Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen
'gewisse Leute' meinte.
Der Gnom lachte bloß: „Na, dann werden gewisse Leute mal Steine schleppen gehen! Bis später.“
Er winkte in die Runde und strebte dann fröhlich dem Ausgang zu.
„Warte, ich helf dir!“, rief Wigguld und folgte ihm.
„Wozu braucht ihr Feuerstein?“, fragte Floritzl.
„Du bist nicht gerade höflich zu Gaumus“, wandte Andrak sich an Bordeker. „Du weißt genau, er wollte nur ein bisschen angeben, als er so herein galoppierte.“
„Ja vielleicht.“ Das Dorfoberhaupt wand sich unter dem Blick des Drachen. „Aber, äh, sehr überlegt war es auch nicht!“
„Nein, aber das ist kein Verbrechen.“
„Wozu braucht ihr Feuerstein?“, fragte Floritzl.
„Du hast ihn lang genug deswegen schikaniert“, fuhr Andrak unerbittlich fort.
„Ja, vielleicht.“ Bordeker war sichtlich verlegen. Da gewahrte er eine Moosfrau, die sich lautstark vor einem Gerstler darüber ausließ, dass ihr Korb mit Gemüse nun voller Mehl sei. Der Gerstler, vielleicht war es auch eine Sie, versuchte salbungsvolle Worte zur Verteidigung zu sagen, kam aber nicht so recht dazu.
„Hah! Als erstes muss ich mich mal um diese weißen Gestalten kümmern“, rief Bordeker und stürzte davon. Andrak seufzte.
„Dürfte ich jetzt endlich erfahren, was mit dem Feuerstein ist?“ Floritzl wurde langsam ärgerlich.
„Wie? Ach so, ja, entschuldige. Wenn wir Drachen Feuerstein fressen, können wir Feuer spucken. Wir haben gute Zähne, wir kriegen selbst Steinbrocken klein.“
„Liegen die nicht ein wenig schwer im Magen?“
„Zugegeben, wir kriegen Blähungen davon.“ der weiße Drache zögerte ein wenig, dann fuhr er fort: „Das sind dann die Feuerstöße. Ich meine, äh, bei uns kommen die Gase sozusagen nicht, äh, hinten heraus, sondern vorne. Und mit ein bisschen Übung kann man das regulieren, so dass das immer zum richtigen Zeitpunkt geschieht.“
„Du meinst; ihr fur ...“ Ein strenger Blick des Drachen ließ Aita, die ebenfalls zugehört hatte, verstummen.
„Verzeihung“, sagte sie lahm.
„Schon gut.“ Andrak war schon wieder versöhnt. Doch dann entschuldigte er sich, er habe noch Dringendes zu erledigen und verließ den Elf und die Womblinga.
„Ach ja, weswegen ich eigentlich gekommen bin ...“ wandte sich Aita an Floritzl. „Könntest du mal halten?“
Der Elf blinzelte. Er konnte nichts an ihr entdecken, das er hätte halten können. Außer ...
„Oh nein, nicht das Baby!“ Abwehrend hob er beide Arme.
„Oh doch. Du bist im Moment zu nichts zu gebrauchen und ich kann eine Menge helfen, nur das Baby hindert!“ Aita legte ihm das Kind einfach in die Arme und lief zum Höhlenausgang, wo bereits fieberhaft ein Wall aufgeschichtet wurde.
Unglücklich blieb Floritzl mit dem Baby zurück. Bordeker führte inzwischen die Gerstler an ihm vorbei zu den Nebenhöhle, aber der Elf nahm es kaum wahr. 'Zu nichts zu gebrauchen' hatte diese Womblinga gesagt. Dabei ging es ihm schon viel besser. Die Heilmittel der Moosleute wirkten wahre Wunder. Eigentlich tat es gar nicht weh, aufzustehen und auch das Laufen machte keine Beschwerden, da müsste sich doch etwas nützliches finden lassen, das er tun konnte. Andererseits war es auch sehr angenehm, sich umsorgen zu lassen. Floritzl seufzte. Es war ja völlig überflüssig, darüber nachzudenken, ob und wenn ja, wie er helfen könnte – er hatte ja jetzt ein Baby am Hals.
Betrübt stand er auf bewegte seinen einschlafenden Arm. Sofort begann das Kind aus vollem Hals zu brüllen. Der Elf erschrak zutiefst. Wie konnte etwas so kleines ganz ohne Grund so laut sein? Er versuchte es mit allem, was er bei Elfenmüttern gesehen hatte: hin und her wiegen, Po klopfen, freundliche Laute von sich geben, über die Schulter legen und sanft auf den Rücken trommeln, 'Eiapopeia' singen, zärtlich, aber bestimmt schütteln – nein, das war ganz falsch, das Gebrüll schwoll lediglich um eine Oktave an, also nicht schütteln. Floritzls Verzweiflung wuchs. Vielleicht half es, wenn er das Baby auf den Kopf stellte? Bevor Floritzl das ausprobieren konnte, stürzte eine Zwergenfrau herbei, um ihm das Kind zu entreißen. Sie murmelte allerlei Dinge, von denen Floritzl nur ein abschätziges 'Männer' mitbekam. Soviel also zum Kinderhüten – und auch zu seiner Rolle als Held des Tages, die Zwergin schien jedenfalls nicht beeindruckt. Floritzl zuckte die Achseln und schlenderte zu den Barrikadenbauern. Dort war unter anderem auch Tschertel am Wursteln. Im Moment
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