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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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süße Agonie des Orgasmus’ ließ ihn Sterne sehen. Dieser Höhepunkt war besser als alles, was er je zuvor erlebt hatte, und während sein erster Orgasmus gerade abklang, kündigte sich bereits ein zweiter an.
    Ein erotischer Blitz sammelte sich in ihm, steigerte sich bis zu einem Fieber, und als er einschlug, ließ er den letzten Orgasmus blass aussehen. Thanatos warf den Kopf zurück und brüllte in purer Ekstase auf. Darauf hatte er sein ganzes Leben lang gewartet, und dabei ging es nicht einmal um den Sex.
    Es ging um eine Gefährtin. Eine Familie. Eine Familie … oh, Mist. Panik packte ihn beinahe so schnell wie eben noch der Orgasmus. »Wir dürfen das nicht noch einmal tun«, stieß er mit rauer Stimme hervor. »Nicht, ehe das Baby auf der Welt ist.«
    Regans Stimme klang gedämpft, da eine Wange auf der Matratze ruhte. »Wieso nicht?«
    »Shade sagte etwas davon, dass Sex die Wehen beschleunigen kann.« Sosehr er sich auch darauf freute, endlich seinen strampelnden Sohn in den Armen zu halten, gab es doch auch noch andere Erwägungen. »Wir können nicht riskieren, dass unser Baby kommt, ehe wir meinen Bruder haben.«
    »Das nervt«, maulte sie, und er stimmte ihr von ganzem Herzen zu. Sie schienen sich in letzter Zeit in vielen Dingen einig zu sein.
    Seine Arme zitterten, als er sich von ihr herunterschob, denn er wollte nicht, dass sie sein Gewicht trug. Da sie nicht die geringste Lust zu haben schien, sich zu bewegen, stellte er sie hin und küsste sie, während er ihr das Oberteil auszog. Dann steckte er sie ins Bett.
    »Ich bin gar nicht müde«, sagte sie, ehe sie herzhaft gähnte.
    Er kletterte zu ihr ins Bett und zog sie an sich. »Ich auch nicht.«
    Nach weniger als dreißig Sekunden schlief sie tief und fest.
    Behutsam verließ Thanatos das Bett und überließ Regan ihrem wohlverdienten Schlaf. Nachdem sich seine Wut von kochend heiß auf ein ruhiges Simmern reduziert hatte, kehrten auch seine Gehirnfunktionen wieder zurück. Scheiße, da lag eine schwierige Aufgabe vor ihm: Er musste ein chaotisches Durcheinander verschiedenster Apokalypse-Fäden entwirren. Die Aegis war inzwischen offenbar vollkommen durchgedreht, Pestilence war verdächtig ruhig, und er hatte immer noch nichts von Ares gehört, ob dieser Glück mit Idess und Azagoth gehabt hatte.
    Er war felsenfest davon überzeugt, dass man niemals sagen sollte, dass es gar nicht mehr schlimmer werden könne, weil das immer möglich war. Aber in diesem Moment wusste auch er nicht, wie das gehen könnte.
    Er trat in die Halle hinaus, wo ein Höllenhund Wache hielt. Than starrte ihn finster an. »Wo warst du, als die Aegis sie entführt hat, du räudige Bestie?«
    Der Hund starrte zurück, ohne ihm eine Erklärung anzubieten. Nicht, dass Than eine erwartet hatte, selbst wenn er mit dem Vieh hätte kommunizieren können. Der Hund hatte in der Ankunft der Aegis genauso wenig ein Problem gesehen wie er selbst. Und da Regan freiwillig mit ihnen gegangen war, hätte er gar nicht rechtzeitig eingreifen können.
    »Ach, mach dir keine Sorgen. Ich werde diese Mistkerle schon erwischen. Und später können sie dann mit ihren armseligen Klamotten ihr eigenes Blut vom Boden
aufwischen
.« Than streckte die Hand aus und tätschelte dem Köter den Kopf. »Ich lass dir auch einen Arm oder ein Bein übrig.«
    Er ließ den Höllenhund stehen und schrieb Ares eine SMS , während er durch die Halle marschierte.
Aegis hat Regan entführt. Versucht, Baby zu töten. Sind jetzt in Sicherheit, aber wo zum Teufel steckst du? Muss wissen, was mit Azagoth ist.
    Than drückte – vielleicht ein wenig zu fest – auf die Senden-Taste und schob das Handy wieder in die Tasche, schon auf dem Weg nach draußen, wo ihn augenblicklich der Gestank von Blut, Gedärmen und Tod einhüllte. Beim Anblick der verkohlten Überreste von vier Tagwandlern, inklusive Viktor, wurde ihm das Herz schwer. Sie lagen inmitten der Leichen diverser Wächter, und es war schwierig, die genaue Anzahl der getöteten Aegi zu bestimmen, da von ihnen nicht mehr viel übrig war. Die Höllenhunde hatten mit den Menschen kurzen Prozess gemacht.
    Kaum zu glauben, dass Than die Tiere mal gehasst hatte. Inzwischen wünschte er sich einen ganzen Zwinger voll. Solange man nicht versuchte, ihre grundlegenden Instinkte zu unterdrücken, und man ihnen das Recht an den Geschöpfen ließ, die sie bekämpften – also sozusagen die Kriegsbeute überließ –, waren sie eindrucksvolle Verbündete. Außerdem hassten

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