ich kann jetzt nicht reden. Ich muss jemanden treffen. Kannst du nicht später wiederkommen? « Sie lächelte ihn strahlend an, doch ihre Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen, sodass er darin nichts lesen konnte.
»Ich habe den Artikel gelesen.«
»Er ist gut, nicht wahr?«
»Nein, er ist nicht gut. Du hast benutzt, was ich dir erzählt habe.«
»Ah, darum geht es. Keine Sorge. Es war nicht weltbewegend. Was du mir erzählt hast, meine ich. Du hast mir nur ein paar Dinge bestätigt.«
»Das ist nicht der Punkt. Was ich gesagt habe, war unter uns. Ich habe nicht erwartet, es gedruckt mit deinem Namen darunter zu sehen.«
»Mark, Süßer, das meiste wusste ich bereits. Ich schwöre. Du hast mir nur hilfreiches Hintergrundwissen verraten.«
»Es freut mich, wenn du etwas davon hattest.«
Das Lächeln verschwand, und sie legte eine Hand auf die Hüfte. »Hör zu, ich bin nicht zu dir gekommen, um dich auszuhorchen. So billig bin ich nicht.«
»Erzähl keinen Mist. In dem Artikel stecken alle möglichen Informationen, die du gar nicht wissen dürftest, geschweige denn veröffentlichen. Das ganze Zeug über Paul Khan und Danny Black … Woher zum Teufel hast du das?«
Sie tippte sich an die Nase. »Mittel und Wege. Aber keine Angst. Du warst vielleicht ein bisschen betrunken, aber so interessant es auch war, du hast nichts Lebenswichtiges ausgeplaudert. Und man kann es sowieso nicht zu dir zurückverfolgen, denn, wie gesagt, ich wusste es alles schon.«
Er schüttelte ungläubig den Kopf. Er kapierte es einfach nicht. Hatte er sie zu irgendeinem Zeitpunkt allein gelassen? Bis auf den kurzen Zeitraum, als er sich angezogen hatte,
nachdem sie gekommen war, fiel ihm nichts ein. Als er zurückgekommen war, hatte sie an derselben Stelle gesessen, als hätte sie sich nicht bewegt. Selbst wenn sie aufgestanden war und herumgeschnüffelt hatte, war weder viel Zeit dazu gewesen, noch gab es viel zu sehen. Es hatten keine Akten oder wichtige Dokumente oder andere Dinge sensibler Natur in der Wohnung herumgelegen, und sein Handy war mit einem Passwort geschützt. Dann dämmerte es ihm. Sein Notizbuch hatte in der Tasche seines Jacketts gesteckt, das er, als er nach Hause gekommen war, über den Stuhl gehängt hatte. Sie hätte allerdings eine Weile gebraucht, um es zu entziffern. Die einzige Gelegenheit hätte sie am Morgen gehabt, als sie aufstand und er im Bett blieb. Er hatte für seine Verhältnisse tief geschlafen. Außer einem verschwommenen Blick auf sie, als sie das Schlafzimmer verließ, hatte er nichts mitbekommen. Und er hatte absolut keine Erinnerung daran, dass sie die Wohnung verlassen hatte. Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Hatte sie ihm etwas in den Wein getan? Das würde den schweren Kater am nächsten Morgen und seinen ungewöhnlich benebelten Geisteszustand erklären. Der Gedanke versetzte ihm einen Schock. Für eine Blutprobe war es zu spät, und selbst wenn er es genau wüsste, würde es nichts nützen. Er konnte sie wohl kaum verhaften und Steele und den anderen beichten, was passiert war.
Er starrte in die spiegelnde Schwärze ihrer Brillengläser. »Du hast etwas in meinen Wein getan, oder?«
»Das ist lächerlich.«
»Wirklich? Hast du in meinem Notizbuch geblättert, als ich geschlafen habe? Verdammt noch mal, wie konnte ich nur so dumm sein.«
»Ist es dein Ego oder dein Job, worum du dir Sorgen machst?«
Er schüttelte angewidert den
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