Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Feinde unter Kontrolle. Jerry hatte die Energiezelle ins Tragegeschirr bugsiert und sich auf den Rücken geschnallt. Den anderen stand der gleiche fragende Ausdruck im Gesicht.
    »Mike, wie viele Stunden hast du schon mit Gomez absolviert?«, fragte Juan. George »Gomez« Adams war der Pilot des MD-520N-Helikopters, der auf der Oregon im Hangar unter dem hinteren Laderaum stand.
    »Moment mal«, protestierte Mike Trono. »Wir arbeiten seit gerade mal zwei Monaten zusammen. Ich bin erst zweimal solo geflogen. Das ging nicht allzu gut. Das erste Mal habe ich eine Landekufe verbogen und das zweite Mal beinahe die Schiffsreling abgerissen.«
    Juan sah Jerry an. »Hast du wirklich Lust, dieses Ding bis zum RHIB zu schleppen?«
    »Nein, verdammt noch mal.«
    »Nun, Mister Trono, was meinen Sie dazu?«
    Wenn Mike sie nicht in einem der argentinischen Hubschrauber von hier wegbringen konnte, dann, so wusste Juan, würde er das offen zugeben. Er hatte jeden Angehörigen nicht nur wegen der Dinge ausgesucht, die er beherrschte, sondern auch weil sie ganz genau wussten, was sie nicht konnten.
    Trono nickte. »Hoffen wir, dass wenigstens mein dritter Soloflug ein Erfolg wird.«

7
    Die verletzten argentinischen Soldaten zu täuschen war einfach gewesen. Diese Männer sahen, was sie sehen wollten. Etwas völlig anderes wäre es aber, an den Reservetruppen unten im Tal vorbeizukommen und zu einem der Helikopter zu gelangen.
    Juan dachte kurz nach und wurde vom Stöhnen der Verletzten inspiriert. »Okay«, sagte er. »Zurück zum Truck, aber bewegt euch, als ob ihr verletzt wäret. Murph, lehn dich an Jerry, und du, Mike, tu so, als würde ich dir helfen.«
    Sie schleppten sich den Berg hinauf, als wären sie Opfer des Unfalls, und bewegten sich dabei zwar steif und mühsam, waren jedoch überraschend schnell. Cabrillo ließ die Männer auf die Ladefläche des alten Pick-ups steigen, während er sich selbst hinters Lenkrad setzte. Ehe er in den ersten Gang schaltete, holte er ein Klappmesser aus der Tasche. Die Schneide war so scharf wie ein Skalpell, und als er sie am Haaransatz quer über seine Stirn zog, spürte er keinen Schmerz, sondern nur, wie das Blut zu fließen begann, in seine Augen tropfte und sich einen Weg durch den Schmutz und die Schmiere suchte, die in seinem Gesicht klebte.
    Er sah durch das Heckfenster, so dass seine Männer erkennen konnten, was er getan hatte. Sie begriffen augenblicklich, und als er den Truck auf Reisegeschwindigkeit beschleunigt hatte, sahen die drei Männer auf der Ladefläche aus, als kämen sie direkt aus einem Schlachthaus. Sie trafen auf einen bunt zusammengewürfelten Konvoi, der die Bergflanke heraufkam – vorwiegend Pick-ups, aber auch ATVs und ein Feuerwehrwagen, der Mitte der 1950er in Dienst gestellt worden war. Langsam näherte sich Juan dem Truck an der Spitze. Der Fahrer war Zivilist, aber neben ihm saß jemand in Uniform, ein Mann, den man unter anderen Umständen als attraktiv hätte bezeichnen können, dessen Miene jedoch wegen dem, was er gesehen hatte, abgespannt wirkte.
    »Was ist passiert?«, rief er Juan durch das Führerhaus zu.
    »Ein Holzlaster ist umgekippt, Sir«, erwiderte Juan. Er wischte sich Blut aus den Augen und verteilte es unauffällig auf seinem gesamten Gesicht, um seine Gesichtszüge noch besser zu verbergen. »Die Männer hinten wurden am schwersten verletzt.«
    Wie auf ein Stichwort begannen Jerry, Mike und Mark mitleiderregend zu stöhnen.
    »Die anderen haben nur leichte Verletzungen«, fuhr Juan fort. »Diese hier sollten schnellstens ausgeflogen werden.«
    »Was ist mit Leutnant Jimenez und dem geborgenen Satellitenteil?«, fragte Major Espinoza.
    »Er hat es dort, wo die Trucks umgekippt sind«, erwiderte Juan.
    »Und wie schwer sind Ihre Verletzungen?«
    »Ich kann fahren.«
    Espinoza traf eine schnelle Entscheidung. »In Ordnung, dann bringen Sie diese Soldaten zum Helikopter und bestellen Sie meinem Piloten, er solle sie zu unserer vorgeschobenen Operationsbasis fliegen. Er soll seine Ankunft aber auf jeden Fall per Funk anmelden, damit Ärzte bereitstehen.«
    »Ja, Major«, sagte Juan, als er die Insignien am Kragen des Mannes erkannte. Er nahm den Fuß von der Bremse und fuhr auf der engen Straße langsam an dem Konvoi vorbei. Seine gesamte Selbstbeherrschung war nötig, um ein Grinsen aus seiner Miene zu verbannen.
    Ein paar Minuten später rollten sie ins Basislager. Hier unten, wo die Gestrüpphaufen brannten, war die rauchgeschwängerte

Weitere Kostenlose Bücher