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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Höllenhundgift war erst ein paar Stunden später fällig.«
    Thanatos warf Hal einen finsteren Blick zu. Er hätte schwören können, dass der Köter grinste. »Ich spürte eine Art Anziehungskraft, die die Wirkung des Gifts zu neutralisieren schien. Wie sich herausstellt, war das wohl das Baby.« Than wäre bei dem Wort
Baby
beinahe ins Stottern geraten. Es war so … fremd. »Ich wusste nicht, was es war, bis ich zum Aegis-Hauptquartier gelangte und Regan fand. Einige Dämonen hatten sich befreien können, und sie und das Kind waren in Gefahr.«
    »Dann hast du also das Kind gespürt?«
    »Offensichtlich.« Das Gefühl hatte sich abgeschwächt, jetzt, nachdem die unmittelbare Gefahr vorbei war, aber in ihm vibrierte nach wie vor ein Bewusstsein, das er schon monatelang in sich getragen hatte, ohne es identifizieren zu können. »Ihr konntet euren
Agimortus
immer fühlen. Das muss wohl der Grund sein, warum ich das Baby fühle.« Er biss die Zähne zusammen, über so ziemlich alles frustriert, was heute passiert war. »Übrigens habe ich Hades getroffen. Er sagte, dass Reseph vorhat, Azagoth und Sheoul-gra zu zerstören.«
    »Dagegen können wir wohl nicht viel unternehmen. Wir haben schon im Reich der Menschen mehr als genug zu tun. Die Unterwelter müssen allein klarkommen. Und, wo ist Regan?«, wiederholte Ares.
    »Sie ist in Sicherheit. Mehr musst du nicht wissen.«
    »Scheiße«, murmelte Ares. »Du musst sie zur Aegis zurückbringen. Nur dort ist sie in Sicherheit.«
    »Du meinst, ich kann sie nicht beschützen?«
    »Dein Jähzorn –«
    »Meinen Jähzorn habe ich vollkommen unter Kontrolle«, brüllte er. Jepp, dieser Auftritt dürfte Ares überzeugt haben.
    Ares streichelte über den Kopf des Hunds, um das Tier zu beruhigen. Was für eine Riesenveränderung, nachdem Ares noch vor einem Jahr darauf gebrannt hatte, jeden Höllenhund abzuschlachten.
    »Du erinnerst dich wohl nicht mehr, oder?«, fragte er ruhig.
    Oh-oh.
»An was?«
    »Den Grund, warum wir dich überhaupt erst lahmgelegt haben.«
    Than drehte sich der Magen um. Er wollte es gar nicht wissen. Wirklich nicht. Der Skorpion begann in seinen Hals zu stechen und ließ ihn auf diese Weise wissen, dass das, was er getan hatte, reines Gift für seine Seele gewesen war. »Was … Scheiße, was hab ich getan?«
    »Du hättest fast die ganze Insel in die Luft gejagt, Arik um ein Haar umgebracht und beinahe Reaver und Limos unwiderruflich verletzt.«
    In Thans Kopf wirbelte alles durcheinander. »Welche Insel?« Ares’ Miene verriet alles. Than taumelte einen Schritt zurück. »Nein. Nicht diese Insel. Oh Gott. Wie … wie schlimm ist es?«, fragte Than, aber im Grunde wusste er es bereits. Vampire waren gegen seine Explosionen immun, aber sonst nur wenige.
    »Engel haben die Schockwelle abgefangen, aber sie konnten nicht viele retten. Du hast nur wenige am Leben gelassen.«
    Jetzt strömte auf einen Schlag alles wieder auf ihn ein, als wären durch einen Dammbruch sämtliche Erinnerungen freigekommen. Die zigtausend Seelen in seinem Panzer spielten verrückt – ein Beweis für seine Taten.
    Wenn in diesem Moment eine Million Engel vom Himmel herabgestiegen wären und eine Million Blitze auf ihn geschleudert hätten, wäre die Strafe immer noch nicht hart genug. Und wenn es jahrhundertelang so weiterginge, wäre es immer noch nicht genug.
    »Ich war so wütend auf Regan, auf ihren Verrat. Die Aegis hatte uns reingelegt, und dann Reseph …« Thanatos hatte Regan auf Styx über die gefrorene Tundra verfolgt, und dann war Reseph … nein,
Pestilence
… aus dem Nichts aufgetaucht, hatte Than zusammengeschlagen, bis von ihm nur noch eine blutige Masse übrig war, und Styx beinahe getötet. Wenn Cara nicht gewesen wäre, wäre der Hengst jetzt tot.
    »Darum wollten wir dir nichts von Regan und dem Baby sagen. Einmal haben wir ihren Namen erwähnt, draußen vor der Schlafzimmertür. Du musst es wohl mitbekommen haben, weil du nämlich gleich darauf eine Minitodeswelle losgelassen hast, die zwei meiner Widderköpfe umgebracht hat.« Ares’ Stimme klang ein wenig wackelig, was bei ihm quasi einem Gefühlsausbruch gleichkam. »Wir wussten nicht, was du tun würdest, wenn wir tatsächlich versucht hätten, mit dir über sie zu reden.«
    »Scheiße. Tut mir leid, Ares.« Thanatos rieb sich das Brustbein, was die schwere Last seiner Schuld allerdings nicht erleichterte. »Warum hat die Aegis das getan? Regan behauptet, sie hätte die Drogen nicht in den Wein getan

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