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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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Gesicht verriet, dass er genauso neugierig war, wie die anderen auch.
    Aita spitzte also die Ohren und schon bald grinste sie übers ganze Gesicht: „Sie deuten den Fleck.“
    „Sie tun was?“
    „Sie lesen aus dem Mehl die Zukunft.“
    „Wie soll denn das gehen?“ Floritzl warf sicherheitshalber einen Blick auf Gaumus und den Drachen. Aber die sahen so ratlos aus, wie er sich fühlte. Es lag also nicht an ihm, dass er nicht verstand, was Aita meinte.
    Aitas Grinsen wurde immer breiter.
    „Wenn ich sie richtig verstanden habe, kann man aus der Form des Flecks und der Höhe des Haufens Rückschlüsse auf die Zukunft ziehen“, ließ sie sich schließlich zu einer Erklärung herab. Sie diskutieren jetzt, ob der Fleck eher der Form einer Sumpfdotterblume ähnelt, oder doch mehr der gemeinen Nieswurz ... ja, die Anhänger, die behaupten, es sei die Form eines Kleeblattes sind jedenfalls hoffnungslos in der Minderheit ... das ist ja interessant, da meint einer, es sei ein einfaches Gänseblümchen.“
    „Ja, und was soll das?“, unterbrach Gaumus jetzt ungeduldig.
    „Weiß ich doch nicht, lass mich eben weiter zuhören. Sollten sie es irgendwann erwähnen, erfährst du es als erster.“
    Aita horchte also wieder und die anderen warteten atemlos auf ihren Bericht.
    Die Gerstler diskutierten noch eine ganze Weile. Sie wurden kurz unterbrochen, als ein Schwarm Spatzen vorbei geflattert kam und in Luftlinie Andrak ansteuerte – also knapp über die Gerstler hinweg, was erneut Mehl aufwirbelte.
    Als der Schwarm auf dem Drachen landete, seufzte der hörbar, ging dann aber mit den Vögeln zu Seite, um ungestört ihre Nachricht abzuhören.
    Schließlich schienen sich die Gerstler geeinigt zu haben, denn sie stimmten einen Gesang an und begannen, sich wie irr und natürlich Mehlstaub verbreitend im Kreis zu drehen, solange, bis der Schwindel sie aus dem Gleichgewicht brachte und sie taumelnd zu Boden sanken – falls sie nicht vorher mit irgend etwas oder jemand zusammenprallten. Etliche Höhlenbewohner bekamen so ihr Mehl ab.
    Aita schien das Gehörte noch ein wenig zu überdenken, dann wandte sie sich an Gaumus und Floritzl: „Also, es war ein Gänseblümchen. Und das sagte ihnen über die Zukunft der Gemeinschaft, so nennen sie sich selbst, dass ...“
    „Werden wir gewinnen?“, unterbrach ihn Floritzl.
    „Häh?“
    „Na, die Zukunft, der Kampf gegen die roten Drachen!“
    „Ach das.“ Aita winkte großmütig ab. „Mit solch banalem Zeugs gibt sich die Gemeinschaft nicht ab ... nein, das Gänseblümchen sagt, dass sie noch einen langen Weg vor sich haben.“ 
    „Langen Weg? Wohin?“, kam es von oben. Andrak war zurück.
    „Na, zu der heiligen Hülle des heiligen, großen Gerstenkorns, im geschnitzten Heiligenschein, äh, heiligen Schrein. Den suchen sie nämlich, ich meine, die suchen sie, ich meine Gerstenspreu, äh, die Hülle. Wahrscheinlich soll die sie von allem erlösen, oder so.“
    „Ach, und der Weg dahin ist noch weit?“ Andrak kicherte in sich hinein.
    Wenn ein Drache lacht, ist das ein Ereignis. Womblinga, Zwerg, Elf und Gnom sahen sich verdutzt an. Aber noch bevor Andrak eine Erklärung geben konnte, kam Bordeker angelaufen.
    „Dieses weiße Volk muss hier weg!“, schnaufte er. „Sie stauben alles ein!“
    „Wir könnten sie mit Wasser einsprühen, dann klebt es besser“, schlug Gaumus vor, doch Bordeker tat, als sei der Gnom gar nicht da.
    „Wir können ihnen den Schutz der Höhle nicht verwehren“, ließ sich Andrak vernehmen. „Aber ich gebe dir Recht, wir sollten ein Plätzchen für sie finden, an dem, äh, es weniger ausmacht, dass sie alles vollmehlen.“
    „Sie könnten die Seitenhöhle nehmen, in der unsere Leute Schießübungen gemacht haben. Inzwischen treffen die meisten ja schon ganz gut“, sinnierte Bordeker. „Jedenfalls ist da genug Platz für alle und sie können soviel Mehl verstreuen, wie sie wollen.“
    Der Moosmann wandte sich zum Gehen, um entsprechende Anweisungen zu geben, drehte sich dann aber noch mal um. „Was wollten denn die Spatzen?“ fragte er den Drachen.
    „Shendor lässt ausrichten, dass morgen um Mitternacht alle hierher kommen werden und hat mich an den Feuerstein erinnert.“
    „Ah ja, der Feuerstein“, nickte Bordeker. „Wir müssen einen Vorrat für dich anlegen – gewisse Leute, die ja so furchtbar stark tun, könnten sich dabei durchaus einmal nützlich machen!“
    Bordeker sah betont an Gaumus vorbei, aber es war klar, wen er mit

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