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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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schließlich mit ein paar von ihnen. Bevor sie in Winterschlaf fallen, unterhalten wir uns immer ein bisschen über dies und jenes ...“
    „Wie konnte es überhaupt passieren, dass sie unbemerkt so weit kamen?“ Wigguld funkelte die beiden Zwerge an, die zur Wache eingeteilt gewesen waren. Die beiden senkten beschämt den Kopf.
    „Ich muss kurz eingenickt sein“, murmelte der eine.
    „Ich war, äh, wohl ein wenig abgelenkt“, meinte der andere. „Wer rechnet denn auch mit so was!“
    „In Zukunft rechnet ihr besser mit allem“, wies Wigguld sie an. Er wollte noch etwas sagen, wurde aber von Lumiggl abgelenkt, der ihn auf die Schulter tippte.
    „War da nicht eine Fledermaus?“ wollte der Wombling wissen. Er war sich tatsächlich nicht sicher, ob er nicht nur geträumt hatte.
    „Du hast uns allen das Leben gerettet!“ Wigguld ließ die zwei betretenen Wachen stehen und umarmte Lumiggl herzlich.
    „Hab ich?“, staunte der.
    „Aber ja! Du warst großartig!“ Tiedel war begeistert. „Ohne dein heldenhaftes Eingreifen wären wir alle Opfer dieser Biester geworden!“
    „Ach!“ Lumiggl brütete ein Weilchen über dieser Aussage.  „Na gut, dann kann ich ja weiterschlafen“, sagte er dann.
    Und schon rollte er sich zusammen, um nur wenige Sekunden danach friedlich zu schnarchen. Wigguld musste sich ein Grinsen verkneifen, als er sah, wie verdattert Tiedel den schlafenden Wombling anstarrte. Als sein Sohn ihn fragend ansah, behauptete er schnell: „Dieser Lumiggl ist eben bescheiden. Vielleicht macht er so was öfter und es ist nichts besonderes für ihn.“
    „Möglich.“ Tiedel schien nicht überzeugt, aber seine Augen begannen schon wieder zu leuchten. „Jedenfalls ist er ein Held. Und ich darf ihn auf seinen Abenteuern begleiten!“
    „Also, ich weiß nicht. Deine Mutter würde das nie erlauben.“ Wigguld zögerte, als er den entsetzten Ausdruck im Gesicht seines Sohnes sah. Schließlich gab er sich einen Ruck: „Schon gut, wenn Andrak das gut findet, ist es das bestimmt auch.“
    „Er wird eine Ballade über mich schreiben“, erzählte Tiedel stolz und zeigte auf den schlafenden Lumiggl. „Er kennt all die alten Lieder.“
    „Ja, das hab ich gemerkt“, Wigguld schmunzelte. „Na, da kannst du wirklich stolz sein. Aber jetzt ist es Zeit zum Schlafen. Schließlich hast du morgen eine große Aufgabe vor dir.“
    Wigguld gab dem Jungen einen Klaps und der trollte sich auch brav zu seinem Schlafplatz.
    Am nächsten Morgen erwachte Lumiggl mit einem gehörigen Brummschädel. Das Licht erschien ihm viel zu hell und alle Zwerge waren viel zu laut. An die vergangene Nacht konnte er sich nur sehr undeutlich erinnern. Sie hatten Geschichten erzählt und gesungen und er hatte von Fledermäusen geträumt.
    Als Tiedel sich neben ihn setzte und ihm einen guten Morgen wünschte, stöhnte er auf und hielt sich die Ohren zu.  
    „Na, wohl das Dünnbier nicht gewöhnt?“ Wigguld trat mit einem breiten Grinsen zu ihm.
    „Bitte! Nicht so laut!“ Der Wombling verzog schmerzhaft das Gesicht.
    „Mach dir nichts draus, jeder muss das beim ersten Mal mitmachen. Danach weiß man dann, wann man aufhören sollte.“
    „Aber dass du dich trotzdem noch so heldenhaft geschlagen hast ...“ begann Tiedel.
    „Ich habe was?“ Lumiggl horchte auf.
    „Na, wie du die Fledermäuse angegriffen hast!“
    „Ich?“
    „Lass gut sein“, ging Wigguld grinsend dazwischen. „Wir erzählen dir alles beim Frühstück.“
    Der Zwergenführer, der sich schon gedacht hatte, was der Wombling für einen ausgewachsenen Kater haben würde, zwang ihn (Lumiggl – der Kater bekam nur indirekt davon ab), einen bitter schmeckenden Saft zu trinken. Lumiggl wurde davon erst einmal so schlecht, dass er glaubte, nun wirklich und sofort sterben zu müssen. Aber gerade als er dachte, jetzt sei es endgültig soweit, gab sein Magen Ruhe und sein Kopf klärte sich. Der Wombling schaffte es sogar, einen Gemüsefladen zu essen.
    Dabei ließ er sich von Tiedel ausführlich über seinen mutigen Kampf und seine unglaublichen Tapferkeit berichten. Lumiggl staunte nur, vor allem über sich selbst.
    „Weißt du denn gar nichts mehr davon?“, maulte der Junge schließlich.
    „Also eigentlich ...“
    „Für ihn ist das wahrscheinlich gar nichts besonderes, das macht er öfter“, mischte sich Wigguld ein. „Tiedel, bist du so gut und holst mir die grüne Flasche aus meinem Rucksack da hinten?“
    Gehorsam stand der Junge auf, um seinem Vater

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