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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schüttelfrost.
    »Bauchschuss«, erwiderte Mark. »Beide Treffer. Auf so kurze Entfernung ist mit schlimmeren Schäden zu rechnen. Die Nieren, die Leber vielleicht.«
    Juan wurde innerlich taub. Diese Wunden konnte man vielleicht in einem erstklassigen Trauma-Zentrum behandeln, aber das nächste war vielleicht fünfzehnhundert Kilometer entfernt. Hier draußen, im Dschungel, waren Pulaskis Überlebenschancen gleich null. Cabrillo blickte auf einen toten Mann, und die schmerzerfüllten Augen, die ihn ansahen, wussten es. »Bleib bei uns, Ski«, sagte Juan. Seine Worte klangen jedoch genauso leer wie das große schwarze Loch in seiner Brust.
    »Ich gehe nirgendwohin«, log Jerry und schnappte zwischen den einzelnen Silben nach Luft.
     
    Unten auf dem Boden erkannte Major Espinoza, dass seine Beute in dem Helikopter flüchtete, den er ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Er befahl dem Holzfäller, der ihren Truck lenkte, anzuhalten. Espinoza stieß seine Tür auf und sprang auf die Erde. Er hatte nur eine Pistole bei sich, einen Colt .45 mit Elfenbeingriff, doch er zog ihn aus dem Holster und zielte damit auf den Chopper, kaum dass seine Füße den Boden berührt hatten. Er konnte beim besten Willen nicht hoffen, die Maschine zu treffen, doch er jagte die sieben Kugeln im Magazin der Waffe so schnell heraus, wie er den Abzug betätigen konnte, wobei seine Wut den Kugeln zusätzliche Flügel zu verleihen schien.
    Die Männer auf der Ladefläche folgten seinem Beispiel und füllten den Himmel mit automatischem Feuer aus ihren Maschinenpistolen. Was ihnen an Reichweite fehlte, machten sie durch die schiere Masse der Projektile wett. Innerhalb von Sekunden rasten fast zweihundert Kugeln hinter dem Helikopter her, und die Männer schafften es, nachzuladen und noch eine zweite Salve auf die Reise zu schicken, ehe die ersten Kugeln den Helikopter wie ein Schwarm tollwütiger Wespen umschwirrten.
     
    »Feindliches Feuer«, rief Mike vom Kopilotensitz aus, als er in dem wallenden Rauch die Blitze der Mündungsfeuer gewahrte.
    Der Pilot zog den wendigen Hubschrauber instinktiv zur Seite, doch bei so vielen Kugeln in der Luft und so vielen, die weit an dem anvisierten Ziel vorbeigingen, war es unmöglich, allen auszuweichen. Neun-Millimeter-Projektile überschütteten den Eurocopter und stanzten knisternde Löcher in seine dünne Aluminiumhaut. Die meisten waren zwar harmlos, aber da gab es gelegentlich auch das Klirren von Kugeln, die die Motorgehäuse trafen und wer weiß was mit den empfindlichen Turbinen anrichteten. Der Chopper sackte plötzlich ruckartig ab. Juan verlor den Halt – und hätte er nicht im letzten Moment nach dem Türrahmen gegriffen, er wäre aus der Maschine gestürzt.
    Jerry verlor seinen stummen Kampf gegen die Schmerzen, als die Vibrationen des Helis seinen Schwerpunkt verschoben, ihn über seinen blutenden Leib sacken ließen – und so bewirkten, dass die Kugelsplitter weiteres Gewebe zerrissen. Sein Schrei drang wie ein Messerstich in Juans Bewusstsein.
    Cabrillo fand sein Gleichgewicht wieder und blickte in das Cockpit. Mike hatte den Hubschrauber unter Kontrolle, seine Blicke wanderten über die Instrumente und zum Himmel. Der argentinische Pilot hing zusammengesunken in seinem Sessel. Juan schob sich um die Rückenlehne des Sitzes, um die Wunden des Mannes besser inspizieren zu können. In der Plexiglasscheibe des Seitenfensters klaffte ein frisches Einschussloch dicht neben dem, das Trono kurz vorher mit seinem Schuss geschaffen hatte. Doch dieses sah aus, als stamme es von einer Kugel, die von unten nach oben geflogen war. Sie hatte den Piloten seitlich am Kopf getroffen, war durch seine Haut gepflügt und hatte wahrscheinlich auch Knochenmasse zertrümmert, war jedoch nicht in den Schädel eingedrungen.
    Wie alle Kopfwunden blutete sie heftig. Juan schnappte sich einen zusammengeknüllten Lappen vom Kabinenboden zwischen den Sitzen, presste ihn auf die Wunde und hielt ihn dort fest, während er mit der anderen Hand nach hinten griff. Mark Murphy wusste sofort, was Cabrillo wollte, und reichte ihm eine Rolle Heftpflaster. Als verpackte er eine Mumie, wickelte Juan vier Bahnen Pflaster um den Kopf des Piloten, um den Blutfluss zu stoppen.
    »Mike, bist du okay?«, fragte Juan auf Englisch. Die Notwendigkeit der Täuschung hatte sich verflüchtigt. Der Pilot würde für Stunden bewusstlos sein.
    »Ja, aber wir haben Probleme.«
    Cabrillo blickte nach hinten, wo sich Mark um Jerry Pulaski

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