Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
versuchte, sich zu beherrschen. Er versuchte es … ihr zuliebe.
    »Thanatos? Ich muss mit Kynan sprechen.«
    Sein Kopf fuhr hoch. »Nach allem, was die Aegis getan hat, willst du einen weiteren Wächter hierherholen?«
    »Ich muss das alles verstehen.« Tränen brannten in ihren Augen, nahmen ihr die Sicht, und sie hasste sich selbst für ihre Schwäche. »Die Ältesten, die mich entführt haben … sie waren besessen oder verzaubert. Das ist die einzige Erklärung. Bitte, ich muss es verstehen.«
    »Ich auch.« Thanatos lächelte, aber es lag kein Humor darin. »Ich muss wissen, wen ich töten muss.«

28
    Tod und Wahnsinn ließen Thanatos von innen vibrieren und schüttelten ihn, als wäre er das Epizentrum eines Erdbebens. Überall um ihn herum war der Tod: Seine Vampire waren tot, tote Wächter lagen herum, und dazu kam noch die tief sitzende Wut über Regans Entführung: ein brennendes Gift, das die Vibrationen noch intensivierte. Er stand kurz davor, aus der Haut zu fahren. Die Aegis hatte versucht, seinen Sohn zu töten.
    Er hörte ein Summen in seinen Ohren … Regans Stimme. »
Thanatos, Thanatos, hör mir zu. Thanatos!
«
    Er würde jeden verdammten Aegi auf der ganzen Welt umbringen. Sie würden für das bezahlen, was sie getan hatten. Auf seinem Arm bäumte sich Styx auf, der sich danach sehnte, herauszukommen und zu kämpfen.
    »Thanatos, hör auf.«
    Töten.
    »Thanatos!«
    Töten.
    Sein Blut brannte wie entzündetes Kerosin in seinen Adern, und sein Atem verließ seinen Mund in harschen Stößen, während er darum kämpfte, sich zu beherrschen. Aber diese Mistkerle hatten ihm seine Frau weggenommen, hatten sie aufschneiden und dann seinen Sohn ermorden wollen. Diese Bilder gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf; sie rissen ihn und seine Selbstbeherrschung in winzig kleine Stücke.
    Er zitterte am ganzen Leib, seine Muskeln bebten, und ein Fieber ließ einen Schweißfilm auf seiner Haut erscheinen. Auf seiner Hüfte spürte er so etwas wie Nadelstiche – eine Empfindung, der beinahe etwas Erotisches innewohnte. Blut strömte in seinen Unterleib, ließ seinen Schwanz hart werden.
    Regan.
    Blinzelnd blickte er auf sie hinab. Sie sah ihm in die Augen, während ihr Daumen über Styx’ Flanke streichelte, ihn beruhigte und Thans Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Irgendwann musste sie wohl mit dem Finger über seine Rüstungsnarbe gestrichen haben, denn er trug Jeans und Rolli, aber in diesem Augenblick wünschte er sich nur, sich so schnell wie möglich seiner Kleidung zu entledigen.
    Seine Stimme klang, als ob sich Geröll an Felsen rieb. »Weißt du überhaupt, was du tust?«
    »Ja.«
    Trotz seiner Wut und Lust begriff er, dass sie ihren eigenen Schmerz und Zorn auf das, was ihre Kollegen getan hatten, beiseitegeschoben hatte. Und zwar, um ihn zu beruhigen. »Es ist nicht fair dir gegenüber.« Er zischte, als sie ihn umfasste und genau das richtige Maß an Druck ausübte.
    Ihre Augen glänzten feucht, an ihren langen Wimpern hingen Tränen. »Ich brauche es ebenfalls«, flüsterte sie. »Ich brauche es unbedingt.«
    Er unterdrückte den unzivilisierten Drang, sie einfach zu Boden zu drücken und zu nehmen, und küsste sie. Ihre Zunge schlang sich um seine, sodass ihm schlagartig heiß wurde. Ihre Hände krallten sich in sein T-Shirt und zogen ihn an sich, auch wenn das völlig überflüssig war. Er würde sich sowieso nicht von der Stelle rühren.
    Und er würde sich diesmal keine Zeit nehmen. Das wilde Verlangen, sich erneut zu eigen zu machen, was diese Gruppe von Aegis-Männern ihm genommen hatte, war ein Instinkt, gegen den er nicht ankämpfen würde.
    Er brach den Kuss ab, um über ihren Hals zu lecken, ihn zu zwicken, was winzige Male hinterließ, die niemand übersehen konnte. Ihr leise geflüstertes Ja verriet ihm, dass es ihr gefiel, und als er einatmete, wurde dies durch den scharfen Duft ihrer Erregung bestätigt.
    Ihre Haut schmeckte nach der salzigen Meeresbrise und nach Kampf, und er knurrte bei der Erinnerung daran, was sie durchgemacht hatte.
    »Ist schon okay«, murmelte sie. »Bleib einfach nur bei mir.«
    Er öffnete den Mund über der Senke an ihrer Kehle, schmeckte wieder den Ozean, aber es war nicht genug. Er musste sie überall schmecken. Auch Stellen, an denen er noch nicht gewesen war. Stellen, an die niemand sonst je gelangen würde. Sie war sein, und das würde er deutlich zum Ausdruck bringen.
    Fieberhaft fiel er auf die Knie, sodass er sich auf Augenhöhe mit ihrem wunderschönen

Weitere Kostenlose Bücher