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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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mir.«

5
    Eine volle Stunde, nachdem Regan entführt worden war, befand sich das Aegis-Hauptquartier nach wie vor im Chaos. Kynan sollte eigentlich nach Hause fahren, nach New York, um dort seine Frau und Tochter abzuholen, und dann wollten sie sich mit all ihren Verwandten im
Underworld General
zum wöchentlichen Familientreffen zusammenfinden.
    Doch heute würde Kynan wohl zu spät kommen. Scheiße, es wäre ein Wunder, wenn er es überhaupt schaffte.
    »Wie sind diese Vampire und Dämonen bloß rausgekommen, und wie zur Hölle hat dieser Reiter unser Hauptquartier gefunden?«, brüllte Ian, einer der Ältesten der Aegis, in seiner Wut. »Wir wurden noch niemals entdeckt, in all den Tausenden Jahren unserer Existenz nicht. Was ist passiert?«
    Kynan hätte nur zu gern darauf hingewiesen, dass das Aegis-Hauptquartier im Laufe ihrer Geschichte schon ein halbes Dutzend Male beinahe vom Feind entdeckt worden wäre und es sicherlich zum Schlimmsten gekommen wäre, wenn sie das Hauptquartier nicht schleunigst verlegt hätten. Aber er zog es vor zu schweigen. Ian war ein hitzköpfiger Idiot, der sich keinem Argument beugen würde, und Kynan war nicht in der Stimmung, ihn k . o. zu schlagen.
    Chad, ein weiterer Ältester, dessen Charakter von einem wenig entgegenkommenden Wesen geprägt war, griff Kynan und Decker an. »Und wie konntet ihr nur zulassen, dass dieser Mistkerl sich Regan schnappt und einfach mit ihr verschwindet?«
    »Na, du hast sie jedenfalls auch nicht vor ihrem Schicksal bewahrt, sondern währenddessen vermutlich seelenruhig in deinem Bettchen geschlummert«, erwiderte Decker langgezogen. Sein texanischer Akzent vibrierte in jedem Wort. Je wütender er war, desto stärker ließ er den Cowboy heraushängen.
    »Kynan hätte der Reiter nichts antun können.« Chad warf Ky einen vorwurfsvollen Blick zu. »Du hättest irgendetwas tun müssen.«
    »Thanatos hatte sich extra für mich etwas einfallen lassen«, sagte Kynan, und das wurmte ihn nach wie vor ganz schön. Der Kerl war so schlau gewesen, einen gefallenen Engel umzubringen, und wenn Ky auch nicht sicher war, dass dessen Seele ihm hätte schaden können, hatte er weder sein Leben noch das von jemand anderem aufs Spiel setzen wollen … und ganz besonders nicht Regans.
    »Und was jetzt?«, fragte Decker.
    Ky beäugte die Kaffeemaschine und fragte sich, ob er nicht besser noch etwas Koffein tanken sollte. Es würde ein langer Tag werden. »Valeriu, Lance und Juan sind bereits auf dem Weg nach Großbritannien, um sich nach einem Ort für unser neues Hauptquartier umzusehen.« Jetzt, wo Thanatos ihren gegenwärtigen Standort kannte, befand sich ihr Hauptquartier mit all seinen Bibliotheken, Geheimnissen, Artefakten und Waffen in Gefahr, sollte sein Siegel brechen.
    »Hey!« Suzi platzte herein, sogar noch hektischer, als sie es sowieso schon wegen Regans Verschwinden war. »Da ist noch ein anderer Reiter gekommen. Ich glaube, es ist War.«
    »Ares«, murmelte Kynan. Er konnte es diesen Leuten einfach nicht begreiflich machen, dass die Reiter erst dann War, Death und Famine sein würden, wenn ihre Siegel gebrochen waren. »Das wurde ja auch mal Zeit.«
    Ian wären um ein Haar die grünen Augen aus dem Kopf gesprungen. »Du hast noch einem der Reiter verraten, wie er uns finden kann? Warum errichtest du nicht einfach ein Neonzeichen auf dem Gebäude und lädst unsere Adresse bei
Yahoo
hoch?«
    »Ich hab ihn angerufen, als Thanatos noch hier war«, erwiderte Kynan zähneknirschend. »Ich hatte gehofft, er könnte seinen Bruder zur Vernunft bringen.«
    Diese Narren hatten tatsächlich immer noch nicht kapiert, wie wichtig es war, mit den Reitern zusammenzuarbeiten. Nicht nur, dass diese die einzigen Wesen waren, die über ausreichend Macht verfügten, um es mit Pestilence aufzunehmen – wenn die Menschen sie verärgerten, wäre es denkbar, dass sie ihnen einfach den Rücken kehrten. Sich in ihren Festungen verkrochen und es ihnen überließen, Pestilence und die Dämonen ganz allein zu bekämpfen.
    Chad stieß ein Schnauben aus. »Toller Plan. Wenn du vielleicht –«
    Chad brach mit einem erstickten Laut ab, als sich riesige Hände auf Suzis Schultern legten, um sie sanft, aber bestimmt zur Seite zu schieben. Ares füllte den Türrahmen aus, als er den Raum betrat – ein Berg, geschaffen aus ledernem Panzer und Ausstrahlung.
    »Wo ist mein Bruder?«
    Kynan ging dem Krieger aus uralter Zeit entgegen. »Er ist schon wieder fort. Und er hat Regan

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